Schokoladenvergiftung
- Isabel Scheu
- 02.05.2024
- Gesundheit
Warum ist Schokolade giftig für Hunde?
Schokolade enthält Theobromin, einen Inhaltsstoff der Kakaobohne, der von Hunden nur sehr langsam abgebaut wird. Theobromin wirkt stark toxisch auf Hunde und kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Je dunkler die Schokolade und je höher der Kakaoanteil, desto größer ist die Vergiftungsgefahr.
Ein Stückchen Milchschokolade ist deutlich weniger gefährlich als ein Stück Zartbitterschokolade. Hier sind die durchschnittlichen Theobromingehalte verschiedener Schokoladenarten:
- Kakaopulver: ca. 14–26 mg Theobromin pro Gramm
- Dunkle Schokolade: 5–8 mg Theobromin pro Gramm
- 70 % Kakaoanteil: ca. 20 mg pro Gramm
- 90 % Kakaoanteil: ca. 16 mg pro Gramm
- Kochschokolade: 14–16 mg pro Gramm
- Milchschokolade: 1,5–2 mg pro Gramm
- Weiße Schokolade: kein Theobromin
Ab einer Aufnahme von 20 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht können beim Hund Vergiftungssymptome auftreten. Gelangt der Stoff in die Leber, werden Adenosinrezeptoren sowie die Phosphodiesterase gehemmt, was zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin führt.
Symptome einer Schokoladenvergiftung
Die Symptome einer Vergiftung können variieren. Häufige äußere Anzeichen sind Muskelzittern, Durchfall, Erbrechen, vermehrter Durst und erhöhter Urinabsatz.
Zu den besonders gefährlichen inneren Symptomen zählen Herzrhythmusstörungen , erhöhte Atemfrequenz, starkes Hecheln, Überhitzung, Krämpfe, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Hat dein Hund Schokolade gefressen, ist ein sofortiger Tierarztbesuch unerlässlich – es handelt sich um einen akuten Notfall.
Verlauf der Vergiftung
Im Magen-Darm-Trakt wird das Theobromin vollständig resorbiert, was bis zu 10 Stunden dauern kann. Erste Symptome treten häufig bereits 2–4 Stunden nach der Aufnahme auf. Je schneller gehandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Behandlung
Es gibt kein spezifisches Gegenmittel gegen eine Schokoladenvergiftung. Die Behandlung zielt darauf ab, den Giftstoff schnellstmöglich aus dem Körper zu entfernen. Dazu zählen unter anderem das Auslösen von Erbrechen, Magenspülungen oder die Gabe von Aktivkohle . Infusionen unterstützen die Ausscheidung über den Urin.
Aussichten
Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Aussichten auf eine vollständige Genesung. Wird innerhalb von 2–4 Stunden nach der Aufnahme reagiert, sind die Chancen sehr gut. Große Mengen, verzögerte Behandlung oder schwere Symptome verschlechtern die Prognose deutlich.
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