Wespen und Bienen
- Isabel Scheu
- 14.08.2025
- Sommer
Achtung Wespen & Bienen: Was tun, wenn dein Hund gestochen wird?
Sommerzeit bedeutet für viele Hunde lange Spaziergänge, ausgelassenes Spielen im Garten und das Erkunden von Wiesen und Blumen. Doch gerade in der warmen Jahreszeit lauern auch Gefahren – insbesondere durch Wespen und Bienen. Ein Stich kann nicht nur schmerzhaft sein, sondern im schlimmsten Fall auch lebensbedrohlich werden, besonders wenn der Hund allergisch reagiert oder im Maul- und Rachenbereich gestochen wird. In diesem Beitrag erfährst du, wie du einen Insektenstich bei deinem Hund erkennst, wie du sofort reagieren solltest und wann ein Besuch beim Tierarzt notwendig ist.
1. Warum sind Wespen- und Bienenstiche für Hunde gefährlich?
Ein Stich von einer Wespe oder Biene ist für Hunde meist schmerzhaft, kann aber auch gesundheitliche Risiken bergen. Während ein einzelner Stich an der Pfote oder am Körper oft harmlos verläuft, können Stiche im Maul, am Hals oder bei einer allergischen Reaktion lebensbedrohlich sein.
Gefahren im Überblick:
- Schwellungen: An Pfote oder Körper meist lokal begrenzt, im Hals- oder Rachenbereich jedoch kritisch.
- Allergische Reaktion: Schwellungen im Gesicht, Atemnot und Kreislaufprobleme können lebensbedrohlich sein.
- Erstickungsgefahr: Bei Stichen im Mundraum kann die Atemwege zuschwellen.
- Mehrere Stiche: Massenstiche (z.B. durch einen Wespenangriff) können zu einem anaphylaktischen Schock führen.
2. Wie erkenne ich einen Wespen- oder Bienenstich beim Hund?
Meist zeigt der Hund sofort eine Reaktion, wenn er gestochen wurde. Er jault auf, leckt die betroffene Stelle, hinkt oder kratzt sich hektisch. Es kann jedoch auch vorkommen, dass der Stich unbemerkt bleibt und die Symptome erst später auftreten.
Typische Anzeichen eines Insektenstichs:
- Plötzliches Jaulen oder Winseln
- Lecken oder Kauen an der betroffenen Stelle
- Humpeln oder Schonhaltung (bei Stichen an den Pfoten)
- Rötung und Schwellung an der Einstichstelle
- Atemprobleme oder starkes Hecheln (bei Stichen im Mund- oder Rachenraum)
- Schwellung im Gesicht oder an der Schnauze
- Unruhe und Nervosität
- In schweren Fällen: Kreislaufprobleme, Erbrechen oder Kollaps
3. Erste Hilfe bei einem Wespen- oder Bienenstich
1. Ruhe bewahren
Auch wenn dein Hund in Panik gerät, bleib ruhig und beruhige ihn. Deine Gelassenheit überträgt sich auf deinen Hund und hilft ihm, entspannter zu bleiben.
2. Stachel entfernen (nur bei Bienenstichen)
Während Wespen ihren Stachel nach dem Stich meist nicht verlieren, bleibt der Stachel bei einem Bienenstich oft stecken. Entferne ihn vorsichtig mit einer Pinzette oder durch Abkratzen mit dem Fingernagel. Achte darauf, die Giftblase nicht zu quetschen, um nicht noch mehr Gift freizusetzen.
3. Einstichstelle kühlen
Kühle die betroffene Stelle mit einem kalten, feuchten Tuch oder einem Kühlpack (in ein Tuch gewickelt), um die Schwellung zu lindern. Dies hilft auch, den Schmerz zu reduzieren.
4. Schwellungen beobachten
Beobachte die Einstichstelle und die allgemeine Verfassung deines Hundes genau. Achte besonders auf Anzeichen von Atemnot oder ungewöhnlichem Verhalten.
5. Notfallmedikamente verabreichen (nur nach tierärztlicher Rücksprache)
Falls dein Hund bereits bekannte Allergien hat, kann der Tierarzt dir Antihistaminika oder Notfallmedikamente verschreiben, die du im Ernstfall sofort geben kannst.
4. Wann solltest du zum Tierarzt gehen?
In manchen Fällen ist ein sofortiger Tierarztbesuch unerlässlich:
Akute Notfälle:
- Stich im Maul- oder Rachenbereich
- Starker Speichelfluss oder Schwellung der Zunge
- Atemnot oder rasselnde Atmung
- Blasses oder blaues Zahnfleisch
- Zusammenbruch oder Kreislaufprobleme
- Mehrere Stiche auf einmal (Gefahr eines anaphylaktischen Schocks)
Auch bei „harmloseren“ Stichen ist ein Tierarztbesuch ratsam, wenn die Schwellung nach einigen Stunden nicht zurückgeht oder sich verschlimmert.
5. Hausmittel gegen Wespen- und Bienenstiche
Manche Hausmittel können die Schwellung und den Juckreiz lindern:
1. Apfelessig:
Ein mit Apfelessig getränktes Tuch auf die Stichstelle legen, um die Haut zu beruhigen.
2. Backpulverpaste:
Eine Paste aus Backpulver und Wasser kann helfen, das Gift zu neutralisieren (vor allem bei Bienenstichen).
3. Zwiebel oder Zitrone:
Eine aufgeschnittene Zwiebel oder Zitronenscheibe kann ebenfalls helfen, die Stelle zu desinfizieren und zu beruhigen.
6. Wie kann man Stiche vorbeugen?
Leider lassen sich Insektenstiche nicht immer verhindern, aber es gibt Maßnahmen, um das Risiko zu reduzieren:
1. Futterreste vermeiden:
Lass keine Futterreste oder Leckerlis im Garten liegen, die Wespen anziehen könnten.
2. Wassernäpfe regelmäßig wechseln:
Stehendes Wasser lockt Bienen und Wespen an.
3. Vorsicht bei blühenden Pflanzen:
Vermeide es, deinen Hund in blühenden Wiesen oder Gärten schnüffeln zu lassen.
4. Duftstoffe vermeiden:
Stark parfümierte Hundeshampoos oder Decken können Insekten anziehen.
Fazit: Wespen- und Bienenstiche ernst nehmen
Ein Wespen- oder Bienenstich kann für deinen Hund schmerzhaft und sogar gefährlich sein – insbesondere bei allergischen Reaktionen oder Stichen im Maulbereich. Handle sofort, indem du die betroffene Stelle kühlst und den Stachel (bei Bienenstichen) entfernst. Beobachte deinen Hund genau und kontaktiere bei Anzeichen von Atemnot oder allergischen Reaktionen sofort den Tierarzt. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen kannst du die Gefahr von Stichen reduzieren und deinen Hund sicher durch den Sommer bringen.
Kategorien
Top Neuigkeiten
Rauchen und Hunde
Rauchen und Hunde: Wie...
Frühlingstoxine
Frühlingstoxine: Diese...