Tollwut

  • Isabel Scheu
  • 03.09.2024
  • Krankheiten

Tollwut beim Hund: Ursachen, Symptome, Diagnose und Prävention

Tollwut ist eine tödliche Viruserkrankung, die Hunde, Menschen und andere Säugetiere betrifft. Sie wird durch das Rabiesvirus verursacht, das zur Familie der Rhabdoviren gehört. Tollwut ist weltweit verbreitet und stellt eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar, sowohl für Tiere als auch für Menschen. Die Krankheit wird durch den Biss eines infizierten Tieres übertragen und kann nach Ausbruch der Symptome nicht mehr geheilt werden. Daher sind Prävention und Impfung von entscheidender Bedeutung. In diesem Beitrag werden die Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden, Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsstrategien der Tollwut bei Hunden umfassend beschrieben.

Ursachen und Übertragung

Tollwut wird durch das Rabiesvirus verursacht, das sich in den Nervenzellen infizierter Tiere vermehrt. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch den Biss eines infizierten Tieres, da das Virus im Speichel vorhanden ist. In selteneren Fällen kann die Infektion durch Kratzer oder den Kontakt mit offenen Wunden erfolgen, wenn diese mit infiziertem Speichel in Berührung kommen.
Die Hauptreservoirwirte für das Virus sind Wildtiere wie Füchse, Fledermäuse, Waschbären, Stinktiere und Wölfe. Haustiere wie Hunde und Katzen können das Virus ebenfalls verbreiten, wenn sie nicht geimpft sind und Kontakt mit infizierten Tieren haben.

Symptome der Tollwut

Die Inkubationszeit für Tollwut kann variieren und reicht von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten, abhängig von Faktoren wie der Bissstelle und der Viruskonzentration. Nach Ausbruch der Krankheit schreitet sie schnell voran und endet fast immer tödlich. Die Symptome der Tollwut beim Hund lassen sich in drei Phasen einteilen:
Prodromalphase (1–3 Tage):
  • Verhaltensänderungen: Ungewöhnliche Schüchternheit oder Aggression
  • Fieber: Leicht erhöhte Körpertemperatur
  • Juckreiz oder Kratzen an der Bissstelle

Exzitationsphase (2–4 Tage):

  • Aggressives Verhalten: Plötzliche, ungewohnte Aggression
  • Reizbarkeit: Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen
  • Unkoordiniertes Verhalten: Schwierigkeiten bei der Bewegung

Paralytische Phase (2–4 Tage):

  • Lähmungen: Beginnend an der Bissstelle, dann auf den ganzen Körper übergreifend
  • Speichelfluss und Schluckbeschwerden: Aufgrund von Kehlkopflähmung
  • Koma und Tod: Der Tod tritt typischerweise durch Atemstillstand ein

Diagnose der Tollwut

Die Diagnose der Tollwut ist schwierig, solange der Hund noch lebt, da die Symptome anderen neurologischen Erkrankungen ähneln können. Bei Verdacht auf Tollwut wird die Diagnose meist post mortem durch den direkten Nachweis des Virus im Gehirn des Tieres gestellt. Zu den Methoden gehören:

  • Fluoreszenz-Antikörper-Test (FAT): Ein Laborverfahren, bei dem spezifische Antikörper verwendet werden, um das Virus im Gehirngewebe zu identifizieren.
  • Histopathologische Untersuchung: Nachweis von Negri-Körperchen in den Gehirnzellen, was als charakteristisch für Tollwut gilt.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt keine wirksame Behandlung für Tollwut, nachdem die Symptome ausgebrochen sind. Die Krankheit ist fast immer tödlich. Daher liegt der Fokus auf der Prävention durch Impfung und der sofortigen Versorgung von Bisswunden. Nach einem Biss sollte der betroffene Bereich gründlich mit Wasser und Seife gereinigt werden, und es sollte sofort ein Arzt oder Tierarzt aufgesucht werden.

Prävention

Die Prävention von Tollwut bei Hunden konzentriert sich auf Impfungen und Sicherheitsmaßnahmen:

Impfungen:

  • Welpenimpfungen: Die erste Tollwutimpfung sollte im Alter von 12 Wochen verabreicht werden.
  • Auffrischimpfungen: Die Auffrischung erfolgt in der Regel ein Jahr nach der ersten Impfung und danach alle ein bis drei Jahre, abhängig von den gesetzlichen Bestimmungen und den Empfehlungen des Tierarztes.

Sicherheitsmaßnahmen:

  • Vermeidung von Kontakt mit Wildtieren: Halten Sie Hunde an der Leine und vermeiden Sie den Kontakt mit Wildtieren, insbesondere in bekannten Tollwutgebieten.
  • Kontrolle und Überwachung: Melden Sie verdächtige Wildtiere oder tollwütig erscheinende Tiere den örtlichen Gesundheitsbehörden.
  • Reisevorsichtsmaßnahmen: Stellen Sie sicher, dass alle Impfungen auf dem neuesten Stand sind, wenn Sie mit Ihrem Hund in Gebiete reisen, in denen Tollwut verbreitet ist.

Bedeutung für die öffentliche Gesundheit

Tollwut ist eine Zoonose, das heißt, sie kann von Tieren auf Menschen übertragen werden. Weltweit sterben jährlich Tausende Menschen an Tollwut, insbesondere in Regionen mit schlechter Impfstoffverfügbarkeit. Die Impfung von Hunden ist ein wichtiger Schutzfaktor zur Verhinderung der Übertragung auf Menschen.

Fazit

Tollwut ist eine äußerst gefährliche Krankheit, die durch konsequente Impfungen und Vorsichtsmaßnahmen verhindert werden kann. Die Impfung von Hunden ist von entscheidender Bedeutung, um sowohl die Tiere selbst als auch die Menschen in ihrer Umgebung zu schützen. Indem Hundebesitzer sich an empfohlene Impfpläne halten und den Kontakt mit potenziell infizierten Wildtieren vermeiden, tragen sie erheblich zur Kontrolle und Prävention von Tollwut bei. Die Zusammenarbeit mit Tierärzten und Gesundheitsbehörden ist unerlässlich, um die Ausbreitung dieser tödlichen Krankheit zu verhindern.

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