Würmer: Übertragung auf den Menschen

  • Isabel Scheu
  • 27.09.2025
  • Würmer

„Vom Hund auf den Menschen: Wie gefährlich sind Würmer wirklich?“

Dein Hund ist ein treuer Begleiter, kuschelt auf dem Sofa, spielt mit den Kindern im Garten – doch was, wenn er unbemerkt Wurmeier mitbringt? Viele Hundebesitzer wissen nicht, dass manche Wurmarten zoonotisch sind – das heißt: Sie können vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Besonders betroffen sind Kinder, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Was harmlos aussieht, kann im schlimmsten Fall zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen – beim Tier und beim Menschen.

In diesem Beitrag erfährst du, welche Wurmarten eine Gefahr für den Menschen darstellen, wie eine Ansteckung erfolgt – und wie du dich und deine Familie effektiv schützt.

1. Was bedeutet Zoonose?

Der Begriff „Zoonose“ beschreibt Krankheiten, die zwischen Mensch und Tier übertragbar sind. Bei Würmern betrifft das insbesondere jene Arten, deren Eier im Kot ausgeschieden werden und über direkten oder indirekten Kontakt in den menschlichen Körper gelangen können. Besonders gefährlich ist dabei, dass viele dieser Übertragungen unbemerkt geschehen – durch den Gartenboden, schmutzige Hände oder sogar über kontaminierte Gegenstände im Haushalt.

2. Welche Wurmarten sind für Menschen gefährlich?

Nicht alle Würmer, die Hunde befallen, sind zoonotisch – aber einige der häufigsten Arten sind es:

  • Spulwürmer (Toxocara canis): Die häufigste Zoonose durch Hunde. Kinder können sich beim Spielen im Garten oder Sandkasten infizieren. Im menschlichen Körper können die Larven wandern und zu viszeraler oder okulärer Larva migrans führen – also Organe oder sogar die Augen befallen.
  • Hakenwürmer (Ancylostoma caninum): Können beim Menschen durch die Haut eindringen, z. B. beim Barfußlaufen im Garten. Verursachen juckende Hautentzündungen („Larva migrans cutanea“).
  • Bandwürmer (z. B. Echinococcus spp.): Selten, aber besonders gefährlich. Übertragung vor allem durch verunreinigte Flächen, selten auch über Flöhe. Führt beim Menschen zu schweren Organschäden (z. B. Leberzysten) durch die Larvenstadien.

3. Wie gelangen Wurmeier vom Hund zum Menschen?

Die Übertragungswege sind vielfältig – und im Alltag oft schwer zu vermeiden, wenn man die Risiken nicht kennt:

  • Händekontakt nach Streicheln oder Gassigehen – besonders, wenn dein Hund zuvor im Kot geschnüffelt hat
  • Schmutzige Pfoten auf Teppichen, Sofas oder Betten – dort haften mikroskopisch kleine Wurmeier
  • Spielzeug und Näpfe – werden oft gemeinsam von Kindern und Hund genutzt oder angefasst
  • Sandkästen und Gärten – hier kann der Hund (oder andere Tiere) Wurmeier hinterlassen, die dann beim Spielen aufgenommen werden

Besonders Kinder stecken sich häufig an – weil sie viel Bodenkontakt haben, gerne mit Hunden spielen und sich selten sofort die Hände waschen.

4. Wer ist besonders gefährdet?

Ein gesunder, erwachsener Mensch steckt sich nicht so leicht an – aber das Risiko steigt bei:

  • Kleinkindern und Babys: Sie nehmen alles in den Mund, spielen auf dem Boden und haben engen Kontakt zum Hund
  • Schwangeren: Infektionen können unter Umständen auf das ungeborene Kind übergehen
  • Senioren: Ein geschwächtes Immunsystem erhöht das Risiko schwerer Verläufe
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Immunschwäche: z. B. Krebspatienten oder Personen nach Organtransplantation

5. So schützt du deine Familie und dich

Mit ein paar einfachen Regeln kannst du das Infektionsrisiko effektiv minimieren – ohne auf Nähe und Alltag mit deinem Hund zu verzichten:

  • Regelmäßige Entwurmung: mindestens alle 3 Monate, bei Kindern im Haushalt auch monatlich sinnvoll
  • Hände waschen: nach jedem Hundekontakt, Gassigehen oder Gartenarbeit
  • Kot sofort entfernen: im Garten, auf Spazierwegen oder im Hundebereich
  • Pfoten reinigen: besonders bei nassem Wetter oder nach Waldspaziergängen
  • Spielzeug, Näpfe, Decken regelmäßig reinigen: am besten bei 60 °C oder mit haustierverträglichem Desinfektionsmittel
  • Sandkasten abdecken: damit keine Tiere hineinkoten
  • Kein Hund im Kinderbett: so liebevoll es auch ist – es erhöht das Risiko deutlich

Fazit: Würmer sind nicht nur ein Hundethema

Wenn dein Hund Würmer hat, kann das schnell zur ganzen Familiensache werden. Die meisten Infektionen lassen sich mit guter Hygiene und regelmäßiger Entwurmung leicht vermeiden – aber nur, wenn du die Gefahr kennst. Zoonosen sind real, aber kein Grund zur Panik. Wer informiert ist, schützt sich und seine Familie – und kann die Zeit mit dem Hund entspannt und sorgenfrei genießen.

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