5 Mythen über Gewitterangst
- Isabel Scheu
- 21.06.2025
- Gewitterangst
Die 5 größten Mythen über Gewitterangst beim Hund
Wenn Hunde bei Gewitter panisch werden, gibt es viele gut gemeinte Ratschläge – doch nicht alle sind wirklich hilfreich. Tatsächlich halten sich einige Mythen und Irrtümer über die Angst von Hunden bei Unwettern hartnäckig. Sie führen dazu, dass viele Halter falsch reagieren oder die Problematik unterschätzen. In diesem Beitrag klären wir die fünf häufigsten Mythen über Gewitterangst bei Hunden – und was wirklich dahintersteckt.
1. „Hunde wachsen da von selbst raus“
Viele Menschen glauben, dass sich die Angst vor Gewittern von allein mit der Zeit legt – so, wie sich junge Hunde auch an andere Umweltreize gewöhnen. Doch das ist leider ein Irrglaube. Angst verschwindet nicht einfach von selbst – im Gegenteil: Wenn ein Hund bei Gewittern immer wieder Stress erlebt, verstärkt sich seine Angst oft von Gewitter zu Gewitter. Das liegt daran, dass sich das Gehirn des Hundes negative Erfahrungen merkt und immer schneller und heftiger darauf reagiert.
Fakt: Ohne gezieltes Training kann sich die Angst im Laufe der Jahre sogar verschlimmern. Frühzeitige Gegenmaßnahmen sind entscheidend, um zu verhindern, dass eine leichte Nervosität zu einer schweren Angststörung wird.2. „Man darf einen ängstlichen Hund nicht trösten – sonst verstärkt man die Angst“
Dies ist einer der hartnäckigsten Mythen, der oft falsch interpretiert wird. Die Idee dahinter: Wenn du deinen Hund während eines Gewitters tröstest, bestärkst du seine Angst, weil er lernt, dass seine Reaktion „richtig“ ist. Doch Angst ist kein Verhalten, das sich durch Belohnung verstärken lässt – Angst ist eine Emotion, die der Hund nicht kontrollieren kann.
Fakt: Es ist völlig in Ordnung, deinem Hund Sicherheit zu geben. Du solltest ihn jedoch nicht hektisch bemitleiden oder ihn mit übermäßiger Aufmerksamkeit überschütten. Sanfte Berührung, ruhiges Zureden oder einfach deine Nähe können ihm helfen, sich sicherer zu fühlen. Wichtig ist, dass du selbst entspannt bleibst.3. „Wenn ich Angst ignoriere, verschwindet sie von selbst“
Viele Halter versuchen, das ängstliche Verhalten ihres Hundes einfach zu ignorieren – in der Hoffnung, dass er lernt, sich selbst zu beruhigen. Doch Ignorieren allein führt oft dazu, dass sich die Angst weiter verstärkt, weil der Hund sich in seiner Unsicherheit alleingelassen fühlt.
Fakt: Hunde brauchen Orientierung und Sicherheit. Ein souveräner Halter, der ruhig bleibt und dem Hund einen sicheren Rückzugsort bietet, kann seinem Vierbeiner viel mehr helfen als ein Halter, der ihn in seiner Panik einfach sich selbst überlässt.4. „Man sollte den Hund absichtlich Gewittern aussetzen, damit er sich daran gewöhnt“
Manche Menschen glauben, dass Hunde durch „Konfrontationstherapie“ lernen, mit ihrer Angst umzugehen. Sie setzen den Hund bewusst Gewittergeräuschen aus oder zwingen ihn, draußen zu bleiben, damit er „lernt“, dass nichts passiert. Doch das kann das Gegenteil bewirken – die Angst kann sich verstärken.
Fakt: Ein effektives Training erfolgt schrittweise. Eine sanfte Gewöhnung durch Geräuschtraining (z. B. mit Gewittergeräuschen in niedriger Lautstärke) ist weitaus erfolgreicher als ein plötzlicher, unkontrollierter Kontakt mit der Angstsituation.5. „Ein gut erzogener Hund hat keine Angst vor Gewittern“
Häufig wird angenommen, dass Angst nur bei schlecht erzogenen oder unsicheren Hunden auftritt. Doch Gewitterangst hat nichts mit Gehorsam oder Erziehung zu tun. Selbst gut trainierte, souveräne Hunde können Angst vor Donner und Blitz haben.
Fakt: Angst vor Gewittern ist eine tief verwurzelte Reaktion auf plötzliche laute Geräusche, atmosphärische Veränderungen oder sogar genetische Faktoren. Manche Rassen (z. B. Hütehunde) sind empfindlicher als andere. Ein gut trainierter Hund kann lernen, mit Angst besser umzugehen – aber Erziehung allein kann die Angst nicht „abschalten“.Fazit: Richtig reagieren statt Mythen glauben
Gewitterangst beim Hund ist ein reales Problem, das sich nicht durch Ignorieren, Bestrafen oder erzwungene Konfrontation lösen lässt. Die besten Ansätze sind Training, Geduld und ein souveränes Verhalten des Halters. Wer Mythen durch wissenschaftlich fundierte Methoden ersetzt, kann seinem Hund helfen, sich langfristig sicherer zu fühlen.
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