Rickettsiose beim Hund

  • Isabel Scheu
  • 15.05.2025
  • Zecken

Rickettsiose beim Hund: Was du wissen musst

Rickettsiose ist eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit, die bei Hunden zu schwerwiegenden Symptomen führen kann. Verursacht wird sie durch Bakterien der Gattung *Rickettsia*, die das Immunsystem, die Blutgefäße und innere Organe angreifen. Die Krankheit tritt vor allem in warmen Regionen auf, doch durch den Klimawandel und das Reisen mit Hunden ist sie zunehmend auch in Mitteleuropa ein Thema. Doch wie erkennt man Rickettsiose, wie wird sie behandelt und welche Schutzmaßnahmen gibt es? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über diese seltene, aber ernstzunehmende Krankheit.

Was ist Rickettsiose?

Rickettsiose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch verschiedene *Rickettsia*-Arten verursacht wird. Diese Bakterien befallen die Zellen der Blutgefäße und führen zu Entzündungen, Gefäßschäden und Blutgerinnungsstörungen. In schweren Fällen kann die Infektion lebensbedrohlich werden.

Zu den wichtigsten *Rickettsia*-Arten, die Hunde infizieren können, gehören:

  • Rickettsia conorii: Verursacht das Mittelmeerfleckfieber, das vor allem in Südeuropa auftritt.
  • Rickettsia rickettsii: Erreger des Rocky-Mountain-Fleckfiebers, das in Nord- und Südamerika vorkommt.

Die Krankheit tritt vor allem in warmen und feuchten Regionen auf, wo die Überträgerzecken aktiv sind.

Wie wird Rickettsiose übertragen?

Rickettsien werden durch Zeckenstiche auf Hunde übertragen. Die Hauptüberträger sind:

  • Braune Hundezecke (*Rhipicephalus sanguineus*) – besonders verbreitet in Südeuropa.
  • Amerikanische Holzzecke (*Dermacentor variabilis*) – überträgt das Rocky-Mountain-Fleckfieber.

Die Übertragung erfolgt meist innerhalb weniger Stunden nach dem Zeckenstich. Im Gegensatz zu Borreliose oder Anaplasmose werden Rickettsien sehr schnell durch den Zeckenspeichel in den Blutkreislauf abgegeben.

Symptome der Rickettsiose beim Hund

Die Symptome können stark variieren, da die Krankheit verschiedene Organe und Gewebe betrifft. Die ersten Anzeichen treten meist **4 bis 14 Tage nach dem Zeckenstich** auf.

1. Frühe Symptome
  • Hohes Fieber über 40 °C
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Appetitlosigkeit
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Schmerzen in Muskeln und Gelenken
2. Späte Symptome
  • Hautausschläge oder rote Flecken (auf Bauch, Ohren oder Beinen)
  • Blutungen (Nasenbluten, blutiger Urin oder kleine Blutergüsse auf der Haut)
  • Augenentzündungen (gerötete, tränende Augen)
  • Neurologische Störungen (Gleichgewichtsstörungen, Zittern, Krampfanfälle)

In schweren Fällen kann es zu Nierenversagen, Lungenentzündung oder sogar Organversagen kommen.

Diagnose: Wie erkennt der Tierarzt Rickettsiose?

Da die Symptome oft unspezifisch sind und mit anderen Zeckenkrankheiten verwechselt werden können, sind gezielte Tests notwendig.

1. Blutuntersuchung
  • Ein großes Blutbild zeigt oft eine niedrige Anzahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie), was Blutungen begünstigt.
  • Die Leberwerte können erhöht sein.
2. Antikörpertest
  • Ein **ELISA-Test** oder **Western-Blot-Test** kann Antikörper gegen *Rickettsia*-Bakterien nachweisen.
3. PCR-Test
  • Ein PCR-Test weist die DNA des Erregers direkt im Blut nach und bestätigt eine akute Infektion.

Behandlung: Was tun, wenn der Hund Rickettsiose hat?

Eine schnelle Behandlung ist entscheidend, da unbehandelte Fälle schwerwiegende Folgen haben können.

1. Antibiotikatherapie
  • Das Mittel der Wahl ist **Doxycyclin**, das über 3 bis 4 Wochen verabreicht wird.
  • Frühzeitig behandelt, kann die Krankheit oft vollständig geheilt werden.
2. Symptomatische Therapie
  • Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente bei Gelenkbeschwerden.
  • Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs.
  • Bluttransfusion in schweren Fällen mit starker Blutarmut.

Kann Rickettsiose geheilt werden?

Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung heilt Rickettsiose in den meisten Fällen vollständig aus. In schweren oder unbehandelten Fällen kann es jedoch zu Langzeitschäden wie Nierenproblemen oder neurologischen Störungen kommen.

Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Rickettsiose

1. Zeckenschutz
  • Spot-Ons, Tabletten oder Zeckenhalsbänder helfen, Zeckenbisse zu verhindern.
  • Nach Spaziergängen sollte der Hund gründlich auf Zecken untersucht werden.
2. Zecken schnell entfernen
  • Da Rickettsien sehr schnell nach dem Stich übertragen werden, ist eine frühzeitige Zeckenentfernung entscheidend.
3. Reisen in Risikogebiete
  • Hunde, die in südliche Länder reisen, haben ein höheres Infektionsrisiko.
  • In wärmeren Regionen sollten Hunde besonders gut vor Zecken geschützt werden.
4. Stärkung des Immunsystems
  • Ein gesunder Hund hat eine bessere Abwehr gegen Infektionen.

Fazit: Wie gefährlich ist Rickettsiose für Hunde?

Rickettsiose ist eine ernste, aber gut behandelbare Krankheit, wenn sie frühzeitig erkannt wird. Da die Übertragung durch Zecken sehr schnell erfolgt, ist Zeckenschutz die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung. Besonders Hunde, die in südlichen Regionen unterwegs sind, sollten gut geschützt werden. Falls dein Hund nach einem Zeckenstich Fieber, Schwäche oder Blutungen zeigt, solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

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