Rassen mit besonderen Zahnproblemen
- Isabel Scheu
- 21.11.2025
- Zähne
Kleine Schnauze, große Zahnprobleme – welche Rassen besonders betroffen sind
Zahngesundheit ist bei allen Hunden ein wichtiges Thema – doch nicht alle Rassen sind gleich betroffen. Vor allem kleine Hunderassen wie Chihuahua, Mops, Yorkshire Terrier oder Malteser leiden überdurchschnittlich oft an Zahnproblemen. Aber warum ist das so, und was bedeutet das für die Zahnpflege? Hier erfährst du, welche Rassen besonders gefährdet sind, welche Probleme typisch sind und wie du deinen Hund optimal unterstützen kannst.
Warum kleine Hunde häufiger Zahnprobleme haben
Dass besonders kleine Hunderassen anfällig für Zahnstein, Zahnfleischentzündungen und Zahnverlust sind, ist kein Zufall. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Eng stehende Zähne: Kleine Hunde haben dieselbe Anzahl an Zähnen wie große Hunde – insgesamt 42 bleibende Zähne. Doch in kleinen Kiefern ist dafür weniger Platz. Die Zähne stehen enger, überlappen sich teilweise und bilden so ideale Nischen für Futterreste und Bakterien. Zahnstein kann sich hier besonders leicht festsetzen.
- Kieferform: Vor allem brachyzephale Rassen (Hunde mit kurzer Schnauze wie Mops, Bulldogge oder Shih Tzu) haben oft eine verkürzte Kieferstruktur. Das führt zu Zahnfehlstellungen, bei denen Zähne schräg wachsen oder sich gegenseitig verdrängen.
- Speichelzusammensetzung: Bei manchen kleinen Rassen ist der Speichel dichter oder produziert weniger Enzyme, die normalerweise helfen, Beläge zu lösen. Das begünstigt Zahnsteinbildung.
- Ernährung & Futtergewohnheiten: Viele kleine Hunde bekommen bevorzugt weicheres Futter, was weniger Abrieb auf den Zähnen verursacht. Trockenfutter oder harte Kauartikel, die Zahnstein reduzieren, werden oft weniger gegeben.
Welche Rassen sind besonders betroffen?
Grundsätzlich können alle Hunde Zahnprobleme entwickeln, aber einige Rassen sind deutlich gefährdeter:
- Chihuahua: Der kleinste Hund der Welt hat den gleichen „vollen“ Zahnsatz wie ein Schäferhund – nur viel enger gepackt. Zahnstein und lockere Zähne sind hier fast vorprogrammiert, wenn nicht regelmäßig geputzt wird.
- Mops: Durch seine kurze Schnauze (brachyzephal) sind die Zähne oft verschoben. Häufig kommt es zu Zahnfehlstellungen und hartnäckigem Zahnstein.
- Yorkshire Terrier: Yorkies sind anfällig für Parodontitis, eine Zahnfleischentzündung, die bis zum Zahnverlust führen kann.
- Malteser: Diese Rasse leidet oft schon früh an Zahnstein, weshalb Tierärzte regelmäßige Zahnreinigungen empfehlen.
- Shih Tzu & Lhasa Apso: Auch hier sorgt die kurze Schnauze für Engstände und schwer zu reinigende Zahnzwischenräume.
Aber auch andere Minihunde wie Zwergspitz, Pomeranian, Papillon oder Zwergpudel sind nicht verschont – kurz gesagt: Je kleiner der Hund, desto größer oft das Zahnproblem.
Welche Zahnprobleme treten am häufigsten auf?
Die Palette der Zahnprobleme bei kleinen Rassen ist groß. Typisch sind:
- Zahnstein: Beläge härten sich schneller, weil sie nicht durch Kauen abgerieben werden.
- Gingivitis (Zahnfleischentzündung): Rotes, gereiztes Zahnfleisch ist oft der erste Schritt zu ernsteren Erkrankungen.
- Parodontitis: Die Entzündung greift den Zahnhalteapparat an – Zähne lockern sich oder fallen aus.
- Zahnfehlstellungen: Engstehende Zähne führen zu schmerzhaften Fehlstellungen, die Bakteriennischen schaffen.
- Früher Zahnverlust: Manche kleine Hunde verlieren schon mit fünf oder sechs Jahren Zähne, wenn nicht regelmäßig geputzt wird.
Wie erkenne ich Zahnprobleme bei meinem Hund?
Viele Zahnprobleme bleiben unbemerkt, weil Hunde Schmerzen still ertragen. Doch es gibt Anzeichen, die aufhorchen lassen sollten:
- Mundgeruch – das häufigste Warnsignal
- Rotes, geschwollenes oder blutendes Zahnfleisch
- Zähne wirken gelblich oder bräunlich belegt
- Dein Hund frisst langsamer, lässt Futter fallen oder meidet harte Snacks
- Er mag es nicht, wenn du sein Maul anfasst
Wer eines dieser Symptome erkennt, sollte nicht zögern und einen Tierarzt aufsuchen. Je früher Zahnprobleme erkannt werden, desto leichter sind sie zu behandeln.
Was können Halter von kleinen Rassen tun?
Das Wichtigste: Prävention! Wer früh anfängt, kann viele Probleme vermeiden:
- Zähneputzen: Am besten täglich – mindestens aber drei- bis viermal pro Woche. Kleine Rassen sollten von Anfang an an die Zahnbürste gewöhnt werden.
- Kauartikel: Hochwertige, naturbelassene Kauprodukte (z. B. Rinderhaut, getrocknete Kauwurzeln) fördern den Abrieb von Plaque.
- Regelmäßige Tierarzt-Checks: Einmal jährlich, bei anfälligen Rassen sogar zweimal pro Jahr, sollte das Gebiss kontrolliert werden.
- Professionelle Zahnreinigung: Wenn sich Zahnstein gebildet hat, sollte dieser vom Tierarzt unter Narkose entfernt werden – nur so kann Parodontitis verhindert werden.
- Geeignetes Futter: Trockenfutter oder spezielle Dental-Futtermittel können helfen, die Zähne sauber zu halten.
Fazit: Kleine Hunde, große Verantwortung
Kleine Hunde wie Chihuahua, Mops oder Malteser haben große Zähne – zumindest in Bezug auf die Probleme, die sie bereiten können. Weil ihre Zähne enger stehen und die Schnauzen kürzer sind, sind sie besonders anfällig für Zahnstein und Zahnverlust. Wer hier früh und konsequent handelt, kann Zahnprobleme vermeiden, bevor sie entstehen. Mit regelmäßigem Putzen, Tierarztkontrollen und der richtigen Pflege sorgst du dafür, dass auch dein kleiner Vierbeiner ein gesundes Lächeln behält – und das ein Leben lang.
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