Peitschenwürmer

  • Isabel Scheu
  • 16.09.2025
  • Würmer

„Peitschenwürmer: Der stille Parasit, der deinem Hund lange unbemerkt schadet“

Wenn dein Hund immer wieder an schleimigem oder sogar blutigem Durchfall leidet – und keine Behandlung wirklich anschlägt – dann könnte sich ein unsichtbarer, aber gefährlicher Darmbewohner in seinem Körper eingenistet haben: der Peitschenwurm. Anders als viele andere Wurmarten bleibt dieser Parasit oft lange unentdeckt. Und genau das macht ihn so heimtückisch. Er versteckt sich tief im Dickdarm, ist mit bloßem Auge kaum zu erkennen und verursacht Symptome, die leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können.

In diesem Beitrag erfährst du, warum Peitschenwürmer so schwer zu diagnostizieren sind, wie sie sich verbreiten, welche Hunde besonders gefährdet sind – und was du tun kannst, um deinen Vierbeiner zu schützen.

1. Was sind Peitschenwürmer?

Peitschenwürmer – wissenschaftlich Trichuris vulpis – sind Endoparasiten, die den Dickdarm von Hunden befallen. Ihren Namen verdanken sie ihrer ungewöhnlichen Körperform: Ihr vorderes Ende ist dünn wie ein Haar (die „Peitsche“), das hintere ist verdickt (der „Griff“). Erwachsene Peitschenwürmer sind etwa 4–8 cm lang und leben fest verankert in der Darmwand.

Hier verursachen sie chronische Reizungen, kleine Blutungen und entzündliche Veränderungen – oft über viele Wochen oder Monate hinweg.

2. Wie infizieren sich Hunde mit Peitschenwürmern?

Die Infektion erfolgt über die Aufnahme von Wurmeiern, die infizierte Hunde mit dem Kot ausscheiden. Diese Eier sind extrem widerstandsfähig und können in feuchter Erde oder auf Grasflächen monatelang infektiös bleiben.

Typische Infektionsquellen:

  • Kontaminierter Boden oder Kot in Parks, Gärten oder Ausläufen
  • Gemeinschaftsflächen wie Hundeschulen oder Tierheime
  • Verunreinigte Pfoten oder Futterplätze

Ein Hund nimmt die Eier meist beim Lecken von Boden, Gras oder beim Putzen seiner Pfoten auf. Die Eier wandern in den Dickdarm, wo sich die Larven zu erwachsenen Würmern entwickeln – und der Kreislauf beginnt von Neuem.

3. Warum sind Peitschenwürmer so schwer zu erkennen?

Anders als viele andere Würmer scheiden Peitschenwürmer nur sehr unregelmäßig Eier aus. Das bedeutet: Selbst bei einem starken Befall kann eine einzelne Kotprobe negativ ausfallen. Viele Infektionen bleiben dadurch unentdeckt – vor allem, wenn keine typischen Symptome auftreten oder der Tierarzt keine 3-Tage-Sammelprobe anfordert.

Hinzu kommt: Die Symptome sind oft unspezifisch und ähneln anderen Magen-Darm-Erkrankungen.

4. Symptome eines Peitschenwurmbefalls

Einige Hunde zeigen keine Anzeichen – besonders bei leichtem Befall. Doch bei stärkerer Infektion können folgende Symptome auftreten:

  • Wiederkehrender, schleimiger oder blutiger Durchfall
  • Krampfartige Bauchschmerzen
  • Unruhe oder auffälliges Verhalten beim Kotabsatz
  • Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
  • Allgemeine Abgeschlagenheit

In schweren Fällen kann es durch den chronischen Blutverlust sogar zu einer Anämie kommen.

5. Wie wird Peitschenwurmbefall diagnostiziert?

Die sicherste Methode ist eine mikroskopische Kotuntersuchung über drei aufeinanderfolgende Tage. So steigt die Chance, ausgeschiedene Eier im Labor nachzuweisen. Ein erfahrener Tierarzt wird bei entsprechender Symptomatik auch ohne direkten Nachweis eine Entwurmung gegen Peitschenwürmer in Betracht ziehen – insbesondere, wenn andere Ursachen ausgeschlossen wurden.

6. Behandlung: Welche Mittel helfen wirklich?

Peitschenwürmer sprechen gut auf bestimmte Wirkstoffe an – dazu zählen:

  • Fenbendazol (über mehrere Tage verabreicht)
  • Febantel (oft in Kombination mit Praziquantel)

Wichtig: Nachbehandlungen sind oft nötig, da die Eier sehr widerstandsfähig sind und sich in der Umgebung lange halten können. Auch eine Wiederholung nach 3–4 Wochen wird häufig empfohlen, um neu geschlüpfte Larven abzutöten.

7. Hygiene – der Schlüssel zur Vorbeugung

  • Regelmäßiges Entfernen von Hundekot im Garten oder auf Spazierwegen
  • Sauberhalten von Liegeplätzen, Näpfen und Hundespielzeug
  • Pfoten nach Spaziergängen reinigen – besonders bei Buddlern
  • Regelmäßige Kotuntersuchungen (mindestens 1–2 mal jährlich)

Fazit: Peitschenwürmer sind leise – aber keinesfalls harmlos

Sie verursachen keinen Juckreiz, kriechen nicht durchs Fell und sind mit dem bloßen Auge kaum sichtbar – doch im Dickdarm deines Hundes können sie echten Schaden anrichten. Besonders bei ungeklärten Verdauungsproblemen lohnt es sich, gezielt auf Peitschenwürmer zu testen. Wer sie einmal erkannt hat, kann sie gut behandeln – aber dafür braucht es Wissen, Geduld und einen Blick unter die Oberfläche.

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