Giardien behandeln
- Isabel Scheu
- 27.08.2025
- Giardien
„Giardien beim Hund: Warum du mehr brauchst als nur Tabletten“
Dein Hund hat Giardien – also gibst du ihm Medikamente und hoffst auf schnelle Besserung? Leider ist es meist nicht so einfach. Denn Giardien sind nicht nur winzig klein, sondern auch extrem hartnäckig. Sie überleben auf Böden, Decken und in Näpfen – und kommen oft zurück, wenn man sie nicht konsequent bekämpft. Eine einfache Tablettenkur reicht selten aus. Stattdessen brauchst du einen gut durchdachten Plan aus Therapie, Hygiene und Kontrolle, um die Parasiten wirklich loszuwerden.
In diesem Beitrag zeige ich dir, was wirklich gegen Giardien hilft – Schritt für Schritt und praxistauglich. Damit du und dein Hund die Parasiten nicht nur kurzzeitig, sondern dauerhaft in den Griff bekommt.
1. Medikamente gegen Giardien: Die erste Säule der Behandlung
Die Behandlung beginnt mit antiparasitären Medikamenten. Sie töten die Giardien im Dünndarm ab und lindern typische Symptome wie schleimigen Durchfall, Bauchgeräusche und Appetitverlust. Die zwei am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe:
- Fenbendazol – ein bewährtes Mittel, das über 5 Tage gegeben wird und gut verträglich ist
- Metronidazol – ein Antibiotikum mit antiparasitärer Wirkung, ebenfalls über 5 bis 7 Tage
In schweren oder hartnäckigen Fällen empfiehlt der Tierarzt oft eine Kombination aus beiden Wirkstoffen. Wichtig: Auch wenn dein Hund sich rasch besser fühlt, darf die Behandlung nicht vorzeitig abgebrochen werden – sonst überleben Zysten im Körper und sorgen für Rückfälle.
2. Hygiene – der unterschätzte Erfolgsfaktor
Die Medikamente bekämpfen die Parasiten im Darm – doch die Zysten im Umfeld bleiben hochinfektiös. Und genau hier liegt das größte Rückfallrisiko. Denn Giardien-Zysten überleben in feuchter Umgebung mehrere Wochen. Dein Hund kann sich also über sein eigenes Körbchen, Spielzeug oder den Garten erneut infizieren.
Das musst du während der Behandlung täglich tun:
- Hundedecken, Bezüge, Kissen und Spielzeug bei mindestens 60 °C waschen
- Fress- und Trinknäpfe mit kochend heißem Wasser reinigen
- Pfoten und After deines Hundes nach jedem Spaziergang abwischen
- Glatte Böden mit heißem Wasser oder Dampfreiniger säubern
- Kot im Garten sofort entfernen
Wichtig: In Haushalten mit mehreren Hunden sollten alle Tiere getestet und gegebenenfalls gleichzeitig behandelt werden – auch symptomfreie Träger können andere anstecken.
3. Den Darm stärken – für eine nachhaltige Heilung
Nach einer Giardieninfektion ist der Darm deines Hundes empfindlich. Die Behandlung kann seine Darmflora zusätzlich belasten. Damit dein Hund sich nachhaltig erholen kann, solltest du gezielt unterstützen:
- Probiotika zur Stabilisierung der Darmflora
- Schonkost, z. B. Hühnchen mit Reis oder spezielles Diätfutter
- Keine Futterexperimente während der Behandlung
4. Kontrolltest nicht vergessen
Nach dem letzten Behandlungstag ist vor der Nachkontrolle. Denn Giardien werden schubweise ausgeschieden – auch wenn dein Hund symptomfrei ist. Deshalb ist eine 3-Tage-Kotsammelprobe nötig, um wirklich sicherzugehen, dass keine Zysten mehr ausgeschieden werden.
Bleibt der Test positiv, beginnt ein weiterer Behandlungszyklus – oft sind 2 bis 3 Runden notwendig, um die Parasiten vollständig zu beseitigen.
Fazit: Nur wer konsequent handelt, wird Giardien wirklich los
Giardien lassen sich nicht mit halben Maßnahmen bekämpfen. Nur wenn Medikamente, Hygiene, Ernährung und Kontrolle zusammenspielen, gelingt es, die Parasiten nachhaltig aus dem Leben deines Hundes zu verbannen. Mit einem durchdachten Plan, etwas Geduld und Konsequenz ist es aber gut machbar – für ein gesundes Hundeleben ohne Darmparasiten.
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