Hunde und Karies
- Isabel Scheu
- 13.11.2025
- Zähne
Hunde & Karies – was stimmt wirklich und was nicht?
„Karies beim Hund“ – viele Hundebesitzer haben davon gehört, doch nur wenige wissen, was tatsächlich dahintersteckt. Bekommen Hunde wirklich Karies wie wir Menschen? Oder liegen die Ursachen für Zahnprobleme bei Hunden ganz woanders? Zeit für einen Faktencheck, der mit Mythen aufräumt und zeigt, welche Zahnerkrankungen für Hunde wirklich gefährlich sind.
Karies beim Hund – theoretisch möglich, praktisch selten
Die kurze Antwort lautet: Ja, Hunde können Karies bekommen – aber es kommt extrem selten vor. Während Karies beim Menschen zu den häufigsten Zahnerkrankungen zählt, ist sie bei Hunden eine echte Ausnahme. Der Grund liegt vor allem in den biologischen Unterschieden zwischen Mensch und Hund.
- Wenig Zucker in der Ernährung: Zucker ist der Hauptauslöser für Karies. Hochwertiges Hundefutter enthält kaum Zucker, wodurch den Kariesbakterien die Grundlage fehlt.
- Basischer Speichel: Der Speichel von Hunden ist weniger sauer als der des Menschen. Dieses Milieu erschwert es kariesverursachenden Bakterien, sich zu vermehren.
- Anderes Bakterienmilieu: Die typischen Kariesbakterien, die beim Menschen vorkommen, spielen im Hundemaul kaum eine Rolle.
Fazit: Karies ist beim Hund möglich, aber fast nie das eigentliche Problem.
Die wahren Gefahren für Hundezähne
Während Karies selten ist, leiden Hunde häufig unter ganz anderen Zahnerkrankungen – und diese sind deutlich gefährlicher:
- Plaque: Ein weicher Belag aus Futterresten und Bakterien, der sich täglich auf den Zähnen bildet.
- Zahnstein: Verhärteter Plaque, der sich fest an den Zähnen absetzt und Bakterien einen idealen Nährboden bietet.
- Gingivitis: Eine Zahnfleischentzündung, bei der das Zahnfleisch gerötet, geschwollen und schmerzhaft ist.
- Parodontitis: Eine fortschreitende Entzündung, die den Zahnhalteapparat zerstört. Die Folge sind lockere Zähne und letztlich Zahnverlust.
Das eigentliche Problem: Ein Großteil der erwachsenen Hunde leidet an Zahnstein oder Parodontitis – nicht an Karies.
Wann kann Karies beim Hund trotzdem auftreten?
Auch wenn sie selten ist, kann Karies unter bestimmten Umständen entstehen:
- Bei Hunden, die regelmäßig zuckerhaltige Snacks oder Essensreste bekommen
- Bei beschädigten Zähnen, etwa durch Abbrüche oder Zahnschmelzdefekte
- Bei über Jahre stark vernachlässigter Zahnhygiene
Selbst in diesen Fällen bleiben Zahnstein und Parodontitis die häufigeren und gefährlicheren Probleme.
Wie erkenne ich Karies bei meinem Hund?
Karies ist für Laien schwer zu erkennen. Mögliche Hinweise können sein:
- Dunkle Verfärbungen oder kleine Defekte auf den Zähnen
- Empfindlichkeit oder Zurückhaltung beim Kauen
- Schlechter Atem
Wichtig: Nur ein Tierarzt kann sicher beurteilen, ob es sich um Karies oder andere Zahnerkrankungen handelt.
Fazit: Karies ist selten – Zahnpflege bleibt trotzdem unverzichtbar
Hunde können Karies bekommen, aber das ist eine Ausnahme. Die wirklichen Feinde der Hundezähne heißen Zahnstein und Parodontitis. Wer regelmäßig putzt, geeignete Kauartikel anbietet und das Gebiss kontrollieren lässt, schützt seinen Hund effektiv – nicht nur vor dem seltenen Karies, sondern vor den Zahnerkrankungen, die Schmerzen und Zahnverlust verursachen.
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