Was ist FORL

  • Isabel Scheu
  • 12.11.2025
  • Zähne

FORL beim Hund – die schmerzhafte Zahnerkrankung, die fast niemand kennt!

Viele Hundehalter:innen kennen Zahnstein, Gingivitis oder Parodontitis – aber bei der Diagnose FORL schauen die meisten fragend. Dabei ist diese Erkrankung extrem schmerzhaft und bleibt oft lange unentdeckt. Doch was genau ist FORL, wie erkennt man sie – und was bedeutet sie für deinen Hund?

FORL – was steckt hinter der Abkürzung?

FORL steht für Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen – ein komplizierter Name, der aus der Tierzahnmedizin stammt. Ursprünglich wurde die Erkrankung vor allem bei Katzen beschrieben, aber: Auch Hunde können FORL bekommen.

Bei FORL greifen sogenannte Odontoklasten – Zellen, die normalerweise für den Abbau von Zahnsubstanz bei Milchzähnen zuständig sind – die bleibenden Zähne an. ➡️ Die Zahnsubstanz löst sich langsam auf, von innen nach außen.

Das Tückische: Von außen sieht der Zahn anfangs oft völlig normal aus, während er innen schon „zerfressen“ wird.

Wie entsteht FORL?

Die genauen Ursachen sind noch nicht endgültig geklärt, aber Tiermediziner gehen davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenspielen:

  • 🔍 Genetische Veranlagung: Manche Tiere sind anfälliger.
  • 🔍 Entzündungen im Maul: Dauerhafte Zahnfleischentzündungen können den Prozess begünstigen.
  • 🔍 Überreaktion des Körpers: Der Organismus „aktiviert“ die Odontoklasten, obwohl kein Milchzahnwechsel mehr stattfindet.

Warum FORL so schmerzhaft ist

Wenn sich die Zahnsubstanz auflöst, entstehen offene Stellen bis zum empfindlichen Zahnmark. ➡️ Jeder Biss, jede Berührung, jedes Kauen kann starke Schmerzen verursachen. Hunde sind Meister darin, Schmerzen zu verbergen – viele fressen weiter, auch wenn es ihnen weh tut. Das macht FORL so gefährlich: Die Erkrankung bleibt oft unentdeckt, bis sie sehr weit fortgeschritten ist.

Welche Symptome deuten auf FORL hin?

Weil FORL nicht sofort sichtbar ist, musst du auf subtile Anzeichen achten:

  • 🐾 Dein Hund lässt Futter fallen oder frisst plötzlich nur noch weiche Nahrung.
  • 🐾 Er kaut einseitig oder vermeidet harte Snacks.
  • 🐾 Er leckt sich auffällig oft über die Schnauze.
  • 🐾 Mundgeruch nimmt zu, obwohl du regelmäßig pflegst.
  • 🐾 Dein Hund zieht den Kopf weg, wenn du sein Maul berührst.

Wichtig: FORL kann nur sicher durch eine Röntgenuntersuchung beim Tierarzt diagnostiziert werden – weil die Zerstörung im Inneren des Zahns beginnt.

Wie wird FORL behandelt?

Leider gibt es keine Möglichkeit, FORL zu stoppen oder rückgängig zu machen. ➡️ Die einzige Therapie ist das Ziehen der betroffenen Zähne.

Das klingt drastisch, aber: Hunde kommen erstaunlich gut ohne einzelne (oder sogar mehrere) Zähne zurecht. Viel schlimmer wäre es, die schmerzhaften Zähne im Maul zu lassen. Nach der Extraktion sind die Schmerzen sofort weg – und die Lebensqualität steigt enorm.

Wie kannst du FORL vorbeugen?

Eine gezielte Vorbeugung gibt es leider nicht, weil die Ursachen nicht klar sind. Aber du kannst viel tun, um Zahnprobleme früh zu erkennen:

  • 🪥 Regelmäßiges Zähneputzen: Damit Entzündungen keine Chance haben.
  • 🩺 Jährliche (bei kleinen Hunden 2x jährliche) Zahnkontrolle beim Tierarzt: Auch unsichtbare Probleme werden früh erkannt.
  • 📸 Röntgen bei Zahn-OPs oder Auffälligkeiten: Nur so kann FORL sicher diagnostiziert werden.

Fazit: FORL – oft übersehen, immer ernst

FORL ist eine schmerzhafte Zahnerkrankung, die viele Hundehalter:innen gar nicht kennen. Weil sie unsichtbar beginnt, wird sie oft erst spät entdeckt – dabei leiden die Tiere still. ➡️ Die gute Nachricht: Mit regelmäßigen Kontrollen, Röntgen und konsequenter Zahnpflege kannst du sicherstellen, dass FORL nicht unentdeckt bleibt. Und wenn sie diagnostiziert wird, bringt eine Zahnextraktion deinem Hund sofortige Schmerzlinderung – und ein besseres Leben.

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