Warum Welpen oft Würmer haben
- Isabel Scheu
- 22.09.2025
- Würmer
„So klein – und schon voller Würmer? Warum fast jeder Welpe betroffen ist“
Kaum ist der neue Familienzuwachs eingezogen, geht es los: Bauchgrummeln, weicher Kot, vielleicht sogar „Schlittenfahren“. Was viele frischgebackene Hundehalter nicht wissen: Die meisten Welpen kommen bereits mit einer Wurminfektion auf die Welt – völlig unabhängig davon, wie sauber der Züchter war oder wie gepflegt die Hündin scheint. Spulwürmer und andere Darmparasiten gehören leider zur „Grundausstattung“ vieler Hundebabys. Umso wichtiger ist es, dass du als Halter von Anfang an weißt, worauf du achten musst – und wie du deinen kleinen Schützling vor den Folgen schützt.
1. Warum haben Welpen so häufig Würmer?
Das Problem beginnt schon vor der Geburt. Die Übertragung erfolgt meist auf zwei Wegen:
- Im Mutterleib: Viele Hündinnen tragen Spulwurmlarven in einem ruhenden Stadium in ihren Geweben. Während der Trächtigkeit werden diese aktiviert, wandern in die Plazenta und infizieren die ungeborenen Welpen bereits im Bauch.
- Über die Muttermilch: Nach der Geburt werden die Larven auch über die Milch weitergegeben – so gelangen sie direkt in den Verdauungstrakt des Welpen und reifen dort zu adulten Würmern heran.
Das bedeutet: Selbst wenn die Hündin bei der Geburt symptomfrei ist, kann sie ihre Welpen bereits mehrfach infizieren. Eine saubere Wurfumgebung schützt also nur bedingt.
2. Welche Wurmarten sind bei Welpen typisch?
Vor allem Spulwürmer (Toxocara canis) sind fast immer beteiligt. Aber auch andere Wurmarten können bei jungen Hunden vorkommen:
- Hakenwürmer: Werden über die Milch oder über Hautkontakt aufgenommen und saugen Blut im Darm – gefährlich bei starkem Befall!
- Peitschenwürmer: Seltener bei ganz jungen Welpen, aber in Gruppenhaltung möglich
- Bandwürmer: Vorkommen über Flöhe oder Beutetiere – bei Welpen meist später relevant
3. Welche Symptome deuten auf Wurmbefall beim Welpen hin?
Wurmbefall bleibt häufig unentdeckt – besonders bei geringem Befall. Doch bei stärkerer Belastung zeigen viele Welpen typische Anzeichen:
- Weicher, oft schleimiger Kot oder Durchfall
- „Wurmbauch“ – aufgeblähter, praller Bauch trotz Gewichtsverlust
- Blähungen, Bauchschmerzen, Bauchgeräusche
- Appetitlosigkeit oder Fressgier
- Würmer im Erbrochenen oder Kot sichtbar (weißlich, spaghettiartig)
- Juckreiz am After, „Schlittenfahren“
- Allgemeine Mattigkeit, Entwicklungsverzögerung
Bei starkem Hakenwurmbefall kann es sogar zu Blutarmut (Anämie) und Kreislaufproblemen kommen – das ist lebensbedrohlich für junge Tiere.
4. Wie schützt du deinen Welpen richtig?
Da eine Infektion fast unvermeidlich ist, gilt: frühzeitig und regelmäßig entwurmen. Die Empfehlungen lauten:
- Erste Entwurmung ab der 2. Lebenswoche
- Anschließend alle 2 Wochen bis zur 12. Woche
- Danach monatlich bis zum 6. Lebensmonat
- Die Hündin sollte parallel vor und nach der Geburt entwurmt werden
Wähle ein geeignetes Präparat für Welpen – abgestimmt auf Alter, Gewicht und Gesundheitszustand. Lass dich dazu unbedingt vom Tierarzt beraten.
5. Hygiene ist entscheidend
Wurmeier sind zäh und überleben in feuchtem Milieu lange Zeit. Gerade im Welpenumfeld solltest du besonders sorgfältig sein:
- Tägliches Entfernen von Kot – auch im Garten oder auf der Terrasse
- Regelmäßiges Waschen von Decken, Körbchen und Spielzeug
- Reinigung von Näpfen mit heißem Wasser
- Pfoten und Fell (besonders um den After) sauber halten
6. Warum auch die Familie aufpassen muss
Viele Wurmarten – insbesondere Spulwürmer – sind zoonotisch, also auch auf Menschen übertragbar. Besonders Kinder, die auf dem Boden spielen oder engen Kontakt zum Welpen haben, sind gefährdet. Deshalb gilt:
- Hände waschen nach dem Kontakt mit dem Hund oder dem Garten
- Kinder vom Hundekot fernhalten
- Spielzeug nicht mit dem Hund teilen lassen
Fazit: Wurmbefall ist bei Welpen die Regel – nicht die Ausnahme
Fast jeder Welpe bringt Würmer mit – das liegt nicht an schlechter Haltung, sondern an der Biologie. Doch du kannst viel tun, um deinem kleinen Hund den Start ins Leben leichter zu machen: mit einer abgestimmten Entwurmung, guter Hygiene und regelmäßiger Kontrolle. So sorgst du dafür, dass dein Welpe gesund wachsen kann – und sich weder selbst noch andere mit den unliebsamen Mitbewohnern infiziert.
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