Flohallergie beim Hund
- Isabel Scheu
- 18.01.2026
- Flöhe
- unveröffentlicht
Flohallergie beim Hund – wenn ein Biss reicht
Ein einziger Biss – und dein Hund leidet tagelang
Dein Hund kratzt sich bis zur offenen Wunde, verliert büschelweise Fell oder jault beim Lecken – dabei hast du gar keine Flöhe entdeckt? Dann könnte etwas anderes dahinterstecken: eine Flohallergiedermatitis (FAD) . Viele Hunde reagieren nicht nur auf die Flohbisse selbst, sondern auf den Speichel, den Flöhe beim Saugen abgeben. Und das bedeutet: Schon ein einziger Flohbiss kann heftige allergische Reaktionen auslösen – auch wenn du keinen Floh siehst.
In diesem Beitrag erfährst du, was eine Flohallergie genau ist, wie du sie erkennst und was du tun kannst, um deinem Hund schnell und nachhaltig zu helfen.
Was ist eine Flohallergiedermatitis?
Die Flohallergiedermatitis (kurz: FAD) ist die häufigste allergische Hauterkrankung bei Hunden. Sie entsteht durch eine Überreaktion des Immunsystems auf die Proteine im Speichel von Flöhen. Schon minimale Mengen – z. B. durch einen einzigen Biss – genügen, um eine massive Entzündungsreaktion auszulösen.
Besonders betroffen:
- Hunde mit genetischer Veranlagung zu Allergien (z. B. Labradore, West Highland Terrier, Boxer)
- Hunde mit empfindlicher Haut oder geschwächtem Immunsystem
- Junge oder sehr alte Hunde
Wie erkennst du eine Flohallergie beim Hund?
Die Symptome sind meist deutlich ausgeprägter als bei „normalem“ Flohbefall – und treten auch dann auf, wenn du keine Flöhe siehst. Denn oft genügt ein kurzer Kontakt:
- starker, plötzlich einsetzender Juckreiz : Dein Hund kratzt sich exzessiv – besonders an Lenden, Schwanzansatz, Bauch oder Innenschenkeln.
- Haarausfall: Durch das Kratzen und Beißen entstehen kahle, oft symmetrische Stellen.
- Gerötete, entzündete Haut: Pusteln, Krusten, nässende Ekzeme (sog. Hot Spots) entwickeln sich schnell.
- Vermehrtes Lecken und Knabbern: Besonders an den Pfoten oder der Rute – oft bis zur Selbstverletzung.
- Unruhe, Schlafprobleme: Der Juckreiz raubt dem Hund die Ruhe und kann zu Nervosität führen.
Diagnose: Wie stellt man eine Flohallergie fest?
Die eindeutige Diagnose erfolgt durch deine Tierärztin oder deinen Tierarzt – oft in Kombination aus Beobachtung, Hauttests und Ausschluss anderer Ursachen:
- Klinisches Bild: Typische Hautveränderungen und Juckreizmuster geben erste Hinweise.
- Flohkot-Test: Mit einem feuchten Tuch können winzige schwarze Krümel (Flohkot) nachgewiesen werden – färben sie sich rötlich, ist das ein starker Hinweis.
- Therapie auf Verdacht: Oft wird eine gezielte Flohbehandlung durchgeführt, um zu sehen, ob sich die Symptome bessern – das dient gleichzeitig der Diagnose.
Wichtig: Du musst keine Flöhe sehen!
Viele Hunde mit Flohallergie zeigen Symptome, obwohl keine lebenden Flöhe sichtbar sind. Warum?
- Flöhe sind flink: Sie verstecken sich tief im Fell und werden beim Putzen oft verschluckt.
- Ein einzelner Biss genügt: Auch wenn der Floh längst weg ist, bleibt die allergische Reaktion bestehen.
- Hauptproblem ist die Umgebung: Eier, Larven und Puppen verstecken sich in Teppichen, Decken oder Möbeln – der Zyklus beginnt immer wieder von vorn. Das gilt besonders, wenn keine lebenden Flöhe sichtbar sind .
Behandlung – was hilft bei Flohallergie?
Die Therapie der Flohallergiedermatitis besteht aus zwei Säulen: Flohbekämpfung und Linderung der Entzündung.
1. Konsequent gegen Flöhe vorgehen:
- Verwende regelmäßig ein wirksames Flohmittel (Spot-on, Tablette, Halsband)
- Behandle alle Tiere im Haushalt – auch wenn sie keine Symptome zeigen
- Reinige die Umgebung intensiv: saugen, waschen, Umgebungsspray mit IGR einsetzen
- Wiederhole die Behandlung im empfohlenen Rhythmus
2. Symptome lindern & Haut beruhigen:
- Entzündungshemmende Medikamente (z. B. Cortison, Apoquel®, Cytopoint®)
- Shampoos oder Salben mit beruhigenden Wirkstoffen (z. B. Aloe Vera, Haferextrakte)
- Diätunterstützung mit Omega-3-Fettsäuren für Hautregeneration
Kann man eine Flohallergie heilen?
Die Allergie selbst ist nicht heilbar – aber sie ist kontrollierbar. Wenn du konsequent auf Flohschutz achtest und die Symptome frühzeitig behandelst, kann dein Hund ein völlig beschwerdefreies Leben führen .
Fazit: Flohallergie ernst nehmen – und gezielt handeln
Ein einziger Flohbiss kann bei einem allergischen Hund große Schmerzen und Leid verursachen. Deshalb ist es so wichtig, die Flohallergiedermatitis früh zu erkennen, gezielt zu behandeln und dauerhaft vorzubeugen. Kein Hund sollte wegen eines winzigen Parasiten leiden müssen – vor allem, weil du mit dem richtigen Wissen und etwas Konsequenz das Problem dauerhaft in den Griff bekommen kannst.
Das könnte dich auch interessieren
Flohallergie beim Hund – Ursachen, Symptome und langfristige Kontrolle.
Wie gefährlich sind Flöhe wirklich? – unterschätzte Risiken für empfindliche Hunde.
Versteckte Flohquellen im Haushalt – warum Rückfälle so häufig sind.
Welches Flohmittel passt zu deinem Hund? – Spot-on, Tablette oder Halsband?
Allergien beim Hund – Überblick über Ursachen, Symptome und Behandlung.
Kategorien
Top Neuigkeiten
Rauchen und Hunde
Rauchen und Hunde: Wie...
Frühlingstoxine
Frühlingstoxine: Diese...