Prävention Giardien

  • Isabel Scheu
  • 04.09.2025
  • Giardien

„Giardien? Am besten gar nicht erst ins Haus lassen – so beugst du richtig vor“

Wer einmal einen Giardienbefall beim Hund erlebt hat, weiß: Diese winzigen Darmparasiten können den Alltag gewaltig durcheinanderbringen. Zwischen Medikamentengabe, täglicher Reinigung und Kontrolltests wird schnell klar – Vorbeugung ist der beste Schutz. Denn obwohl Giardien extrem widerstandsfähig sind, gibt es wirksame Möglichkeiten, deinen Hund und dein Zuhause vor einer Infektion zu bewahren.

Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen, aber konsequent umgesetzten Maßnahmen kannst du das Risiko deutlich senken. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Giardien zuverlässig vorbeugst – von der Hygiene im Haushalt bis zum richtigen Verhalten unterwegs.

1. Frisches Wasser – immer und überall

Eine der häufigsten Infektionsquellen für Giardien sind stehende, verunreinigte Gewässer wie Pfützen, Tümpel oder alte Wasserstellen auf Hundewiesen. Viele Hunde trinken beim Spaziergang unbemerkt aus diesen Quellen – und infizieren sich so mit Zysten, die andere Tiere hinterlassen haben.

So beugst du vor:
  • Biete deinem Hund unterwegs immer frisches Wasser aus einer mitgebrachten Flasche oder einem faltbaren Napf an.
  • Vermeide das Trinken aus Pfützen, Teichen oder stehenden Gewässern – besonders im Sommer.
  • Auch im Haus gilt: Trinknäpfe täglich reinigen und frisches Wasser bereitstellen – am besten nicht gemeinsam mit anderen Tieren teilen lassen.

2. Kot schnell und gründlich entfernen

Giardien-Zysten werden über den Kot ausgeschieden – auch bei Hunden, die keine Symptome zeigen. Bleibt Kot im Garten, auf dem Balkon oder in öffentlichen Hundebereichen liegen, können sich Zysten schnell verbreiten.

Darauf solltest du achten:
  • Jeden Kot deines Hundes sofort und vollständig entfernen – zu Hause und unterwegs.
  • Im Garten hilft es, regelmäßig mit heißem Wasser zu spülen – besonders an Lieblingsstellen deines Hundes.
  • Keine Kompostierung von Hundekot – Zysten überleben dort unbemerkt weiter.

3. Hygiene im Haushalt: Lieber einmal mehr putzen

Giardien gelangen oft über die Pfoten oder das Fell deines Hundes ins Haus – und verteilen sich unbemerkt auf Decken, Teppichen oder Böden. Besonders riskant: Näpfe und Spielzeug, die mit schmutzigen Pfoten oder dem Maul berührt werden.

Vorbeugende Maßnahmen:
  • Näpfe täglich mit heißem Wasser reinigen – idealerweise bei 60 °C im Geschirrspüler.
  • Hundedecken regelmäßig waschen – 1–2 Mal pro Woche bei 60 °C mit Hygienespüler.
  • Böden wöchentlich wischen, Teppiche regelmäßig saugen oder dampfreinigen.
  • Pfoten nach dem Spaziergang mit einem feuchten Tuch abwischen – besonders bei nassem Wetter.

4. Vorsicht bei Welpen, Tierschutzhunden oder neuen Hunden im Haushalt

Hunde aus dem Tierschutz oder junge Welpen sind besonders anfällig – und häufig selbst Überträger. Oft wurden sie in Tierheimen, Auffangstationen oder engen Zwingern gehalten, wo sich Giardien leicht verbreiten.

Deshalb gilt:
  • Neu eingezogene Hunde zuerst testen lassen – besonders bei Durchfall oder Blähbauch.
  • Bis zur Klärung möglichst getrennte Schlaf- und Futterbereiche einrichten.
  • Welpen regelmäßig entwurmen und Kot untersuchen lassen, auch wenn sie unauffällig wirken.

5. Soziale Kontakte: gesund, aber mit Vorsicht

Kontakte zu anderen Hunden sind wichtig für die Sozialisierung – bergen aber auch Ansteckungsrisiken. Besonders auf Hundewiesen, in Parks oder bei gemeinsamen Wassernäpfen können Zysten leicht übertragen werden.

Tipps:
  • Nutze gepflegte Hundewiesen mit klaren Hygieneregeln.
  • Teile keine Näpfe oder Spielzeuge mit fremden Hunden.
  • Beobachte deinen Hund nach sozialen Kontakten auf Symptome wie weichen oder schleimigen Kot.

Fazit: Giardien lassen sich nicht vermeiden – aber ihr Risiko lässt sich steuern

Giardien sind weit verbreitet, besonders bei Hunden mit viel Kontakt zu Artgenossen oder unsauberen Wasserstellen. Doch mit ein paar konsequenten Regeln kannst du die Gefahr deutlich verringern. Wer auf sauberes Trinkwasser, tägliche Reinigung und Kotentsorgung achtet, schützt nicht nur seinen eigenen Hund, sondern auch andere – und erspart sich den mühsamen Kampf gegen die Parasiten im Nachhinein.

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