Staupe
- Isabel Scheu
- 26.08.2024
- Krankheiten
Staupe beim Hund: Ursachen, Symptome, Diagnose und Prävention einer gefährlichen Viruserkrankung
Staupe (Canine Distemper) ist eine hochansteckende, hoch ansteckende Viruserkrankung bei Hunden, die auch viele andere Fleischfresser wie Füchse, Marder oder Frettchen betrifft. Verursacht wird sie durch das Canine Distemper Virus (CDV), ein naher Verwandter des Masernvirus beim Menschen. Ungeimpfte Hunde sind besonders gefährdet – vor allem Welpen und junge Tiere. In diesem Beitrag erfährst du alles über Übertragung, Symptome, Diagnose, Behandlung und wie du deinen Hund am besten vor Staupe schützt.
Verbreitung und Übertragung
Das Canine Distemper Virus wird in erster Linie über Tröpfcheninfektion übertragen – zum Beispiel beim Husten, Niesen oder direkten Kontakt mit infizierten Tieren. Auch Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin, Kot oder Nasensekret können das Virus enthalten. In Tierheimen, Hundepensionen oder Zwingeranlagen ist das Ansteckungsrisiko besonders hoch. Auf Oberflächen überlebt das Virus nur kurze Zeit, dennoch ist eine indirekte Übertragung über kontaminierte Gegenstände möglich.
Symptome der Staupe beim Hund
Staupe zeigt sich in verschiedenen Stadien und Symptomen, abhängig davon, welche Organsysteme betroffen sind. Die Erkrankung verläuft typischerweise in zwei Phasen:
Phase 1 – Atemwege und Magen-Darm-Trakt
- Fieber: Oft das erste, unspezifische Anzeichen
- Appetitlosigkeit und Schwäche: Allgemeine Abgeschlagenheit
- Nasen- und Augenausfluss: Anfangs klar, später eitrig
- Husten und Atemnot: Hinweis auf Lungenbeteiligung
- Erbrechen und Durchfall: Deutet auf Magen-Darm-Beteiligung hin
Phase 2 – Neurologische Symptome
- Muskelzuckungen (Myoklonien): Besonders im Gesicht oder an den Gliedmaßen
- Krämpfe und epileptische Anfälle: Mitunter lebensbedrohlich
- Lähmungen: Einzelne Gliedmaßen oder der ganze Körper können betroffen sein
- Verhaltensänderungen: Verwirrtheit, Aggressivität oder Lethargie
- „Hard Pad Disease”: Verhärtung von Fußballen und Nasenhaut
Diagnose der Staupe
Da viele Symptome auch bei anderen Erkrankungen vorkommen, ist eine exakte Diagnose wichtig. Wenn dein Hund mehrere Anzeichen zeigt, solltest du die Situation zeitnah tierärztlich abklären lassen. Mehr zu Warnsignalen findest du hier: Diagnose.
- Bluttests: Nachweis von Antikörpern oder typischer Blutbildveränderungen
- PCR-Test: Hochsensible Methode zum Nachweis von Virus-RNA
- Bildgebung: Röntgenaufnahmen helfen bei der Beurteilung der Lunge
- Liquoranalyse: Bei neurologischen Anzeichen zur Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit
Behandlungsmöglichkeiten
Eine spezifische antivirale Therapie gegen das Staupe-Virus existiert nicht. Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch und unterstützend:
- Infusionen: Zum Ausgleich von Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten
- Antibiotika: Bei bakteriellen Sekundärinfektionen
- Krampfmittel: Um epileptische Anfälle zu kontrollieren
- Pflege und Ernährung: Schonende Fütterung, Ruhe, stressfreie Umgebung
Früherkennung und intensive Betreuung sind entscheidend, um die Überlebenschancen zu erhöhen.
Prognose bei Staupe
Die Überlebenschancen hängen stark vom Alter, dem Impfstatus und dem Krankheitsverlauf ab. Welpen und ungeimpfte Hunde haben ein deutlich höheres Risiko für Komplikationen oder bleibende Schäden – insbesondere neurologischer Art. Hunde, die Staupe überstehen, können dauerhafte Symptome wie Zittern, Muskelzuckungen oder Verhaltensauffälligkeiten zurückbehalten.
Prävention: Impfung gegen Staupe
Die beste Schutzmaßnahme ist eine frühzeitige und vollständige Impfung. Ein praxisnaher Überblick dazu: Impfplan für Welpen.
- Beginn der Grundimmunisierung: Ab der 6.–8. Lebenswoche
- Wiederholungsimpfungen: Alle 3–4 Wochen bis zur 16. Lebenswoche
- Auffrischimpfungen: Im 1. Lebensjahr und anschließend alle 1–3 Jahre (je nach Tierarztempfehlung)
Zusätzlich sollte der Kontakt zu erkrankten oder ungeimpften Tieren vermieden werden, vor allem in Gegenden mit bekannten Ausbrüchen.
Fazit
Staupe ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die sich durch konsequente Impfmaßnahmen zuverlässig verhindern lässt. Besonders Welpen und ungeimpfte Hunde sind gefährdet. Wer seinen Hund rechtzeitig impfen lässt und bei ersten Anzeichen einer Infektion schnell handelt, kann Leben retten. Tierärztliche Beratung, Impfpläne und Hygiene spielen eine zentrale Rolle bei der Prävention. Nur gemeinsam – durch Aufklärung und Verantwortung – kann die Verbreitung dieser gefährlichen Viruserkrankung eingedämmt werden.
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