Ehrlichiose beim Hund
- Isabel Scheu
- 12.05.2025
- Zecken
Ehrlichiose: Eine Gefahr bei Reisen ins Ausland
Ehrlichiose ist eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit, die vor allem in wärmeren Ländern verbreitet ist. Sie kann beim Hund zu schweren Symptomen wie Fieber, Blutgerinnungsstörungen und Organschäden führen. Besonders Hunde, die ins Ausland reisen, sind gefährdet. Doch wie erkennt man Ehrlichiose, wie wird sie behandelt und wie kann man den Hund davor schützen? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über diese gefährliche Krankheit.
Was ist Ehrlichiose?
Ehrlichiose wird durch das Bakterium *Ehrlichia canis* verursacht, das die weißen Blutkörperchen des Hundes befällt und das Immunsystem schwächt. Die Krankheit wird hauptsächlich durch die **Braune Hundezecke (*Rhipicephalus sanguineus*)** übertragen, die vor allem in Südeuropa, Afrika und Asien verbreitet ist. Durch den Klimawandel und die zunehmenden Reisen mit Hunden tritt Ehrlichiose mittlerweile auch in Mitteleuropa auf.
Wie wird Ehrlichiose übertragen?
Die Infektion erfolgt durch den Stich einer infizierten Zecke. Die Braune Hundezecke kommt vor allem in warmen, trockenen Regionen vor und kann in beheizten Räumen (z. B. Hundezwingern oder Tierheimen) überleben. Im Gegensatz zu anderen Zeckenarten bleibt sie oft monatelang aktiv.
Die Übertragung von Ehrlichiose kann bereits **3 bis 5 Stunden nach dem Zeckenstich** erfolgen. Deshalb ist eine schnelle Zeckenentfernung besonders wichtig.
Symptome der Ehrlichiose
Die Symptome der Ehrlichiose variieren stark und können in drei Stadien verlaufen: **akut, subklinisch und chronisch**.
1. Akute Phase (1–3 Wochen nach der Infektion)
Die ersten Symptome treten wenige Wochen nach dem Zeckenstich auf und ähneln einer schweren Infektion:
- Hohes Fieber über 40 °C
- Abgeschlagenheit und Schwäche
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Blutungen (Nasenbluten, Blutergüsse, blutiger Urin oder blutiger Durchfall)
- Geschwollene Lymphknoten
- Augen- und Nasenausfluss
Wird die Krankheit in diesem Stadium nicht behandelt, kann sie in das nächste Stadium übergehen.
2. Subklinische Phase (mehrere Monate bis Jahre)
In dieser Phase zeigt der Hund oft keine sichtbaren Symptome, die Bakterien verbleiben jedoch im Körper und können das Immunsystem schwächen. Diese Phase kann Monate oder sogar Jahre andauern, bevor es zu einem erneuten Ausbruch kommt.
3. Chronische Phase
Die chronische Ehrlichiose ist besonders gefährlich, da sie zu schweren Organschäden führen kann:
- Chronische Blutarmut (blasse Schleimhäute)
- Starke Gewichtsabnahme
- Schwere Gelenk- und Muskelschmerzen
- Nierenversagen und Organentzündungen
- Schädigung des Knochenmarks – kann tödlich enden
Diagnose: Wie erkennt der Tierarzt Ehrlichiose?
Da die Symptome oft unspezifisch sind, wird eine Kombination aus verschiedenen Tests verwendet.
1. Blutuntersuchung
- Ein **großes Blutbild** zeigt häufig eine niedrige Anzahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie), was Blutungen begünstigt.
- Die **Leber- und Nierenwerte** können erhöht sein.
2. Antikörpertest
- Ein **ELISA-Test** kann Antikörper gegen *Ehrlichia canis* nachweisen.
3. PCR-Test
- Ein **PCR-Test** weist die DNA des Erregers direkt im Blut nach und gilt als besonders zuverlässig.
Behandlung: Was tun, wenn der Hund Ehrlichiose hat?
Die Behandlung muss frühzeitig erfolgen, um schwere Schäden zu vermeiden.
1. Antibiotikatherapie
- Die Hauptbehandlung erfolgt mit **Doxycyclin** über 4 bis 6 Wochen.
- In schweren Fällen können zusätzliche Medikamente erforderlich sein.
2. Symptomatische Therapie
- Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente bei starken Beschwerden.
- Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs.
- Bluttransfusion in schweren Fällen mit starker Blutarmut.
Kann Ehrlichiose geheilt werden?
Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung können die meisten Hunde vollständig genesen. In der chronischen Phase kann die Krankheit jedoch schwerwiegende Folgen haben und zu Organschäden oder lebenslangen Einschränkungen führen.
Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Ehrlichiose
1. Zeckenschutz
- Spot-Ons, Tabletten oder Zeckenhalsbänder helfen, Zecken abzuwehren.
- Nach Spaziergängen sollte der Hund gründlich auf Zecken untersucht werden.
2. Zecken schnell entfernen
- Da Ehrlichiose bereits wenige Stunden nach dem Zeckenstich übertragen werden kann, ist schnelles Entfernen wichtig.
3. Reisen in Risikogebiete
- Hunde, die in südliche Länder reisen, sind besonders gefährdet.
- Besondere Vorsicht in wärmeren Regionen mit hoher Zeckendichte.
4. Impfungen
- Es gibt keine Impfung gegen Ehrlichiose, daher ist Zeckenschutz die wichtigste Vorsorgemaßnahme.
Fazit: Warum ist Ehrlichiose so gefährlich?
Ehrlichiose ist eine schwerwiegende Infektion, die besonders in südlichen Ländern vorkommt. Unbehandelt kann sie zu Blutgerinnungsstörungen, Organschäden und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Der beste Schutz ist eine konsequente Zeckenprophylaxe, insbesondere bei Reisen in Risikogebiete. Falls dein Hund nach einer Reise in warme Länder Symptome wie Fieber, Blutungen oder Gelenkprobleme zeigt, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.
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