Stimmung Besitzer auswirkt auf Gewitterangst
- Isabel Scheu
- 17.06.2025
- Gewitterangst
Wie sich die Stimmung des Besitzers auf die Gewitterangst des Hundes auswirkt
Hunde sind Meister darin, die Emotionen ihres Menschen wahrzunehmen. Sie spüren Freude, Angst, Stress oder Nervosität – oft noch bevor wir uns dieser Gefühle selbst bewusst sind. Besonders bei Gewitter, wenn der Hund ohnehin angespannt ist, kann die Reaktion seines Halters seine Angst entweder verstärken oder ihm helfen, sich zu beruhigen. Aber warum beeinflusst unsere Stimmung das Verhalten des Hundes so stark? Und wie kannst du deine eigene Haltung nutzen, um deinem Hund Sicherheit zu geben? In diesem Beitrag erfährst du, wie sich deine Emotionen auf die Gewitterangst deines Hundes auswirken – und was du tun kannst, um ihm die Angst zu nehmen.
1. Hunde spüren unsere Emotionen – und reagieren darauf
Hunde haben über Jahrtausende gelernt, eng mit Menschen zusammenzuleben. Dabei haben sie eine beeindruckende Fähigkeit entwickelt: Sie können unsere Emotionen lesen und spiegeln.
- Körpersprache Ein angespannter Körper, hektische Bewegungen oder veränderte Mimik signalisieren dem Hund Stress.
- Stimme: Eine nervöse, zitternde oder übermäßig tröstende Stimme kann dem Hund vermitteln, dass tatsächlich etwas Gefährliches passiert.
- Geruch Hunde können Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol über den menschlichen Schweiß riechen.
- Energie und Verhalten: Dein Hund beobachtet genau, ob du dich anders verhältst als sonst – z. B. unruhig im Raum herumläufst oder plötzlich das Gewitter besonders beachtest.
All das kann dazu führen, dass dein Hund deine eigene Nervosität übernimmt – selbst wenn er vorher keine Angst hatte.
2. Die häufigsten Fehler, die Angst verstärken
Unbewusst machen viele Hundebesitzer Fehler, die die Gewitterangst ihres Hundes verstärken, statt sie zu lindern.
- Den Hund übertrieben trösten: Sätze wie „Oh nein, du armer Schatz!“ oder exzessives Streicheln vermitteln dem Hund, dass das Gewitter tatsächlich eine Bedrohung ist.
- Selbst unruhig werden: Wenn du auf einen Donnerschlag zusammenzuckst oder hektisch wirst, merkt dein Hund sofort, dass du besorgt bist.
- Unbewusst besorgt auf den Hund schauen: Wenn du ihn ständig ansiehst, sobald es donnert, könnte er denken, dass er sich wirklich fürchten muss.
- Hektische Maßnahmen ergreifen: Fenster schließen, Fernseher lauter stellen, Vorhänge zuziehen – all das kann den Hund erst recht darauf aufmerksam machen, dass etwas „Schlimmes“ passiert.
Diese Fehler sind oft gut gemeint, haben aber den Effekt, dass der Hund sich in seiner Angst bestätigt fühlt.
3. Wie du deinem Hund durch deine eigene Haltung Sicherheit gibst
Der beste Weg, deinem Hund zu helfen, ist, selbst ruhig und souverän zu bleiben. Hunde orientieren sich stark an ihrem Menschen – wenn du entspannt bist, wird sich auch dein Hund schneller beruhigen.
✔ Ruhige Körpersprache: Bleib locker, bewege dich normal und signalisiere deinem Hund, dass nichts Ungewöhnliches passiert.
✔ Gelassene Stimme: Sprich in einem ruhigen, freundlichen Tonfall mit ihm – nicht hektisch oder übertrieben beruhigend.
✔ Entspanntes Verhalten: Setze dich auf die Couch, lies ein Buch oder beschäftige dich mit etwas, das Ruhe ausstrahlt.
✔ Zeige deinem Hund Normalität: Spiele mit ihm, füttere ihn oder lenke ihn mit einer kleinen Aufgabe ab, anstatt ihn nur auf das Gewitter zu fokussieren.
✔ Atme bewusst langsam: Wenn du selbst nervös wirst, atme tief ein und aus – dein Hund spürt diese Entspannung ebenfalls.
4. Positive Verknüpfungen mit Gewittern schaffen
Statt Angst mit dem Gewitter zu verbinden, kannst du deinem Hund helfen, die Situation mit positiven Erlebnissen zu verknüpfen.
💡 Entspannungstraining im Alltag: Übe mit deinem Hund regelmäßig, sich auf ein Signal („Ruhe“ oder „entspann dich“) hin zu entspannen – auch unabhängig von Gewittern.
💡Sanfte Musik oder White Noise nutzen: Manche Hunde beruhigen sich besser, wenn leise klassische Musik oder ein gleichmäßiges Geräusch (z. B. Ventilator) im Hintergrund läuft.
5. Wann professionelle Hilfe nötig ist
Manche Hunde haben so extreme Angst, dass sie trotz aller Maßnahmen in Panik geraten. In solchen Fällen kann ein gezieltes Training mit einem **Hundetrainer oder Tierarzt** sinnvoll sein. Medikamente sollten allerdings nur als letzte Option in Betracht gezogen werden.
🚩 Starkes Zittern und Hecheln bereits bei ersten Anzeichen eines Unwetters
🚩 Fluchtversuche oder selbstverletzendes Verhalten
🚩 Panikattacken, die trotz Training nicht besser werden
🚩 Dauerhafte Angstzustände auch nach dem Gewitter
Fazit: Deine Stimmung beeinflusst die Angst deines Hundes
Hunde orientieren sich stark an den Emotionen ihres Halters – wenn du entspannt bleibst, kann das auch deinem Hund helfen, Gewitter besser zu überstehen. Unbewusste Fehler wie übermäßiges Trösten oder hektisches Verhalten können dagegen die Angst verstärken. Mit einer ruhigen, souveränen Ausstrahlung kannst du deinem Hund Sicherheit vermitteln und ihm helfen, Gewitter stressfreier zu erleben.
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