Sommerfellpflege

  • Isabel Scheu
  • 09.08.2025
  • Sommer

Sommerfell-Pflege: Sollte man Hunde im Sommer scheren?

Wenn die Temperaturen steigen, denken viele Hundebesitzer darüber nach, ihrem Vierbeiner die Hitze zu erleichtern, indem sie ihn scheren. Doch ist das wirklich sinnvoll? Und kann das Scheren dem Hund vielleicht sogar schaden? In diesem Beitrag erfährst du alles rund um die Sommerfell-Pflege, die Vor- und Nachteile des Scherens und welche Alternativen es gibt, um deinem Hund die Sommerhitze erträglicher zu machen.

1. Warum ist das Fell so wichtig für Hunde?

Das Fell von Hunden erfüllt mehrere wichtige Funktionen. Es schützt nicht nur vor Kälte im Winter, sondern auch vor Hitze im Sommer. Hunde haben eine natürliche Thermoregulation, die durch ihr Fell unterstützt wird. Insbesondere das Unterfell spielt eine große Rolle: Es wirkt wie eine Isolierschicht, die sowohl vor Kälte als auch vor Hitze schützt. Die Deckhaare sorgen zusätzlich für Belüftung und halten die Haut kühl.

Die wichtigsten Funktionen des Fells:
  • Wärmeisolierung: Das dichte Unterfell hält die Körperwärme im Winter.
  • Sonnenschutz: Das Deckhaar schützt die Haut vor UV-Strahlung.
  • Kühlung: Die Luftzirkulation im Fell wirkt wie eine natürliche Klimaanlage.
  • Schutz vor Insekten: Dichtes Fell kann Zecken und Mücken abwehren.

2. Sollte man Hunde im Sommer scheren?

Ob das Scheren im Sommer sinnvoll ist, hängt stark von der Rasse und der Fellstruktur ab. Während einige Hunderassen tatsächlich von einem kürzeren Fell profitieren können, ist das Scheren bei anderen Rassen eher kontraproduktiv oder sogar schädlich.

Hunde, bei denen Scheren sinnvoll sein kann:
  • Hunderassen mit dichter Unterwolle, die verfilzt ist (z.B. Bobtail oder Neufundländer)
  • Hunde mit starkem Haarausfall, bei denen das Fell verfilzt und keine Luft mehr zirkulieren kann
  • Hunde mit gesundheitlichen Problemen, bei denen die Haut gepflegt werden muss
Hunde, bei denen Scheren schädlich sein kann:
  • Nordische Rassen wie Huskys oder Malamutes: Das Fell schützt vor Hitze und Sonne.
  • Rassen mit Doppel- oder Stockhaar (z.B. Golden Retriever): Nach dem Scheren wächst das Fell oft ungleichmäßig und verliert seine Schutzfunktion.
  • Hunde mit kurzem, dichtem Fell (z.B. Labrador): Das Fell bietet Sonnenschutz und sollte nicht geschoren werden.

3. Warum kann Scheren schädlich sein?

Viele Hundehalter denken, dass das Entfernen des Fells die Hitze erträglicher macht. Doch in vielen Fällen bewirkt es genau das Gegenteil:

Probleme durch Scheren:
  • Hitzestau: Ohne die isolierende Wirkung des Fells kann sich die Haut stärker aufheizen.
  • Sonnenbrandgefahr: Ohne das schützende Deckhaar ist die Haut direkt der UV-Strahlung ausgesetzt.
  • Fellveränderungen: Das geschorene Fell kann ungleichmäßig oder in einer anderen Struktur nachwachsen.
  • Juckreiz und Hautprobleme: Die empfindliche Haut kann nach dem Scheren austrocknen oder gereizt sein.
  • Verlust der Thermoregulation: Das Fell schützt vor Temperaturschwankungen, die durch das Scheren wegfallen.

4. Welche Alternativen gibt es zur Schur?

Statt das Fell komplett abzuscheren, gibt es schonendere Methoden, um die Sommerhitze erträglicher zu machen:

1. Regelmäßiges Bürsten:

Durch das Ausbürsten des Unterfells wird die Luftzirkulation verbessert und das Fell bleibt locker und luftig.

2. Trimmen statt Scheren:

Bei manchen Rassen ist das Trimmen (Auszupfen des losen Fells) sinnvoller als eine Komplettschur.

3. Kühlende Fellpflege:

Ein feuchtes Handtuch oder ein kühlendes Hundeshampoo kann helfen, die Körpertemperatur zu senken.

4. Schur mit Bedacht:

Wenn das Fell wirklich zu dicht ist, kann eine Teilschur (z.B. im Bauchbereich) für mehr Kühlung sorgen, ohne den Schutz komplett zu verlieren.

5. Tipps zur Fellpflege im Sommer

Unabhängig davon, ob du deinen Hund scheren möchtest oder nicht, ist die richtige Pflege im Sommer entscheidend:

1. Regelmäßiges Bürsten:
  • Entferne loses Unterfell und verhindere Verfilzungen.
  • Nimm eine Unterwollbürste, um tief sitzende Haare zu erreichen.
2. Baden mit mildem Shampoo:
  • Ein Bad entfernt abgestorbene Haare und kühlt die Haut.
  • Verwende rückfettende Shampoos, um die Haut nicht auszutrocknen.
3. Schattige Liegeplätze schaffen:
  • Dein Hund sollte immer die Möglichkeit haben, sich in den Schatten zurückzuziehen.
  • Kühlmatten oder nasse Handtücher können ebenfalls helfen.
4. Auf Überhitzung achten:
  • Beobachte deinen Hund genau, wenn es sehr heiß ist.
  • Achte auf Anzeichen von Überhitzung wie starkes Hecheln, Taumeln oder Erbrechen.

Fazit: Scheren mit Vorsicht genießen

Ob das Scheren deines Hundes im Sommer sinnvoll ist, hängt stark von der Rasse und der Fellstruktur ab. Während manche Hunde von einer Erleichterung durch eine Schur profitieren können, ist es bei anderen kontraproduktiv und sogar gefährlich. Eine gute Alternative ist die regelmäßige Fellpflege, um die Luftzirkulation zu verbessern und Verfilzungen zu vermeiden. Überlege dir gut, ob eine Schur wirklich nötig ist, und informiere dich über die speziellen Bedürfnisse deines Hundes. So bleibt dein Vierbeiner auch im Sommer gesund und munter!

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