Zu heiß für Spaziergang
- Isabel Scheu
- 16.08.2025
- Sommer
Wann ist es zu heiß für einen Spaziergang mit dem Hund?
Ein ausgiebiger Spaziergang gehört für viele Hunde zum täglichen Ritual – Bewegung, Schnüffeln und Abenteuer erleben. Doch im Sommer können hohe Temperaturen schnell zur Gefahr werden. Was uns Menschen vielleicht nur als angenehm warm erscheint, kann für Hunde lebensbedrohlich sein. Aber wann ist es wirklich zu heiß, um mit deinem Vierbeiner rauszugehen? In diesem Beitrag erfährst du, wie du die Hitze einschätzen kannst, welche Temperaturen riskant sind und wie du deinen Hund an heißen Tagen am besten schützt.
1. Warum sind hohe Temperaturen für Hunde so gefährlich?
Hunde können im Gegensatz zu uns Menschen nicht schwitzen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Stattdessen kühlen sie sich durch Hecheln und ein wenig Schwitzen über die Pfotenballen ab. Bei hohen Temperaturen oder intensiver Bewegung reicht diese Kühlung jedoch oft nicht aus. Die Hitze staut sich im Körper und kann zu Überhitzung oder sogar zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag führen.
Gefährdete Hundegruppen:
- Kurzschnäuzige Rassen: Bulldoggen, Möpse und andere brachycephale Rassen haben Atemprobleme und kühlen sich schlechter ab.
- Langhaarige und dicht behaarte Rassen: Berner Sennenhund, Neufundländer und ähnliche Rassen sind besonders hitzeempfindlich.
- Übergewichtige Hunde: Fett isoliert und staut die Wärme im Körper.
- Senioren und kranke Hunde: Der Kreislauf ist schwächer und reagiert empfindlicher auf Hitze.
2. Ab wann ist es zu heiß für einen Spaziergang?
Es gibt keine pauschale Temperaturgrenze, die für alle Hunde gleich gilt, aber einige Richtwerte helfen dir einzuschätzen, wann es besser ist, die Gassirunde zu verschieben:
Richtwerte für den Spaziergang:
- Bis 20 °C: Unbedenklich, Spaziergänge sind problemlos möglich.
- 20–25 °C: Moderate Bewegung im Schatten, ausreichend Wasser mitnehmen.
- 25–30 °C: Vorsicht bei intensiver Bewegung, Spaziergänge nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden.
- Über 30 °C: Lebensgefahr – Spaziergänge möglichst vermeiden, nur kurze Gänge zum Lösen.
- Über 35 °C: Absolutes Spazierverbot, der Hund sollte im kühlen Haus bleiben.
3. Warum der Asphalt zur Gefahr wird
Ein oft unterschätztes Risiko sind heiße Straßen und Wege. Asphalt und Pflastersteine heizen sich extrem auf und können die empfindlichen Pfoten deines Hundes schwer verletzen. Bei einer Außentemperatur von 25 °C kann der Asphalt bereits über 50 °C heiß sein – bei 30 °C sind es sogar über 60 °C. Diese Temperaturen führen zu schmerzhaften Verbrennungen an den Pfotenballen.
Test mit der Hand:
Lege deine Handfläche etwa fünf Sekunden lang auf den Asphalt. Wenn es dir zu heiß wird, ist es auch für deinen Hund gefährlich!
4. Wann ist die beste Zeit für Spaziergänge im Sommer?
Um deinen Hund vor Hitze zu schützen, wähle die Spazierzeiten sorgfältig:
Optimale Zeiten:
- Früher Morgen (vor 8 Uhr)
- Später Abend (nach 20 Uhr)
In diesen Zeiten sind die Temperaturen deutlich niedriger, und die Wege haben sich noch nicht stark aufgeheizt. Vermeide die Mittagshitze und die heißen Nachmittagsstunden, um deinen Hund nicht unnötig zu gefährden.
5. Anzeichen dafür, dass es deinem Hund zu heiß ist
Auch wenn du die optimale Spazierzeit gewählt hast, solltest du deinen Hund während des Gassigehens genau beobachten. Achte auf folgende Warnzeichen:
Symptome einer Überhitzung:
- Starkes, anhaltendes Hecheln
- Unruhe und Nervosität
- Erhöhte Körpertemperatur (über 39 °C)
- Glasige oder gerötete Augen
- Taumeln oder wackeliger Gang
- Blasses oder dunkelrotes Zahnfleisch
- Erbrechen oder Durchfall
- Zusammenbruch oder Bewusstlosigkeit
6. Erste Hilfe bei Überhitzung
Wenn dein Hund Anzeichen von Überhitzung zeigt, musst du sofort handeln:
1. Sofort aus der Sonne bringen:
Bringe den Hund an einen schattigen, kühlen Ort.
2. Körper abkühlen:
Kühle den Hund vorsichtig mit lauwarmem Wasser ab, beginnend an den Pfoten und dem Bauch. Verwende keine eiskalten Tücher, um Kreislaufschocks zu vermeiden.
3. Flüssigkeit anbieten:
Gib deinem Hund kleine Mengen kühles, aber nicht eiskaltes Wasser. Zwinge ihn nicht zu trinken.
4. Tierarzt aufsuchen:
Kontaktiere schnellstmöglich einen Tierarzt, auch wenn sich der Zustand verbessert.
7. Tipps, um Spaziergänge im Sommer sicher zu gestalten
1. Immer Wasser mitnehmen:
Tragbare Trinkflaschen für Hunde sind praktisch und sorgen dafür, dass dein Hund ausreichend Flüssigkeit bekommt.
2. Schattenwege wählen:
Vermeide asphaltierte Wege und suche stattdessen schattige Pfade im Wald oder Park.
3. Kühlende Accessoires:
Kühlwesten, Kühlhalsbänder oder feuchte Tücher um den Nacken helfen, die Körpertemperatur zu senken.
4. Tempo anpassen:
Gehe ruhig und gemächlich, damit sich dein Hund nicht überanstrengt.
Fazit: Hitze nicht unterschätzen
Hohe Temperaturen sind für Hunde eine ernste Gefahr, die oft unterschätzt wird. Achte immer darauf, die Temperaturen vor dem Spaziergang zu prüfen und passe die Gassirunden entsprechend an. Frühmorgens und spätabends sind die besten Zeiten für Bewegung. Beobachte deinen Hund genau und reagiere sofort, wenn Anzeichen von Überhitzung auftreten. So schützt du deinen Vierbeiner vor gefährlichen Hitzeschäden und sorgst dafür, dass ihr die warmen Tage sicher genießen könnt.
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