Hitze und Seniorenhund

  • Isabel Scheu
  • 17.08.2025
  • Sommer

Hitze & Senioren-Hunde: So schützt du ältere Vierbeiner im Sommer

Sommerhitze kann für Hunde generell belastend sein – doch besonders ältere Vierbeiner sind anfällig für Überhitzung und Kreislaufprobleme. Ihr Stoffwechsel arbeitet langsamer, das Herz-Kreislauf-System ist oft weniger belastbar und chronische Erkrankungen können die Hitzetoleranz zusätzlich einschränken. In diesem Beitrag erfährst du, warum Hitze für Senioren-Hunde besonders gefährlich ist, welche Symptome auf Überhitzung hindeuten und wie du deinen Hund im Sommer optimal schützt.

1. Warum sind ältere Hunde besonders hitzeempfindlich?

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel deines Hundes. Senioren-Hunde haben oft eine geringere Toleranz gegenüber Temperaturschwankungen, da ihr Kreislaufsystem langsamer reagiert. Gleichzeitig kann das Herz-Kreislauf-System durch Vorerkrankungen bereits geschwächt sein. Viele ältere Hunde bewegen sich weniger und haben häufig auch ein dichteres oder dickeres Fell, was die Wärmeregulierung erschwert.

Weitere Faktoren, die die Hitzeempfindlichkeit erhöhen:
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen erschweren die Blutzirkulation und damit die Abkühlung.
  • Atemprobleme: Hunde mit Atemwegsproblemen (z.B. bei kurznasigen Rassen) hecheln weniger effektiv.
  • Übergewicht: Zusätzliches Körperfett belastet den Kreislauf und erhöht die Körpertemperatur.
  • Arthrose und Gelenkprobleme: Senioren-Hunde bewegen sich weniger, was die natürliche Abkühlung durch Bewegung einschränkt.

2. Anzeichen von Überhitzung bei älteren Hunden

Da Senioren-Hunde oft langsamer und weniger aktiv sind, fällt eine Überhitzung nicht immer sofort auf. Achte daher genau auf folgende Symptome:

Frühe Anzeichen:
  • Starkes, anhaltendes Hecheln
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Schwäche oder wackeliger Gang
  • Vermehrtes Liegen und Bewegungsunlust
  • Glasige Augen
Fortgeschrittene Anzeichen:
  • Atemnot und rasselnde Atmung
  • Blasses oder blau verfärbtes Zahnfleisch
  • Taumeln und Kollaps
  • Erbrechen und Durchfall
  • Bewusstlosigkeit
Wichtig:

Wenn dein Hund Anzeichen einer Überhitzung zeigt, solltest du sofort handeln und einen Tierarzt aufsuchen. Ein Hitzschlag kann schnell lebensbedrohlich werden!

3. Sofortmaßnahmen bei Überhitzung

Hat dein Hund bereits Symptome einer Überhitzung, zählt jede Minute. Folgende Maßnahmen können deinem Hund helfen:

1. Sofort in den Schatten bringen:

Lege deinen Hund an einen kühlen, schattigen Ort und vermeide jede weitere körperliche Anstrengung.

2. Körpertemperatur senken:

Kühle deinen Hund vorsichtig mit lauwarmem (nicht eiskaltem) Wasser ab. Feuchte Handtücher um Bauch, Brust und Pfoten helfen, die Temperatur zu senken.

3. Wasser anbieten:

Lass deinen Hund kleine Mengen lauwarmes Wasser trinken, aber zwinge ihn nicht dazu.

4. Tierarzt aufsuchen:

Auch wenn dein Hund sich wieder stabilisiert, solltest du ihn gründlich vom Tierarzt untersuchen lassen, um mögliche Folgeschäden auszuschließen.

4. So schützt du deinen Senior-Hund im Sommer

1. Spaziergänge in die kühlen Morgen- und Abendstunden verlegen

Gassirunden in der Mittagshitze sind tabu! Frühmorgens und abends sind die Temperaturen deutlich angenehmer.

2. Ausreichend Trinkwasser bereitstellen

Stelle sicher, dass dein Hund immer Zugang zu frischem, kühlem Wasser hat – sowohl zu Hause als auch unterwegs.

3. Kühlende Hilfsmittel nutzen
  • Kühlmatten: Diese speziellen Matten bieten eine angenehme Erfrischung.
  • Kühlwesten: Besonders bei Hunden mit dichtem Fell hilfreich.
  • Feuchte Handtücher: Auf den Boden gelegt, schaffen sie einen angenehmen Liegeplatz.
4. Hunde nicht im Auto lassen

Selbst bei vermeintlich milden Temperaturen kann sich das Auto schnell aufheizen – niemals den Hund allein im Auto lassen!

5. Fellpflege anpassen

Regelmäßiges Bürsten entfernt lose Haare und verbessert die Luftzirkulation. Bei Rassen mit dichtem Fell kann eine leichte Trimmung sinnvoll sein, aber achte darauf, die schützende Deckhaarschicht nicht komplett zu entfernen.

5. Sommerleichte Ernährung für Senioren-Hunde

Im Sommer ist eine angepasste Ernährung besonders wichtig. Senioren-Hunde neigen dazu, weniger zu fressen und haben oft Schwierigkeiten mit schwer verdaulichen Mahlzeiten.

Tipps zur Sommerfütterung:
  • Leicht verdauliche Kost: Mageres Fleisch (z.B. Geflügel), Gemüse und Reis sind gut bekömmlich.
  • Kleine Portionen: Mehrere kleine Mahlzeiten belasten den Kreislauf weniger.
  • Nassfutter statt Trockenfutter: Hoher Wassergehalt unterstützt die Hydrierung.
  • Selbstgemachtes Hundeeis: Zum Beispiel gefrorener Joghurt mit etwas Obst.

6. Wann zum Tierarzt?

Zeigt dein Senior-Hund trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Anzeichen von Überhitzung oder Kreislaufproblemen, zögere nicht und suche sofort einen Tierarzt auf. Besonders Hunde mit Herzproblemen, Diabetes oder Atemwegserkrankungen sind stark gefährdet.

Fazit: Senioren-Hunde im Sommer gut schützen

Ältere Hunde sind im Sommer besonders anfällig für Überhitzung und Kreislaufprobleme. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen, angepasster Ernährung und einem kühlen Rückzugsort kannst du deinem Hund die heißen Tage deutlich angenehmer gestalten. Beobachte deinen Hund aufmerksam und reagiere sofort, wenn Anzeichen von Überhitzung auftreten. So bleibt dein Hund auch im Sommer fit und gesund!

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