Autofahren im Sommer mit Hund

  • Isabel Scheu
  • 10.08.2025
  • Sommer

Tipps für Autofahrten mit Hund im Sommer

Der Sommer lädt zu Ausflügen und Urlaubstouren ein – und natürlich soll der Hund dabei sein! Doch gerade bei hohen Temperaturen können Autofahrten für Hunde schnell zur Gefahr werden. Überhitzung, Hitzschlag und Stress gehören zu den größten Risiken bei sommerlichen Fahrten. Damit dein Vierbeiner sicher und entspannt mitfährt, ist eine gute Vorbereitung entscheidend. In diesem Beitrag erfährst du, worauf du achten musst und wie du Autofahrten im Sommer hundegerecht gestaltest.

1. Warum sind Autofahrten im Sommer so gefährlich für Hunde?

Autos heizen sich bei warmem Wetter extrem schnell auf. Schon bei einer Außentemperatur von etwa 25 °C kann die Temperatur im Fahrzeug innerhalb weniger Minuten auf über 40 °C steigen. Hunde können ihre Körpertemperatur nur begrenzt durch Hecheln regulieren – dadurch geraten sie im Auto besonders schnell in Lebensgefahr.

Gefahren durch Hitze im Auto:
  • Überhitzung und Hitzschlag
  • Kreislaufprobleme bis hin zum Kollaps
  • Atemnot durch stickige Luft
  • Stress, Angst und Panik
  • Lebensbedrohliche Situationen schon nach wenigen Minuten

Wichtig: Ein geöffnetes Fenster oder ein kurzer Halt im Schatten reicht nicht aus. Einen Hund im geparkten Auto zu lassen, ist im Sommer auch nur „für kurz“ absolut tabu.

2. Gute Vorbereitung: So wird die Autofahrt sicher

1. Reisezeit clever wählen
  • Fahre früh morgens oder spät abends, wenn die Temperaturen niedriger sind.
  • Vermeide Fahrten während der heißen Mittagsstunden.
2. Auto vor der Fahrt herunterkühlen
  • Lüfte das Fahrzeug gründlich, bevor der Hund einsteigt.
  • Nutze die Klimaanlage, um ein angenehmes Innenklima zu schaffen.
3. Angenehmes Reiseklima schaffen
  • Sonnenblenden an den Fenstern reduzieren direkte Sonneneinstrahlung.
  • Eine Kühlmatte kann für zusätzlichen Komfort sorgen.
  • Achte auf gute Belüftung, ohne Zugluft zu erzeugen.

3. Sicher unterwegs: Die richtige Transportlösung

Dein Hund sollte während der Fahrt immer gesichert sein – das ist nicht nur sicherer, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben.

Geeignete Transportmöglichkeiten:
  • Transportbox: Besonders sicher und komfortabel, ideal für längere Strecken.
  • Hundegurt mit Sicherheitsgeschirr: Fixiert den Hund auf dem Rücksitz.
  • Kofferraum mit Trenngitter: Für größere Hunde mit ausreichend Platz.

Tipp: Platziere den Hund möglichst schattig im Fahrzeug und vermeide direkte Sonneneinstrahlung durch die Frontscheibe.

4. Regelmäßige Pausen einplanen

Plane spätestens alle zwei Stunden eine Pause ein, damit sich dein Hund bewegen, lösen und abkühlen kann.

Darauf solltest du bei Pausen achten:
  • Frisches Wasser anbieten – ideal mit einer mobilen Trinkflasche.
  • Kurze Bewegung im Schatten ermöglichen.
  • Heißen Asphalt meiden, um die Pfoten zu schützen.

5. Wasser & Snacks für unterwegs

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist unterwegs besonders wichtig. Leichte Snacks helfen, den Kreislauf zu stabilisieren.

Unverzichtbare Utensilien:
  • Genügend frisches Trinkwasser
  • Leicht verdauliche Snacks
  • Kleine Portionen statt großer Mahlzeiten
  • Feuchte Tücher oder Wasserspray zur Abkühlung

6. Tipps gegen Reisekrankheit beim Hund

Manche Hunde reagieren empfindlich auf Autofahrten. Typische Anzeichen sind Unruhe, starkes Hecheln, Speichelfluss oder Erbrechen. Mehr dazu liest du im Beitrag zur Reisekrankheit.

So kannst du Reisekrankheit vorbeugen:
  • Vor der Fahrt nur eine kleine, leichte Mahlzeit füttern.
  • Den Hund schrittweise ans Autofahren gewöhnen.
  • Beruhigende Hilfsmittel (z. B. Pheromonsprays) nach tierärztlicher Rücksprache nutzen.
  • Bei Bedarf geeignete Medikamente vom Tierarzt verschreiben lassen.

7. Notfall: Anzeichen von Überhitzung erkennen

Trotz guter Vorbereitung kann es zu Überhitzung kommen. Dann ist schnelles Handeln lebenswichtig. Wenn du unsicher bist, welche Symptome kritisch sind, hilft dir auch die Übersicht zu Anzeichen von Überhitzung.

Warnzeichen:
  • Starkes Hecheln und Unruhe
  • Glasige Augen, taumelnder Gang
  • Starker Speichelfluss oder Erbrechen
  • Blasses oder sehr dunkles Zahnfleisch
  • Zusammenbruch oder Bewusstlosigkeit
Sofortmaßnahmen:
  • Hund sofort aus dem Auto holen und in den Schatten bringen
  • Vorsichtig mit lauwarmem Wasser kühlen (kein Eiswasser)
  • Kleine Mengen Wasser anbieten
  • Unverzüglich Tierarzt aufsuchen

Fazit: Sicherheit geht immer vor

Autofahrten mit Hund im Sommer erfordern besondere Aufmerksamkeit. Plane Fahrten zu kühlen Tageszeiten, sorge für Belüftung, ausreichend Wasser und sichere Transportmöglichkeiten. Verlasse dich nicht darauf, dass dein Hund die Hitze „schon wegsteckt“ – Hunde zeigen Warnzeichen oft spät. Mit guter Vorbereitung wird die Autofahrt auch im Sommer sicher und stressfrei für euch beide.


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