Wurmarten

  • Isabel Scheu
  • 13.09.2025
  • Würmer

„Tarnkünstler im Darm: Diese Wurmarten solltest du als Hundehalter kennen“

Würmer sind nicht gleich Würmer. Hinter dem Begriff verbergen sich ganz unterschiedliche Parasiten – mit verschiedenen Lebenszyklen, Übertragungswegen und Gefahren. Während manche Wurmarten „nur“ zu Verdauungsproblemen führen, können andere Organe schädigen oder sogar lebensgefährlich werden. Je besser du die verschiedenen Wurmarten kennst, desto gezielter kannst du deinen Hund schützen – und unnötige Gesundheitsrisiken vermeiden.

In diesem Beitrag stellen wir dir die fünf wichtigsten Wurmarten beim Hund vor: Spulwurm, Bandwurm, Hakenwurm, Peitschenwurm und Herzwurm. Du erfährst, wie sie sich unterscheiden, wie sie übertragen werden – und welche Symptome sie verursachen.

1. Spulwurm (Toxocara canis)

Der Spulwurm ist der häufigste Wurm bei Hunden – besonders bei Welpen. Er lebt im Dünndarm und kann bis zu 18 cm lang werden. Besonders heimtückisch: Eine Übertragung ist bereits im Mutterleib oder über die Muttermilch möglich.

Übertragung:
  • Vom Muttertier auf die Welpen (Plazenta oder Milch)
  • Über kontaminierten Kot oder Erde
Symptome:
  • Blähbauch, wachstumsverzögerte Welpen
  • Erbrechen (teils mit Würmern)
  • Weicher, manchmal schleimiger Kot
  • Appetitlosigkeit oder Heißhunger
Besonderheit: Spulwürmer sind zoonotisch – sie können auch Menschen befallen, vor allem Kinder (z. B. durch Spielen im Sandkasten).

2. Bandwurm (z. B. Dipylidium caninum, Echinococcus)

Bandwürmer bestehen aus mehreren Gliedern und können mehrere Meter lang werden. Sie heften sich an die Darmschleimhaut und ernähren sich vom Nahrungsbrei. Besonders bekannt ist der Flohbandwurm, der über das Verschlucken infizierter Flöhe übertragen wird.

Übertragung:
  • Durch das Abschlucken von Flöhen (Flohbandwurm)
  • Fressen von rohem Fleisch oder Innereien
  • Kontakt mit infizierten Wildtieren
Symptome:
  • Juckreiz am After („Schlittenfahren“)
  • Appetitlosigkeit, Abmagerung
  • Wurmglieder im Kot oder am Fell sichtbar
Besonderheit: Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) ist für den Menschen besonders gefährlich und kann schwere Leberschäden verursachen.

3. Hakenwurm (Ancylostoma caninum)

Hakenwürmer sind kleiner als Spulwürmer, aber nicht weniger gefährlich. Sie heften sich an die Darmschleimhaut und ernähren sich vom Blut ihres Wirts. Dadurch können sie erhebliche Blutverluste verursachen – besonders bei jungen Hunden.

Übertragung:
  • Kontakt mit kontaminiertem Boden
  • Aufnahme über die Haut (z. B. Pfoten)
  • Muttermilch
Symptome:
  • Blutiger oder schwarzer Kot
  • Blasse Schleimhäute (Anämie)
  • Schwäche, Abgeschlagenheit
  • Wachstumsstörungen bei Welpen

4. Peitschenwurm (Trichuris vulpis)

Der Peitschenwurm lebt im Dickdarm und ist mit dem bloßen Auge schwer erkennbar. Sein vorderes Ende ist dünn wie ein Haar, das hintere dicker – daher der Name. Er nistet sich in der Darmwand ein und löst entzündliche Reaktionen aus.

Übertragung:
  • Aufnahme von Wurmeiern aus kontaminiertem Boden oder Kot
Symptome:
  • Wiederkehrender blutiger oder schleimiger Durchfall
  • Bauchschmerzen, krampfartige Symptome
  • Gewichtsverlust

5. Herzwurm (Dirofilaria immitis)

Herzwürmer sind besonders gefährlich – sie leben in den Herzgefäßen und der Lunge. In Europa sind sie vor allem im Mittelmeerraum verbreitet, doch durch Klimawandel und Reisetätigkeit finden sie auch bei uns zunehmend Einzug.

Übertragung:
  • Über Stechmücken
Symptome (oft erst spät):
  • Husten, Atemnot
  • Schwäche, Leistungsabfall
  • Herzversagen im Spätstadium
Besonderheit: Herzwürmer können tödlich verlaufen. Eine Infektion ist schwierig zu behandeln und wird daher idealerweise durch Prophylaxe verhindert – z. B. vor Reisen nach Südeuropa.

Fazit: Wurm ist nicht gleich Wurm

Die Vielfalt der Wurmarten beim Hund zeigt: Jeder Parasit hat seine Eigenheiten – und jedes Risiko erfordert gezielte Maßnahmen. Ein pauschales Entwurmungsmittel reicht oft nicht aus, da verschiedene Wirkstoffe gegen unterschiedliche Wurmarten wirken. Deshalb sind regelmäßige Kotuntersuchungen, individuelle Entwurmungspläne und gezielte Prophylaxe entscheidend für die Gesundheit deines Hundes – und deiner Familie.

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