Ernährung bei Giardien

  • Isabel Scheu
  • 05.09.2025
  • Giardien

„Falsches Futter kann Giardien stärken – die richtige Ernährung macht den Unterschied“

Dein Hund hat Giardien? Dann reicht es nicht, nur Medikamente zu geben und das Zuhause zu desinfizieren – auch der Napf spielt eine entscheidende Rolle. Denn was viele nicht wissen: Die Ernährung kann den Verlauf der Giardiose positiv oder negativ beeinflussen. Manche Futterbestandteile – wie Zucker, Stärke oder Getreide – bieten Giardien sogar ideale Bedingungen zur Vermehrung. Die gute Nachricht: Mit gezielter Fütterung kannst du den Darm deines Hundes entlasten, die Genesung unterstützen und Rückfälle verhindern.

In diesem Beitrag erfährst du, welche Nahrungsmittel sich bei einem Giardienbefall eignen, worauf du unbedingt verzichten solltest und wie du deinen Vierbeiner während der Erkrankung optimal ernährst.

1. Warum Ernährung bei Giardien so wichtig ist

Giardien leben im Dünndarm deines Hundes – und ernähren sich dort von Bestandteilen des Futters, vor allem Zucker, Stärke und leicht vergärbaren Kohlenhydraten. Diese fördern ihre Vermehrung und können die Symptome wie Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen verschlimmern.

Das Ziel der Fütterung: Den Darm beruhigen, die Nährstoffaufnahme verbessern und den Giardien „die Nahrung entziehen“.

2. Schonkost als Basis – das verträgt dein Hund jetzt

Bei akutem Befall und während der medikamentösen Behandlung sollte die Fütterung möglichst leicht verdaulich und reizarm sein. Ideal ist eine individuell angepasste Schonkost mit folgenden Zutaten:

  • Karottensuppe nach Moro: Lang gekochte Karotten setzen Oligogalakturonsäuren frei, die sich an Giardien heften und ihre Bindung an die Darmwand erschweren. Ein echtes Hausmittel mit wissenschaftlichem Hintergrund.
  • Hüttenkäse: Leicht verdaulich, gut verträglich, liefert Protein ohne Fett.
  • Gekochtes Hühnchen oder mageres Rindfleisch: Proteinquelle, fettarm, leicht bekömmlich.
  • Gekochter Reis oder Kartoffel: Ballaststoffarme Kohlenhydrate, schonend für den Darm.
  • Zucchini, Kürbis oder Pastinake: Mildes Gemüse zur Unterstützung der Verdauung.

Wichtig: Alles gut durchgaren, möglichst wenig gewürzt, kleine Portionen über den Tag verteilt.

3. Diese Lebensmittel solltest du bei Giardien strikt vermeiden

Manche Zutaten können die Symptome verschlimmern oder die Giardien direkt „füttern“:

  • Zucker und Süßstoffe: Fördern die Vermehrung der Parasiten und belasten den Darm zusätzlich.
  • Getreidehaltiges Futter: Weizen, Mais oder Gerste enthalten Stärke, die Giardien nutzen können.
  • Industrielle Leckerlis: Viele enthalten Zucker, Aromen, Füllstoffe – während der Behandlung besser meiden.
  • Futterwechsel: Neue Sorten oder abrupte Umstellungen reizen den Darm – bleib bei bewährten, leicht verdaulichen Produkten.

4. Natürliche Unterstützung für die Darmflora

Giardien greifen die Schleimhaut des Darms an und stören die natürliche Darmflora. Deshalb kann es sinnvoll sein, zusätzlich mit Probiotika oder präbiotischen Ballaststoffen zu arbeiten – am besten nach Rücksprache mit dem Tierarzt:

  • Probiotika: z. B. Enterococcus faecium oder spezielle Darmpräparate für Hunde
  • Präbiotika: z. B. Flohsamenschalen in kleinen Mengen (quellen lassen!)
  • Naturheilkundliche Zusätze: wie Heilerde, Möhrentrester oder Slippery Elm (Ulmenrinde) zur Beruhigung der Darmschleimhaut

5. Fütterungsrhythmus während der Erkrankung

  • Mehrere kleine Portionen täglich – z. B. 3–5 Mahlzeiten – belasten den Darm weniger als zwei große.
  • Immer frisch zubereiten – Reste sofort entsorgen, um Reinfektion zu vermeiden.
  • Wasser regelmäßig wechseln – keine stehenden Näpfe!

Fazit: Mit der richtigen Fütterung gegen Giardien

Eine gezielte, angepasste Ernährung ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Giardien. Sie unterstützt nicht nur die Darmgesundheit deines Hundes, sondern entzieht den Parasiten die Grundlage für ihre Vermehrung. Schonkost wie Karottensuppe, Hüttenkäse und Reis sind nicht nur magenfreundlich, sondern helfen aktiv bei der Regeneration des Verdauungstrakts. Verzichte konsequent auf Zucker, Getreide und industrielle Snacks – und gib deinem Hund die beste Chance, den Parasiten dauerhaft Lebewohl zu sagen.

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