Impfung Borreliose
- Isabel Scheu
- 26.05.2025
- Zecken
Impfung gegen Borreliose: Wann sie sinnvoll ist
Borreliose ist eine der bekanntesten durch Zecken übertragenen Krankheiten und kann bei Hunden zu schweren Gelenkentzündungen, Lahmheit und chronischen Beschwerden führen. Doch lässt sich dein Hund dagegen impfen? Und wenn ja, wann ist die Impfung wirklich sinnvoll? In diesem Beitrag erfährst du, ob die Borreliose-Impfung für deinen Hund eine gute Schutzmaßnahme ist und wann sie empfohlen wird.
Was ist Borreliose und warum ist sie gefährlich?
Borreliose wird durch das Bakterium *Borrelia burgdorferi* verursacht, das durch den Stich infizierter Zecken (besonders des Gemeinen Holzbocks, *Ixodes ricinus*) auf den Hund übertragen wird. Die Krankheit kann schleichend verlaufen und zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.
Typische Symptome der Borreliose:
- Plötzliche oder wiederkehrende Lahmheit
- Gelenkentzündungen (besonders an den Vorderbeinen)
- Fieber und Abgeschlagenheit
- Appetitlosigkeit
- Geschwollene Lymphknoten
In seltenen Fällen kann Borreliose auch das Nervensystem, die Nieren oder das Herz schädigen.
Wie funktioniert die Borreliose-Impfung?
Die Borreliose-Impfung enthält Bestandteile von *Borrelia*-Bakterien, die das Immunsystem des Hundes dazu anregen, Antikörper gegen den Erreger zu bilden. Falls eine infizierte Zecke später Blut saugt, zerstören die Antikörper die Bakterien, bevor sie sich im Körper des Hundes ausbreiten können.
💡 **Wichtig:** Die Impfung schützt nicht vor Zeckenstichen, sondern nur davor, dass sich Borreliose-Bakterien im Hund vermehren.
Wann ist die Borreliose-Impfung sinnvoll?
Die Impfung ist besonders für Hunde in Risikogebieten empfehlenswert – also dort, wo Borreliose-übertragende Zecken besonders häufig vorkommen.
Die Impfung ist sinnvoll, wenn:
- Dein Hund regelmäßig in zeckenreichen Gebieten unterwegs ist (Wald, Wiesen, hohes Gras).
- Du in einer Region lebst, in der Borreliose häufig vorkommt.
- Dein Hund Jagd-, Sport- oder Arbeitshund ist und oft im Freien aktiv ist.
Die Impfung ist weniger sinnvoll, wenn:
- Dein Hund in einer Gegend lebt, in der Borreliose selten vorkommt.
- Er bereits eine Borreliose-Infektion durchgemacht hat (da er dann Antikörper gebildet haben könnte).
- Dein Hund sehr empfindlich auf Impfungen reagiert.
💡 **Tipp:** Falls du unsicher bist, ob eine Impfung notwendig ist, kann ein Antikörpertest beim Tierarzt helfen, den individuellen Schutzbedarf deines Hundes zu bestimmen.
Wann und wie oft wird die Impfung durchgeführt?
Die Grundimmunisierung erfolgt in zwei Dosen:
- 1. Impfung: Ab der 12. Lebenswoche möglich
- 2. Impfung: Nach 3 bis 5 Wochen
Anschließend ist eine **jährliche Auffrischung** erforderlich, um den Schutz aufrechtzuerhalten.
💡 **Wichtig:** Die Impfung sollte idealerweise **vor der Zeckensaison** (Februar bis März) erfolgen, damit der Schutz aufgebaut ist, bevor Zecken aktiv werden.
Wie wirksam ist die Impfung?
Die Borreliose-Impfung bietet **keinen 100-prozentigen Schutz**, da es verschiedene *Borrelia*-Stämme gibt und nicht alle durch die Impfung abgedeckt werden. Allerdings kann sie das Risiko einer Infektion deutlich senken.
💡 **Fazit:** Die Impfung reduziert das Infektionsrisiko, ersetzt aber keinen umfassenden Zeckenschutz.
Welche Nebenwirkungen hat die Impfung?
Die meisten Hunde vertragen die Borreliose-Impfung gut. Mögliche Nebenwirkungen sind:
- Leichte Schwellung oder Rötung an der Einstichstelle
- Müdigkeit für ein bis zwei Tage
- Selten: Allergische Reaktionen (Juckreiz, Erbrechen, Atemnot)
Falls dein Hund nach der Impfung starke Nebenwirkungen zeigt, solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Ersetzt die Impfung andere Schutzmaßnahmen?
Nein! Auch geimpfte Hunde können von Zecken gestochen werden und andere Zeckenkrankheiten wie Anaplasmose oder Babesiose bekommen. Deshalb bleibt ein umfassender Schutz wichtig.
Zusätzliche Maßnahmen zur Verhinderung von Zeckenkrankheiten:
- **Zeckenschutzmittel** (Spot-Ons, Halsbänder, Tabletten)
- **Regelmäßiges Absuchen nach Spaziergängen**
- **Schnelles Entfernen von Zecken** (am besten innerhalb von 12 Stunden)
💡 **Tipp:** Die beste Strategie ist eine Kombination aus Impfung, Zeckenschutz und regelmäßiger Kontrolle.
Fazit: Ist die Borreliose-Impfung sinnvoll?
Die Borreliose-Impfung kann das Infektionsrisiko senken und ist vor allem für Hunde in Zecken-Hochrisikogebieten eine gute Schutzmaßnahme. Sie ersetzt jedoch keinen Zeckenschutz und bietet keinen vollständigen Schutz vor allen Borrelien-Stämmen.
Falls dein Hund oft in zeckenreichen Gebieten unterwegs ist, solltest du mit deinem Tierarzt besprechen, ob die Impfung für ihn empfehlenswert ist. In Kombination mit einem guten Zeckenschutzmittel bietet sie den besten Schutz gegen Borreliose.
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