Behandlungsdauer Giardien

  • Isabel Scheu
  • 28.08.2025
  • Giardien

„Warum eine Woche selten reicht: So lange dauert die Behandlung von Giardien wirklich“

Du hast die Diagnose Giardien bekommen, der Tierarzt verschreibt Medikamente – und nach ein paar Tagen wirkt dein Hund wieder fit? Leider ist das selten das Ende der Geschichte. Denn wer glaubt, dass sich Giardien mit einer kurzen Medikamentenkur erledigen lassen, wird oft eines Besseren belehrt. Die Parasiten sind nicht nur widerstandsfähig, sondern auch trickreich – und kommen ohne konsequente Begleitmaßnahmen oft zurück. Die Dauer der Behandlung hängt deshalb von mehr ab als nur von Tabletten: Hygiene, Reinfektion und Kontrolle spielen eine entscheidende Rolle.

In diesem Beitrag erfährst du, wie lange eine Giardienbehandlung beim Hund tatsächlich dauert, warum mehrere Behandlungsrunden oft notwendig sind und was du tun kannst, um den Therapieerfolg dauerhaft zu sichern.

1. Standardbehandlung: Medikamente über 5 bis 7 Tage

Die klassische Giardienbehandlung beginnt mit einem antiparasitären Medikament, meist:

  • Fenbendazol – ein Wirkstoff, der über 5 bis 7 Tage gegeben wird und sehr gut verträglich ist
  • Metronidazol – ein Antibiotikum mit antiparasitärer Wirkung, ebenfalls über etwa eine Woche

Diese Medikamente wirken gegen die aktiven Formen der Giardien im Dünndarm und sorgen dafür, dass die Symptome wie Durchfall, Blähbauch oder Appetitlosigkeit meist rasch abklingen. Viele Hundebesitzer bemerken bereits nach wenigen Tagen eine Verbesserung. Doch das ist nur die halbe Miete.

2. Warum eine Behandlung oft nicht ausreicht

Die tückische Eigenschaft der Giardien: Sie bilden extrem widerstandsfähige Zysten, die der Hund über den Kot ausscheidet – oft noch Tage oder Wochen nach der Therapie. Diese Zysten sind hochansteckend und überleben in feuchter Umgebung (Böden, Pfützen, Decken, Futterplätze) mehrere Wochen. So kann sich dein Hund direkt nach der Behandlung wieder infizieren – durch seine eigene Umgebung oder durch andere Tiere.

Deshalb gilt: Ohne intensive Hygienemaßnahmen wird die Behandlung häufig zum endlosen Kreislauf. In vielen Fällen sind zwei bis drei Behandlungszyklen notwendig – mit jeweils 5–7 Tagen Medikamentengabe und 2–3 Wochen Abstand zwischen den Zyklen.

3. Einflussfaktoren auf die Gesamtdauer

Wie lange sich die Behandlung letztlich zieht, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Hygienestandards: Wurden Decken, Spielzeug und Näpfe täglich bei 60 °C gereinigt?
  • Mehrhundehaushalt: Wurden alle Hunde gleichzeitig getestet und gegebenenfalls behandelt?
  • Immunstatus: Welpen, kranke oder ältere Hunde sind anfälliger und brauchen oft länger.
  • Umgebungseinflüsse: Hunde, die draußen viel schnüffeln oder aus stehenden Gewässern trinken, infizieren sich schneller erneut.

4. Kontrolluntersuchung: Der wichtigste Baustein

Nach jedem Behandlungszyklus sollte eine Kontrolluntersuchung erfolgen – idealerweise als 3-Tage-Kot-Sammelprobe. Nur so lässt sich sicher feststellen, ob dein Hund noch Giardien-Zysten ausscheidet oder ob die Infektion besiegt ist.

Ein einzelner negativer Test reicht nicht aus – denn die Zystenausscheidung erfolgt schubweise. Darum ist es wichtig, Kot an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen zu sammeln. Bleibt der Befund positiv, wird der nächste Behandlungszyklus angesetzt.

5. Begleitmaßnahmen: So wird die Behandlung erfolgreich

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie solltest du während und nach der Behandlung Folgendes beachten:

  • Tägliches Reinigen aller Hundedecken, Spielzeuge und Näpfe bei mind. 60 °C
  • Pfoten und After deines Hundes nach jedem Gassigang reinigen, um Verbreitung der Zysten im Haushalt zu verhindern
  • Den Garten oder Auslaufbereich regelmäßig von Kot säubern
  • Enge Kontakte zu anderen Hunden vorübergehend einschränken

Fazit: Geduld und Konsequenz zahlen sich aus

Eine Giardienbehandlung dauert meist länger als gedacht. Auch wenn sich dein Hund nach wenigen Tagen wieder wohlfühlt, solltest du die Therapie nicht zu früh abbrechen. Die Kombination aus Medikamenten, gründlicher Hygiene und sorgfältiger Nachkontrolle ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Rechne im Schnitt mit 2 bis 4 Wochen – in komplizierteren Fällen sogar länger. Doch mit dem richtigen Plan und etwas Geduld kannst du deinem Hund helfen, die lästigen Parasiten dauerhaft loszuwerden.

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