Ansteckung mit Würmern

  • Isabel Scheu
  • 19.09.2025
  • Würmer

„Einmal geschnüffelt – und schon infiziert? So schnell fängt sich dein Hund Würmer ein“

Du gibst acht, dein Hund frisst hochwertiges Futter, ist geimpft, gepflegt – und trotzdem hat er plötzlich Würmer? Für viele Hundehalter kommt der erste Wurmbefall völlig überraschend. Doch was oft unterschätzt wird: Die Ansteckung mit Würmern ist im Alltag erschreckend leicht. Und noch tückischer – nicht jeder Hund zeigt sofort Symptome. Viele tragen die Parasiten monatelang in sich, scheiden Wurmeier aus und können andere anstecken – auch den Menschen.

In diesem Beitrag erfährst du, wie sich Hunde mit Würmern infizieren, welche alltäglichen Situationen besonders risikoreich sind und wie du deinen Hund (und dich selbst) effektiv schützt.

1. Wie gelangen Würmer in den Hundekörper?

Die meisten Wurmarten werden über die sogenannte fäkal-orale Route übertragen – das bedeutet: Der Hund nimmt Wurmeier oder Larven durch den Mund auf. Diese gelangen dann in den Magen-Darm-Trakt, entwickeln sich zu adulten Würmern und beginnen dort mit der Vermehrung.

Je nach Wurmart gibt es unterschiedliche Übertragungswege:

  • Schnüffeln und Belecken von Hundekot: Besonders Spul-, Haken- und Peitschenwürmer werden so übertragen.
  • Grasfressen auf Spaziergängen: Wurmeier kleben oft an Grashalmen – ein paar Bissen reichen zur Infektion.
  • Kontakt mit anderen Hunden: Gemeinsames Spielen, Belecken, Näpfe teilen – so verbreiten sich z. B. Giardien und Wurmeier.
  • Flöhe als Zwischenwirte: Beim Knabbern oder Lecken können Bandwurmlarven aus infizierten Flöhen verschluckt werden.
  • Verzehr von Aas oder Beutetieren: Mäuse, Vögel oder rohes Fleisch können Larven von Spul- oder Bandwürmern enthalten.
  • Muttermilch oder Plazenta: Welpen infizieren sich häufig schon im Mutterleib oder beim Säugen (besonders mit Spul- und Hakenwürmern).

2. Warum ist die Gefahr so groß?

Wurmeier sind extrem widerstandsfähig. Sie überleben mehrere Monate im Boden, auf Gras, an Spielzeug oder an deinen Schuhen. Viele Infektionen erfolgen unbemerkt – dein Hund wirkt gesund, kann aber trotzdem bereits Wurmeier ausscheiden.

Ein weiteres Problem: Einige Wurmarten sind zoonotisch, also auf den Menschen übertragbar. Besonders Kinder, immungeschwächte Personen und Schwangere sollten geschützt werden – durch konsequente Hygiene und regelmäßige Entwurmung des Hundes.

3. Symptome – oder auch nicht

Wurmbefall kann Symptome verursachen, muss aber nicht. Viele Hunde zeigen lange Zeit keine auffälligen Beschwerden. Bei stärkerem Befall oder empfindlichen Tieren treten jedoch folgende Anzeichen auf:

  • Durchfall, teils mit Schleim oder Blut
  • Erbrechen
  • Blähungen, Bauchschmerzen
  • Gewichtsverlust trotz Appetit
  • „Wurmbauch“ bei Welpen
  • Juckreiz am After („Schlittenfahren“)
  • Stumpfes Fell, geschwächter Allgemeinzustand

Besonders Welpen, ältere oder immunschwache Hunde sind anfällig für ernste Folgen eines Wurmbefalls.

4. Was kannst du tun, um deinen Hund zu schützen?

Die wichtigste Maßnahme ist ein . Dabei hast du zwei Möglichkeiten:

a) Regelmäßige Entwurmung:
  • Welpen: alle 2 Wochen bis zur 12. Woche, dann monatlich bis zum 6. Monat
  • Erwachsene Hunde: alle 3 Monate entwurmen (oder nach Risiko häufiger)
b) Kotuntersuchung statt pauschaler Entwurmung:
  • Alle 3 Monate Sammelkotprobe über 3 Tage
  • Nur entwurmen bei positivem Befund
  • Empfehlenswert bei empfindlichen Tieren oder Haltern mit Resistenzsorgen

Zusätzlich:

  • Immer frisches Wasser bereitstellen (nicht aus Pfützen trinken lassen)
  • Kot immer direkt entfernen – auch im Garten
  • Pfoten nach Spaziergängen reinigen – besonders bei Buddlern
  • Spielzeug, Näpfe und Decken regelmäßig reinigen
  • Kontakt zu Aas und Beutetieren vermeiden
  • Flohprophylaxe – zum Schutz vor Bandwurmübertragung

Fazit: Wurmfreiheit braucht Wissen und Wachsamkeit

Wurmbefall ist nicht immer sichtbar – aber immer ernst zu nehmen. Die meisten Hunde infizieren sich durch ganz alltägliche Dinge wie Schnüffeln, Spielen oder Grasfressen. Wer das Risiko kennt, kann es gezielt reduzieren. Mit einem durchdachten Wurmmanagement, Hygiene im Alltag und regelmäßigen Checks sorgst du dafür, dass dein Hund gesund bleibt – und keine ungebetenen Gäste in sich trägt.

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