Wie gefährlich sind Flöhe
- Isabel Scheu
- 11.01.2026
- Flöhe
- unveröffentlicht
Wie gefährlich sind Flöhe wirklich?
Kleine Parasiten – große Gefahr für deinen Hund
Ein Floh – kaum größer als ein Sandkorn, aber für deinen Hund kann er zur echten Qual werden. Viele Hundebesitzer unterschätzen die Auswirkungen eines Flohbefalls: „Ein bisschen Juckreiz, das geht schon wieder weg.“ Doch Flöhe sind weit mehr als nur lästige Blutsauger. Sie können allergische Reaktionen auslösen, die Haut massiv schädigen und sogar gefährliche Krankheiten übertragen – wie den Bandwurm. Und oft bleibt ein Befall lange unentdeckt, während dein Hund bereits leidet.
In diesem Beitrag erfährst du, wie gefährlich Flöhe wirklich sind, welche Gesundheitsrisiken bestehen und warum du bei einem Verdacht schnell handeln solltest – zum Schutz deines Hundes und deiner gesamten Familie.
1. Flohspeichelallergie – wenn ein Biss reicht
Ein einzelner Flohstich kann bei empfindlichen Hunden heftige Reaktionen auslösen. Ursache ist eine Überempfindlichkeit auf die Proteine im Flohspeichel – die sogenannte Flohspeichelallergie-Dermatitis (FAD) .
- Symptome: starker Juckreiz, Hautrötungen, Pusteln, Krustenbildung und oft großflächiger Haarausfall – besonders im Bereich der Lenden, Rute und Innenschenkel.
- Folgen: Hunde kratzen und beißen sich wund, es entstehen offene Stellen, Sekundärinfektionen durch Bakterien oder Pilze sind häufig.
- Risiko: Selbst bei wenigen Flöhen kann die Reaktion extrem ausfallen – besonders bei genetisch vorbelasteten Tieren.
2. Chronische Hautprobleme durch ständigen Befall
Auch ohne Allergie kann ein anhaltender Flohbefall die Haut deines Hundes massiv belasten. Das ständige Kratzen, Beißen und Lecken führt zu einer geschwächten Hautbarriere – und diese wird anfällig für:
- Entzündungen: Bakterien dringen in die geschädigte Haut ein.
- Ekzeme: Besonders an feuchten Stellen oder durch Reibung verstärkt.
- „Hot Spots“: Nässende, schmerzhaft-entzündete Areale, die sich rasend schnell ausbreiten können.
Langfristig kann sich die Hautstruktur verändern: Verhornungen, Pigmentverschiebungen oder sogar dauerhafte Felllücken sind möglich.
3. Übertragung von Krankheiten – der unsichtbare Zusatzschaden
Flöhe sind nicht nur Parasiten, sie sind auch Vektoren – also Überträger gefährlicher Krankheitserreger. Besonders relevant ist:
Der Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum)
- Übertragung: Wenn dein Hund bei der Fellpflege einen infizierten Floh verschluckt, gelangt der Bandwurm in den Darm.
- Symptome: Juckreiz am After („Schlittenfahren“), Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme.
- Gefahr: Auch Kinder können sich durch engen Kontakt infizieren.
Weitere mögliche Übertragungen (selten, aber dokumentiert):
- Rickettsien: Bakterien, die grippeähnliche Symptome verursachen können.
- Bartonellen: Auch bekannt als „Katzenkratzkrankheit“, gelegentlich auch durch Flöhe übertragbar.
4. Gefahr für Welpen, Senioren und geschwächte Tiere
Bei sehr jungen, alten oder gesundheitlich geschwächten Hunden kann ein starker Flohbefall zu einer echten Gefahr für das Leben werden – besonders bei Welpen, Senioren und geschwächte Tiere:
- Blutarmut (Anämie): Viele Flöhe entziehen dem kleinen Körper so viel Blut, dass es zu Schwäche, blassen Schleimhäuten und im Extremfall Kreislaufversagen kommt.
- Immunsystem unter Dauerstress: Der Körper kämpft permanent – was andere Krankheiten begünstigen kann.
5. Auch du kannst betroffen sein – Flohbisse beim Menschen
Flöhe befallen zwar bevorzugt Tiere, doch in der Not beißen sie auch Menschen – vor allem an Füßen, Unterschenkeln oder in Hautfalten. Die Folgen:
- Juckende Quaddeln: Kleine rote Stiche, oft in Gruppen oder Reihen.
- Allergische Reaktionen: Bei empfindlichen Personen können Flohbisse stark anschwellen oder sich entzünden.
- Übertragung von Krankheitserregern: Zwar selten, aber möglich – z. B. Bartonella-Bakterien.
Fazit: Flöhe sind keine Bagatelle – sondern ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko
Flöhe beim Hund sind weit mehr als ein kosmetisches Problem. Sie können massiven Juckreiz, schwere Hautprobleme, allergische Reaktionen und sogar gefährliche Krankheiten verursachen – sowohl bei deinem Hund als auch bei dir. Deshalb gilt: Je schneller du reagierst, desto besser. Beobachte deinen Hund genau, achte auf Flohkot, Kratzverhalten oder Hautveränderungen – und behandle konsequent. Nur so schützt du nicht nur deinen Hund, sondern auch deine ganze Familie.
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