Hunde und Karies
- Isabel Scheu
- 13.11.2025
- Zähne
Hunde & Karies – was stimmt wirklich und was nicht?
„Karies beim Hund“ – viele Hundebesitzer haben davon gehört, aber nur wenige wissen, was wirklich dahinter steckt. Bekommen Hunde Karies wie wir Menschen? Oder sind Zahnprobleme bei Hunden ganz anders? Zeit für einen Mythbuster, der Klarheit schafft – und erklärt, warum Zahnstein und Parodontitis bei Hunden die eigentlichen Gefahren sind.
Karies beim Hund – selten, aber möglich
Die kurze Antwort lautet: Ja, Hunde können Karies bekommen – aber extrem selten. Während Karies beim Menschen zu den häufigsten Zahnerkrankungen zählt, kommt sie bei Hunden nur in etwa 0,05 % aller Fälle vor. Warum?
- Weniger Zucker in der Ernährung: Menschen essen viel Zucker – der Hauptauslöser für Karies. Hundefutter (vor allem hochwertiges) enthält kaum Zucker.
- Anderer pH-Wert im Maul: Hunde haben einen basischeren Speichel. Bei Menschen ist der Speichel oft leicht sauer, was Kariesbakterien lieben. Bei Hunden herrscht ein „zahnschutzfreundlicheres“ Klima.
- Anderes Bakterienprofil: Die typischen Kariesbakterien beim Menschen (z. B. Streptococcus mutans) spielen bei Hunden kaum eine Rolle.
➡️ Fazit: Karies ist beim Hund möglich, aber fast nie das Problem.
Die wahren Probleme: Zahnstein & Parodontitis
Während Karies selten ist, kämpfen Hunde mit ganz anderen Zahnproblemen – und die sind viel gefährlicher:
- Plaque: Weicher Belag aus Futterresten und Bakterien, der sich täglich auf die Zähne legt.
- Zahnstein: Verhärteter Plaque, der gelblich-braun auf den Zähnen sitzt und Bakterien ein perfektes Zuhause bietet.
- Gingivitis: Zahnfleischentzündung, ausgelöst durch Bakterien am Zahnfleischrand.
- Parodontitis: Eine fortschreitende Entzündung, die den Zahnhalteapparat zerstört. Folge: Zähne lockern sich und fallen aus.
➡️ Das ist das eigentliche Problem: Über 80 % aller Hunde über drei Jahre leiden an Zahnstein und Parodontitis – nicht an Karies.
Warum Karies beim Hund trotzdem vorkommen kann
Auch wenn es selten ist, gibt es Situationen, in denen Karies beim Hund auftritt:
- 🐾 Hunde, die viel Zucker bekommen: Leckerlis, Reste vom Tisch, gezuckerte Snacks.
- 🐾 Hunde mit Zahndefekten: Abgebrochene Zähne oder Zahnschmelzschäden können Kariesbakterien Eintritt verschaffen.
- 🐾 Sehr schlechte Zahnhygiene: In seltenen Fällen können sich Kariesbakterien entwickeln, wenn die Maulhygiene extrem vernachlässigt wird.
➡️ Aber: Selbst dann sind Zahnstein und Parodontitis immer noch die häufigeren Gefahren.
Wie erkenne ich Karies bei meinem Hund?
Karies ist für Laien schwer zu erkennen. Mögliche Anzeichen:
- Dunkle Flecken auf den Zähnen
- Empfindlichkeit beim Kauen
- Schlechter Atem
➡️ Wichtig: Nur ein Tierarzt kann sicher feststellen, ob es sich um Karies oder andere Zahnerkrankungen handelt.
Fazit: Karies ist selten – Zahnpflege trotzdem wichtig!
Hunde können Karies haben – aber das ist extrem selten. Die echten Feinde der Hundezähne heißen Zahnstein und Parodontitis. Wer regelmäßig putzt, Kauartikel anbietet und Zahnkontrollen beim Tierarzt macht, schützt seinen Hund effektiv – nicht nur vor dem (seltenen) Karies, sondern vor den echten Problemen, die Zahnschmerzen und Zahnverlust verursachen.
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