Parodontitis Hund
- Isabel Scheu
- 11.11.2025
- Zähne
Parodontitis beim Hund – ab wann wird es richtig gefährlich?
Zahnprobleme beginnen oft unscheinbar – ein bisschen Plaque, ein wenig Zahnstein. Doch irgendwann wird aus harmlosen Belägen eine ernste Erkrankung: Parodontitis. Aber ab wann genau spricht man bei Hunden von Parodontitis, und worin liegt der Unterschied zu Zahnstein oder einer einfachen Gingivitis? Hier kommt die klare Antwort.
Zahnstein ist nicht gleich Parodontitis
Zahnstein
ist der Anfang vieler Zahnprobleme.
Er entsteht, wenn weicher
Plaque
(aus Speichel, Futterresten und Bakterien)
nicht entfernt wird und sich verhärtet.
Zahnstein sieht gelblich bis braun aus
und sitzt fest auf den Zähnen –
besonders an den Backen- und Eckzähnen.
➡️ Problem: Zahnstein reizt das Zahnfleisch. Bakterien setzen sich fest und lösen Gingivitis aus – eine oberflächliche Zahnfleischentzündung.
Von Gingivitis zu Parodontitis – wann wird es ernst?
Gingivitis ist noch umkehrbar: Putzt man die Zähne gründlich, entfernt Zahnstein und behandelt die Entzündung, kann das Zahnfleisch wieder vollständig heilen.
Parodontitis
hingegen bedeutet:
Die Entzündung ist tiefer vorgedrungen –
sie betrifft nicht mehr nur das Zahnfleisch,
sondern auch den Zahnhalteapparat
(Bänder, Knochen, Wurzelhaut).
➡️
Das Zahnfleisch zieht sich zurück,
Zähne lockern sich –
und ohne Behandlung fallen sie irgendwann aus.
Ab wann spricht man von Parodontitis?
➡️
Parodontitis beginnt,
wenn die Entzündung dauerhaft ist
und den Zahnhalteapparat schädigt.
Das erkennst du an folgenden Anzeichen:
- 🔴 Rückgang des Zahnfleischs: Zahnwurzeln werden sichtbar.
- 🔴 Lockere Zähne: Sie sitzen nicht mehr fest im Kiefer.
- 🔴 Dauerhafte Entzündung: Zahnfleisch ist ständig gerötet und blutet nicht nur beim Putzen.
- 🔴 Starker Mundgeruch: Bakterien verursachen üblen Geruch.
- 🔴 Schmerzen beim Fressen: Der Hund lässt Futter fallen oder frisst nur noch weiche Nahrung.
Wichtig: Parodontitis ist nicht mehr von selbst heilbar. Hier hilft nur noch eine professionelle Zahnbehandlung beim Tierarzt, oft inklusive Zahnsteinentfernung, Politur und – falls nötig – Zahnextraktionen.
Warum Parodontitis so gefährlich ist
Parodontitis betrifft nicht nur die Zähne. Die Bakterien aus dem Maul gelangen über kleine Verletzungen im Zahnfleisch in den Blutkreislauf. Sie können:
- ❤️ das Herz schädigen,
- 🩸 die Nieren belasten
- 🫁 die Leber angreifen.
➡️ Eine unbehandelte Parodontitis kann die gesamte Gesundheit deines Hundes gefährden. Mehr zu diesen Zusammenhängen findest du hier: Zahnprobleme – Auswirkungen auf den ganzen Körper.
Wie kannst du Parodontitis verhindern?
- 🪥 Zähneputzen – täglich oder mindestens 3–4× pro Woche
- 🦴 Zahnfreundliche Kauartikel zur Reduktion von Plaque
- 🩺 Jährlicher Zahncheck beim Tierarzt – bei kleinen Rassen besser zweimal im Jahr
- 🧼 Professionelle Zahnsteinentfernung , bevor sich Zahnstein in Parodontitis verwandelt
Fazit: Parodontitis beginnt, wenn Zahnstein nicht mehr „nur“ Zahnstein ist
Zahnstein allein macht noch keine Parodontitis – aber er ist der erste Schritt dorthin. Sobald das Zahnfleisch dauerhaft entzündet ist, sich zurückzieht und Zähne locker werden, sprechen wir von Parodontitis. Und die muss vom Tierarzt behandelt werden.
Mit regelmäßiger Zahnpflege, Kontrollen und einer guten Routine kannst du verhindern, dass es überhaupt so weit kommt – und deinem Hund schmerzfreie, gesunde Zähne fürs Leben sichern.
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