Stress Teil 1
- Isabel Scheu
- 20.04.2024
- Hund
Was bedeutet Stress eigentlich?
Definition
Eine einheitliche Definition für Stress existiert nicht. Der Begriff „Stress“ stammt ursprünglich aus der Mechanik und steht für Druck, Belastung und Spannung. Erst in den 1950er Jahren wurde Stress als biologische Auswirkung anerkannt.
Warum gibt es keine einheitliche Definition? Die Forschung hat Stress aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht:
- Medizinischer Stress
- Biologischer Stress
- Psychologischer Stress
- Soziologischer Stress
Eine Kernaussage bleibt jedoch überall gleich: Stress dient dazu, körperliche und psychologische Zusatzleistungen bei einer „bedrohlichen“ Lage zu bewältigen. Diese Reaktion wird als Stressreaktion bezeichnet und ist zunächst positiv, da sie das Überleben sichert. Stress kann sowohl anregend, leistungssteigernd als auch motivierend wirken.
Ob ein Hund Stress als positiv (Eustress) oder negativ (Distress) wahrnimmt, hängt von der Menge der Erfahrungen, der Intensität, der Häufigkeit und der individuellen Bewertung ab.
Eustress = Positiver Stress
Distress = Negativer Stress
Ablauf der Stressphasen
Alarmreaktion
Die Alarmreaktion ist die erste physiologische Reaktion des Körpers auf wahrgenommene Bedrohungen oder Stressoren. In diesem Zustand setzt der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol frei. Diese Hormone mobilisieren Energie, erhöhen den Herzschlag, versetzen die Muskeln in Bereitschaft und schärfen die Sinne. Diese Reaktion entspricht dem „Fight-or-Flight“-Mechanismus, der es dem Körper ermöglicht, schnell auf Gefahren zu reagieren.
Die Aktivität des sympathischen Nervensystems bereitet den Körper auf schnelle Handlungen vor. Während dieser Reaktion kann der Körper kurzfristig in einem erhöhten Zustand der Leistungsbereitschaft verbleiben. Eine häufige Aktivierung dieses Mechanismus kann jedoch langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Erholungsphase / Resistenz
Nach der Alarmreaktion benötigt der Körper Zeit, um in den Normalzustand zurückzukehren. Die Erholungsphase, auch „Cooldown“-Zeit genannt, ist essenziell. In dieser Phase normalisiert sich der Hormonspiegel, der Puls beruhigt sich und die Muskeln entspannen sich. Diese Erholung ist wichtig, damit der Körper regenerieren und wieder in einen ausgeglichenen Zustand kommen kann.
Erst nach ausreichender Erholung kann der Körper auf neue Stressoren angemessen reagieren. Wenn die Erholung jedoch nicht abgeschlossen ist, kann die Reaktion auf einen neuen Auslöser schneller und intensiver erfolgen.
Erschöpfungsphase
Wird der Körper über einen längeren Zeitraum gestresst und erfährt er keine ausreichende Erholung, kann es zur Erschöpfungsphase kommen. In diesem Stadium sind alle Ressourcen des Körpers aufgebraucht. Die kontinuierliche Ausschüttung von Stresshormonen bringt die Regulationsmechanismen des Körpers aus dem Gleichgewicht.
In der Erschöpfungsphase ist der Körper in einem kritischen Zustand. Es ist wichtig, Maßnahmen zur Belastungsreduktion und Erholung zu ergreifen, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Mögliche Auswirkungen sind:
- Hormonelle Veränderungen: Herz-Kreislauf-Probleme
- Schlafstörungen
- Körperliche Veränderungen: Muskelverspannungen, Zittern
- Kognitive Probleme: Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungseinbrüche
- Emotionale Störungen: Aggressionen, Depressionen, Unsicherheiten
Die Dauer der Erholungsphase sollte der Intensität der Stressreaktion angepasst sein. Je intensiver der Stress, desto ausgiebiger muss die Erholung sein.
Was passiert bei Stress im Körper?
Reaktionen des Körpers
1. Hormonparty: Der Körper schüttet Adrenalin und Cortisol aus. Adrenalin erhöht den Herzschlag, weitet die Pupillen und versetzt die Muskeln in Alarmbereitschaft. Cortisol sorgt für zusätzliche Energie und reguliert Entzündungsprozesse.
2. Atmung: Die Atmung wird schneller und tiefer, um mehr Sauerstoff in die Muskeln zu transportieren und den Körper auf Höchstleistung vorzubereiten.
3. Umverteilung des Blutflusses: Mehr Blut fließt in die Muskeln, weniger in den Verdauungstrakt. Der Körper bereitet sich darauf vor, schnell zu reagieren, nicht zu verdauen.
4. Gehirn auf Hochtouren: Die Sinne werden geschärft, die Konzentration steigt, um besser auf die Stresssituation zu reagieren.
5. Zuckerschub: Die Leber schickt Glukose ins Blut, um dem Körper zusätzliche Energie zu liefern.
Zusammengefasst: Der Körper steht unter Strom, um in Sekundenschnelle auf eine Bedrohung zu reagieren.
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