Aromatherapie und Pheromone
- Isabel Scheu
- 09.06.2025
- Gewitterangst
Aromatherapie und Pheromone: Können sie Hunden mit Gewitterangst helfen?
Wenn ein Gewitter aufzieht, geraten viele Hunde in Panik: Sie zittern, hecheln, verstecken sich oder laufen unruhig umher. Neben klassischen Trainingsmethoden und Rückzugsorten gibt es auch natürliche Beruhigungsmittel, die deinem Hund helfen können, entspannter zu bleiben. Aromatherapie und Pheromon-Produkte werden oft als sanfte Alternativen zu Medikamenten empfohlen. Doch wie gut wirken Lavendel, Rescue Tropfen oder Adaptil-Diffusoren wirklich? In diesem Beitrag erfährst du, welche natürlichen Methoden bei Gewitterangst helfen können – und was du beachten solltest.
Wie wirken Aromatherapie und Pheromone auf Hunde?
Hunde haben einen hochentwickelten Geruchssinn und reagieren besonders sensibel auf Duftstoffe. Während wir Menschen bestimmte Düfte lediglich als angenehm empfinden, können sie bei Hunden über das limbische System direkt das emotionale Zentrum des Gehirns beeinflussen. Aromatherapie nutzt diese Verbindung, indem sie beruhigende Düfte gezielt einsetzt.
Auch Pheromone, also natürliche chemische Botenstoffe spielen eine Rolle. Diese werden in der Natur von Hunden ausgeschüttet, um sich gegenseitig zu beruhigen – zum Beispiel von säugenden Mutterhündinnen für ihre Welpen. Künstlich hergestellte Pheromone können helfen, Angst und Stress zu reduzieren.
Welche natürlichen Beruhigungsmethoden gibt es?
1. Lavendel – der Klassiker unter den Entspannungsdüften
Lavendel ist bekannt für seine beruhigende Wirkung – sowohl auf Menschen als auch auf Hunde. Studien haben gezeigt, dass Lavendelduft helfen kann, Stress, Nervosität und Angst zu reduzieren.
- Ein paar Tropfen Lavendelöl auf ein Tuch geben und in der Nähe des Hundes platzieren (nicht direkt auf das Fell auftragen!).
- Ein mit Lavendel gefülltes Kuschelkissen in das Körbchen legen.
- Lavendel als Raumspray oder in einem Diffusor sanft im Raum verteilen.
2. Rescue Tropfen – Die berühmte Bachblüten-Mischung
Die Rescue Tropfen (auch Notfalltropfen genannt) sind eine spezielle Mischung aus fünf Bachblüten, die bei Stress und Angstzuständen helfen sollen:
- Cherry Plum (Gelassenheit)
- Impatiens (Innere Ruhe)
- Rock Rose (Angstreduzierung)
- Star of Bethlehem (Trost nach Schreckmomenten)
- Clematis (Klarheit & Präsenz)
- Direkt ein paar Tropfen ins Maul geben.
- Mit Wasser verdünnen und mit einer Pipette auf das Zahnfleisch träufeln.
- Dem Trinkwasser oder Futter beimischen.
3. Adaptil – Pheromone für ein beruhigendes Umfeld
Adaptil-Produkte enthalten synthetische Beruhigungspheromone, die den natürlichen Duft der Mutterhündin nachahmen. Diese Pheromone helfen Welpen, sich sicher zu fühlen – und können auch bei erwachsenen Hunden angstlösende Effekte haben.
- Adaptil-Diffusor: Wird in die Steckdose gesteckt und gibt kontinuierlich Pheromone in die Raumluft ab.
- Adaptil-Halsband: Setzt Pheromone frei, wenn der Hund es trägt – ideal für unterwegs.
- Adaptil-Spray: Kann auf Hundebetten oder Transportboxen gesprüht werden.
Viele Hunde reagieren positiv auf Adaptil, besonders wenn sie bereits als Welpen gute Erfahrungen mit Mutterpheromonen gemacht haben.
4. Kamille – Der sanfte Beruhiger
Kamille hat eine entspannende Wirkung und kann helfen, Angst und Unruhe zu reduzieren.
- Kamillentee ins Trinkwasser geben (leicht verdünnt).
- Ein weiches Handtuch mit Kamillentee tränken und in der Nähe des Hundes platzieren.
- Kamille als Raumduft (z. B. durch einen Diffusor) verwenden.
Da Kamille sehr mild ist, eignet sie sich auch für empfindliche Hunde.
5. CBD-Öl – Die natürliche Alternative
CBD (Cannabidiol) wird aus Hanf gewonnen und hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Es wird bei Hunden mit Angstzuständen, Unruhe oder Panikattacken eingesetzt.
- Einige Tropfen direkt ins Maul geben.
- Mit dem Futter mischen.
Welche Methode ist die richtige?
Jeder Hund reagiert unterschiedlich auf Beruhigungsmittel. Während einige Hunde auf Lavendel oder Adaptil sehr gut ansprechen, zeigen andere kaum eine Reaktion.Eine Kombination aus verschiedenen Methoden kann besonders effektiv sein – zum Beispiel Adaptil-Diffusor in Kombination mit einem Lavendel-Spray oder Rescue Tropfen.
Was sollte man vermeiden?
- Übermäßigen Einsatz von Duftstoffen: Hunde haben einen sehr empfindlichen Geruchssinn – zu viele Gerüche können eher Stress auslösen.
- Billige synthetische Öle: Nur natürliche ätherische Öle verwenden!
- Direktes Auftragen auf die Haut: Manche Öle können Hautreizungen verursachen – immer indirekt anwenden.
Fazit: Sanfte Unterstützung für ängstliche Hunde
Aromatherapie und Pheromone sind keine Wundermittel, aber sie können helfen, Angst zu lindern. Besonders in Kombination mit ruhigem Verhalten des Halters und sicheren Rückzugsorten können sie eine wertvolle Unterstützung sein. Jedes Tier ist individuell – daher lohnt es sich, verschiedene Methoden auszuprobieren, um herauszufinden, was deinem Hund am besten hilft.
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