Zeckenkrankheiten verhindern

  • Isabel Scheu
  • 25.05.2025
  • Zecken

Wie du Zeckenkrankheiten bei deinem Hund verhindern kannst

Zecken sind nicht nur lästige Parasiten, sondern auch gefährliche Krankheitsüberträger. Sie können Erreger wie Borreliose, Anaplasmose oder Babesiose auf deinen Hund übertragen und damit schwere gesundheitliche Probleme verursachen. Doch mit den richtigen Schutzmaßnahmen kannst du das Risiko einer Infektion erheblich reduzieren. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Zeckenkrankheiten bei deinem Hund effektiv verhindern kannst – von Zeckenschutzmitteln bis hin zu einfachen Alltagsmaßnahmen.

Warum ist Zeckenschutz so wichtig?

Zecken können eine Vielzahl von Krankheiten übertragen, die schwerwiegende Folgen haben können. Dazu gehören:

  • Borreliose: Verursacht Gelenkentzündungen, Lahmheit und neurologische Probleme.
  • Anaplasmose: Führt zu Fieber, Abgeschlagenheit und Blutgerinnungsstörungen.
  • Babesiose („Hundemalaria“): Greift die roten Blutkörperchen an und kann unbehandelt tödlich sein.
  • Ehrlichiose: Beeinflusst das Immunsystem und kann zu chronischen Entzündungen führen.
  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Eine Viruserkrankung, die das Nervensystem schädigt.

Da viele dieser Krankheiten erst spät Symptome zeigen, ist Vorbeugung der beste Schutz.

Die besten Maßnahmen zur Verhinderung von Zeckenkrankheiten

1. **Zeckenschutzmittel nutzen**

Die effektivste Methode zur Vorbeugung ist der Einsatz von **tierärztlich empfohlenen Zeckenschutzmitteln**. Es gibt verschiedene Optionen:

  • Spot-Ons: Flüssige Zeckenschutzmittel, die auf die Haut aufgetragen werden.
  • Zeckenhalsbänder: Geben über Monate hinweg Schutzstoffe ab.
  • Tabletten: Wirken von innen heraus und töten Zecken nach dem Stich.
  • Sprays: Besonders nützlich vor Spaziergängen in Zeckengebieten.

💡 **Tipp:** Nicht jedes Mittel wirkt gleich gut für alle Hunde. Lass dich von deinem Tierarzt beraten, welches am besten für deinen Hund geeignet ist.

2. **Zecken schnell entfernen**

Falls dein Hund doch von einer Zecke gebissen wird, solltest du sie so schnell wie möglich entfernen. Viele Erreger – darunter Borrelien und Anaplasmen – werden erst nach **12 bis 24 Stunden** übertragen. Je schneller die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Infektionsrisiko.

So entfernst du eine Zecke richtig:
  • Verwende eine **Zeckenzange oder Zeckenkarte** (keine Pinzette, um Quetschungen zu vermeiden).
  • Greife die Zecke so nah an der Haut wie möglich.
  • Ziehe sie langsam und gleichmäßig heraus – nicht drehen.
  • Desinfiziere die Bissstelle anschließend.
  • Überwache deinen Hund in den nächsten Wochen auf Krankheitsanzeichen.
3. **Nach Spaziergängen Zecken absuchen**

Besonders in Frühling und Herbst sind Zecken aktiv. Nach jedem Spaziergang solltest du deinen Hund gründlich absuchen – besonders an:

  • Kopf und Ohren
  • Hals und Achseln
  • Brust und Bauch
  • Pfoten (zwischen den Zehen)
  • Rutenansatz

💡 **Tipp:** Falls du eine Zecke entdeckst, entferne sie sofort, um eine Infektion zu verhindern.

4. **Zeckengebiete meiden**

Zecken lauern bevorzugt in feuchten, schattigen Gebieten wie:

  • Hohem Gras
  • Unterholz
  • Laub- und Waldgebieten

Falls möglich, solltest du diese Bereiche während der Zeckensaison (Frühjahr und Herbst) meiden oder deinen Hund auf Wegen halten.

5. **Regelmäßige Bluttests beim Tierarzt**

Manche Zeckenkrankheiten zeigen erst Wochen oder Monate nach der Infektion Symptome. Falls dein Hund in einem Zeckenrisikogebiet lebt oder oft Zeckenstiche hat, kann ein regelmäßiger **Bluttest** helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen.

Wann ist ein Bluttest sinnvoll?
  • Wenn dein Hund häufiger Zeckenstiche hatte.
  • Falls er plötzliche Lahmheit oder Abgeschlagenheit zeigt.
  • Nach Reisen in südliche Länder, wo Babesiose und Ehrlichiose verbreitet sind.
6. **Natürliche Zeckenabwehr als Ergänzung**

Einige Hundebesitzer setzen zusätzlich auf natürliche Zeckenschutzmittel, die jedoch nicht so zuverlässig wie medizinische Präparate sind:

  • Kokosöl (enthält Laurinsäure, die Zecken abschrecken kann)
  • Schwarzkümmelöl (kann das Hautmilieu verändern)
  • Bernsteinhalsbänder (umstritten, aber von manchen Haltern geschätzt)

💡 **Wichtig:** Natürliche Mittel allein bieten keinen vollständigen Schutz und sollten nur ergänzend eingesetzt werden.

Was tun, wenn dein Hund trotz Schutzmaßnahmen eine Zeckenkrankheit bekommt?

Falls dein Hund in den Wochen nach einem Zeckenstich eines der folgenden Symptome zeigt, solltest du ihn sofort tierärztlich untersuchen lassen:

  • Fieber
  • Plötzliche Müdigkeit oder Antriebslosigkeit
  • Unklare Lahmheit oder Gelenkprobleme
  • Blasses Zahnfleisch oder Nasenbluten
  • Appetitlosigkeit

Eine frühe Diagnose kann den Verlauf vieler Zeckenkrankheiten erheblich mildern oder sogar lebensrettend sein.

Fazit: Effektive Prävention ist der beste Schutz

Zeckenkrankheiten können schwerwiegende Folgen für Hunde haben, doch mit den richtigen Schutzmaßnahmen lässt sich das Risiko einer Infektion deutlich reduzieren. Eine Kombination aus **Zeckenschutzmitteln, täglicher Kontrolle und schneller Entfernung von Zecken** ist der effektivste Weg, um deinen Hund gesund zu halten.

Falls dein Hund regelmäßig Zeckenstiche hat, kann eine zusätzliche Kontrolle beim Tierarzt sinnvoll sein. Der beste Schutz ist jedoch, Zeckenstiche von vornherein zu verhindern – denn jede Zecke, die nicht zubeißt, kann keine Krankheit übertragen.

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