Gewöhnung ans Zähneputzen

  • Isabel Scheu
  • 24.11.2025
  • Zähne

Zähneputzen beim Hund? – So gewöhnst du ihn spielend leicht daran!

Zähneputzen beim Hund? Für viele klingt das erst einmal ungewohnt – doch es ist einer der wichtigsten Schritte, um Zahnstein, Mundgeruch und Zahnverlust vorzubeugen. Damit dein Hund das Putzen akzeptiert und nicht als unangenehme Prozedur empfindet, ist eine sanfte, schrittweise Gewöhnung entscheidend. Mit Geduld, positiver Bestärkung und der richtigen Methode kann jeder Hund lernen, sich die Zähne putzen zu lassen.

Warum Zähneputzen so wichtig ist

Rund 80 % aller Hunde über drei Jahre leiden an Zahnproblemen – und das völlig unnötig. Plaque, Zahnstein und Zahnfleischentzündungen lassen sich mit regelmäßigem Putzen vermeiden. Wer früh beginnt, erspart seinem Hund nicht nur Schmerzen und dem Tierarzt kostspielige Eingriffe, sondern sorgt auch dafür, dass die Zähne bis ins hohe Alter gesund bleiben.

Der Schlüssel: Schritt für Schritt vorgehen

Damit dein Hund das Zähneputzen als etwas Normales akzeptiert, musst du ihn langsam daran gewöhnen. Stell dir vor, jemand käme von heute auf morgen mit einer Zahnbürste auf dich zu und wollte deine Zähne schrubben – du würdest dich wahrscheinlich auch wehren. Hunde sind da nicht anders. Mit einem strukturierten, liebevollen Vorgehen kannst du deinem Vierbeiner die Angst nehmen und Vertrauen aufbauen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So klappt die Zahnpflege

  • Schritt 1: Positive Stimmung schaffen
    Wähle einen ruhigen Moment, in dem dein Hund entspannt ist – zum Beispiel nach einem Spaziergang oder abends auf dem Sofa. Setze dich zu ihm, streichle ihn und sprich ruhig. Dein Hund soll Zähneputzen mit Nähe und etwas Schönem verbinden.
  • Schritt 2: Maul vorsichtig berühren
    Bevor du an Zähneputzen denkst, muss dein Hund lernen, dass Berührungen an Lefzen, Schnauze und Maul okay sind. Hebe sanft die Lefzen an, berühre kurz die Zähne und belohne ihn sofort mit Lob und einem Leckerli. Wiederhole das mehrmals täglich, bis dein Hund ganz entspannt reagiert.
  • Schritt 3: Den Finger als Zahnbürste verwenden
    Wickle ein feuchtes Mulltuch, einen Waschlappen oder eine spezielle Fingerzahnbürste um deinen Finger. Streiche sanft über die Zähne und das Zahnfleisch. Dein Hund gewöhnt sich so daran, dass seine Zähne gereinigt werden. Auch hier: viel loben, kurz halten, positiv beenden.
  • Schritt 4: Hundezahnpasta einführen
    Benutze nur spezielle Zahnpasta für Hunde – niemals Menschenzahnpasta, da sie giftige Stoffe wie Fluorid enthält. Lass deinen Hund zuerst an der Zahnpasta schnuppern oder lecken. Viele Hundezahnpasten schmecken nach Huhn oder Leber und machen Lust auf mehr.
  • Schritt 5: Die erste Zahnbürste einsetzen
    Greife jetzt zu einer weichen Hundezahnbürste oder einer Fingerzahnbürste aus Silikon. Putze anfangs nur die Außenseite der vorderen Zähne. Fang mit ein paar Sekunden an – nicht übertreiben! – und steigere dich Schritt für Schritt. Viel Lob und Belohnungen sind hier entscheidend.
  • Schritt 6: Nach und nach mehr Zähne putzen
    Sobald dein Hund die Zahnbürste akzeptiert, nimmst du dir Stück für Stück mehr Zähne vor. Putze sanft in kleinen, kreisenden Bewegungen – besonders am Zahnfleischrand, wo sich Plaque absetzt. Innenseiten musst du nicht zwingend reinigen, da die Zunge hier viel Arbeit übernimmt.
  • Schritt 7: Routine aufbauen
    Zähneputzen wird am besten ein festes Ritual – etwa abends nach dem Spaziergang. So weiß dein Hund: „Jetzt kommt das Putzen, danach gibt’s ein Leckerli.“ Mit der Zeit wird dein Hund das Putzen nicht nur akzeptieren, sondern vielleicht sogar genießen.

Wie oft sollte ich meinem Hund die Zähne putzen?

Optimal ist tägliches Zähneputzen. Doch selbst drei- bis viermal pro Woche macht einen großen Unterschied. Wichtig ist die Regelmäßigkeit – so bleibt Plaque gar nicht erst haften und Zahnstein kann sich nicht bilden.

Tipps für empfindliche oder skeptische Hunde

  • Beginne spielerisch – ein kurzes Antippen reicht am Anfang.
  • Arbeite immer mit positiver Verstärkung: Lob, Streicheleinheiten und Leckerlis.
  • Vermeide Zwang – sonst verliert dein Hund Vertrauen und wehrt sich.
  • Sei geduldig – manche Hunde brauchen Tage, andere Wochen, bis sie entspannt mitmachen.
  • Halte die ersten Sessions kurz – lieber 20 Sekunden als 5 Minuten Kampf.

Welche Hilfsmittel helfen beim Einstieg?

  • Fingerzahnbürsten: Ideal für die ersten Versuche, da sie weniger „fremd“ wirken.
  • Hundezahnpasta: Mit leckerem Geschmack wie Huhn oder Leber erleichtert sie den Einstieg.
  • Kauartikel: Sie ersetzen das Putzen nicht, können aber zusätzlich helfen, Plaque abzureiben.
  • Belohnungen: Ein besonderes Leckerli direkt nach dem Putzen macht die Routine angenehm.

Fazit: Geduld und Routine sind der Schlüssel

Zähneputzen muss keine lästige Pflicht sein. Mit Geduld, der richtigen Technik und viel Lob kannst du deinen Hund behutsam daran gewöhnen – am besten schon im Welpenalter, aber auch erwachsene Hunde lernen es noch. Wer Schritt für Schritt vorgeht und eine positive Routine aufbaut, sorgt dafür, dass Zahnpflege für den Hund kein Stress, sondern ein normaler Teil seines Alltags wird. Und das bedeutet: weniger Zahnprobleme, weniger Schmerzen – und ein Hund, der dich sein ganzes Leben lang mit einem gesunden Lächeln anstrahlt.

Top Neuigkeiten

Rauchen und Hunde

Rauchen und Hunde: Wie...

Frühlingstoxine

Frühlingstoxine: Diese...