Hakenwürmer

  • Isabel Scheu
  • 17.09.2025
  • Würmer

„Hakenwürmer beim Hund: Winzig klein – aber mit großem Schaden“

Sie sind kaum ein Zentimeter lang, doch sie können lebensbedrohlich sein: Hakenwürmer gehören zu den gefährlichsten Darmparasiten beim Hund – vor allem bei Welpen und geschwächten Tieren. Denn diese winzigen Würmer saugen Blut. Und das nicht wenig. Ein starker Befall kann in kürzester Zeit zu massiver Blutarmut (Anämie), Schwäche und bei jungen Hunden sogar zum Tod führen. Was viele nicht wissen: Hakenwürmer gelangen nicht nur über den Mund in den Körper – sie können auch direkt durch die Haut eindringen.

In diesem Beitrag erfährst du, wie Hakenwürmer beim Hund wirken, wie sie übertragen werden, warum Hygiene so entscheidend ist – und wie du deinen Hund effektiv schützt.

1. Was sind Hakenwürmer?

Hakenwürmer – beim Hund meist Ancylostoma caninum – sind 1–2 cm kleine, fadenförmige Parasiten, die sich im Dünndarm ansiedeln. Sie graben sich mit hakenförmigen Mundwerkzeugen in die Darmschleimhaut ein und ernähren sich vom Blut ihres Wirts. Ein einzelner Hakenwurm saugt mehrere Mikroliter Blut pro Tag – bei starkem Befall kommt es zu erheblichen Blutverlusten.

2. Wie infiziert sich ein Hund mit Hakenwürmern?

Die Übertragung erfolgt auf mehreren Wegen:

  • Oral: Aufnahme von infektiösen Larven über verunreinigten Boden, Kot oder Wasser
  • Transkutan: Die Larven durchdringen aktiv die Haut, meist über Pfoten oder den Bauch
  • Über die Muttermilch: Welpen infizieren sich beim Säugen
  • Verzehr von Beutetieren: Mäuse oder Vögel können als Zwischenwirte fungieren

Nach der Aufnahme wandern die Larven über Blutgefäße zur Lunge, werden dort hochgehustet und wieder abgeschluckt. Im Dünndarm reifen sie zu adulten Würmern heran.

3. Symptome eines Hakenwurmbefalls

Die Symptome variieren je nach Alter, Immunstatus und Anzahl der Parasiten. Besonders Welpen und schwache Hunde sind stark gefährdet.

Typische Anzeichen:

  • Blutiger oder teerartiger Kot
  • Blasse Schleimhäute (z. B. im Zahnfleisch)
  • Müdigkeit, schnelle Erschöpfung
  • Verzögertes Wachstum bei jungen Hunden
  • Juckreiz oder Hautreizungen an den Eintrittsstellen
  • Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit

Ein chronischer Befall schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für andere Krankheiten.

4. Diagnose: Wie erkennt man Hakenwürmer?

Ein Hakenwurmbefall wird durch eine mikroskopische Kotuntersuchung festgestellt – idealerweise als Sammelprobe über drei Tage. Im Kot lassen sich die charakteristischen, ovalen Wurmeier nachweisen. Besonders bei Welpen mit blutigem Durchfall sollte sofort getestet werden, da ein akuter Blutverlust lebensgefährlich sein kann.

5. Behandlung: Schnell, gezielt und wiederholt

Zur Behandlung kommen Anthelminthika zum Einsatz – also entwurmende Wirkstoffe. Besonders bewährt haben sich:

  • Fenbendazol – in einer Kur über mindestens 3 Tage
  • Milbemycinoxim oder Moxidectin – als Spot-on oder Tablette
  • Febantel-Kombipräparate – oft kombiniert mit Praziquantel

Wichtig: Da nicht alle Larven gleichzeitig im Darm aktiv sind, ist meist eine Wiederholungsbehandlung nach 2–4 Wochen nötig.

6. Hygiene – der wichtigste Schutzfaktor

Die Larven der Hakenwürmer überleben in warm-feuchtem Milieu mehrere Wochen. Deshalb ist Sauberkeit im Alltag entscheidend:

  • Hundekot sofort entfernen – auch im eigenen Garten
  • Liegeplätze regelmäßig reinigen
  • Pfoten nach Spaziergängen säubern – besonders bei Kontakt mit Erde
  • Welpenaufzuchtbereiche hygienisch halten – Infektionen über die Milch vermeiden
  • Rohes Fleisch meiden – es kann infektiöse Larven enthalten

7. Auch für Menschen gefährlich: Zoonose-Risiko

Hakenwurmlarven können auch Menschen befallen – meist durch direkten Hautkontakt mit kontaminierter Erde. Sie verursachen dann sogenannte Larva migrans cutanea – das sind juckende, wandernde Hautveränderungen. Besonders gefährdet sind Kinder, Barfußläufer oder Menschen mit engem Tierkontakt. Auch deshalb ist regelmäßige Entwurmung des Hundes so wichtig.

Fazit: Hakenwürmer – kleine Blutsauger mit großem Risiko

Sie sind winzig, aggressiv und extrem effizient. Hakenwürmer verursachen nicht nur Verdauungsprobleme, sondern greifen aktiv in den Stoffwechsel und das Immunsystem deines Hundes ein. Besonders junge, alte oder kranke Tiere sind gefährdet. Mit regelmäßiger Kontrolle, frühzeitiger Behandlung und guter Hygiene kannst du deinen Hund schützen – und dafür sorgen, dass aus einem kleinen Parasiten kein großes Gesundheitsproblem wird.

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