Wie Hunde schwitzen

  • Isabel Scheu
  • 06.08.2025
  • Sommer

Wie Hunde schwitzen – oder auch nicht! Warum Hecheln überlebenswichtig ist

Wenn die Temperaturen steigen, geraten wir Menschen schnell ins Schwitzen. Unser Körper gibt überschüssige Wärme über die Haut ab, indem er Schweiß produziert, der anschließend verdunstet und so eine kühlende Wirkung entfaltet. Doch wie sieht es bei unseren vierbeinigen Freunden aus? Hunde haben ein völlig anderes Kühlsystem als wir. Sie schwitzen kaum und sind stattdessen auf eine andere Methode angewiesen: das Hecheln. Doch warum ist Hecheln für Hunde so wichtig, und warum können sie nicht wie wir schwitzen? In diesem Beitrag erfährst du alles darüber, wie Hunde sich abkühlen und warum das Hecheln überlebenswichtig ist.

1. Warum schwitzen Hunde nicht wie Menschen?

Der Hauptgrund, warum Hunde nicht schwitzen, liegt in ihrer Fellstruktur. Während wir Menschen Millionen von Schweißdrüsen auf der Haut haben, besitzen Hunde nur sehr wenige davon – und die befinden sich ausschließlich an den Pfotenballen und der Nase. Diese winzigen Schweißdrüsen sind nicht darauf ausgelegt, die Körpertemperatur zu regulieren, sondern dienen eher der Befeuchtung und der Verbesserung des Grips auf glatten Oberflächen.

Würden Hunde am ganzen Körper schwitzen, hätte das sogar eher negative Auswirkungen: Das dichte Fell würde den Schweiß zurückhalten, die Haut aufweichen und die Wärme stauen, anstatt sie effektiv abzuführen. Daher hat die Natur eine andere Kühlmethode entwickelt: das Hecheln.

2. Warum ist Hecheln für Hunde überlebenswichtig?

Das Hecheln ist die wichtigste Kühltechnik bei Hunden. Wenn es warm wird oder der Hund körperlich aktiv ist, beginnt er intensiv zu hecheln. Dabei wird schnell und oberflächlich durch das Maul geatmet, während die Zunge weit herausgestreckt ist. Doch wie genau funktioniert diese natürliche Klimaanlage?

Die Mechanik des Hechelns:
  • Der Hund atmet schnell durch das offene Maul ein und aus.
  • Die Zunge hängt heraus und bietet eine große Verdunstungsfläche.
  • Feuchtigkeit auf der Zunge und den Schleimhäuten verdunstet.
  • Die Verdunstung entzieht dem Körper Wärme und kühlt das Blut in den Zungengefäßen.
  • Das abgekühlte Blut zirkuliert durch den Körper und senkt die Körpertemperatur.
Hecheln als Wärmetauscher:

Beim Hecheln atmet der Hund pro Minute bis zu 300 Mal ein und aus, ohne die Lungen vollständig zu belüften. Stattdessen findet der Gasaustausch vor allem in den oberen Atemwegen statt. Der Luftstrom transportiert die verdunstete Flüssigkeit aus dem Maul nach draußen und sorgt so für Kühlung. Gleichzeitig wird beim Hecheln wenig Kohlendioxid abgegeben, was den Kreislauf schont.

3. Wann hecheln Hunde?

Hecheln ist nicht nur ein Anzeichen für Hitze, sondern kann verschiedene Ursachen haben:

Typische Gründe fürs Hecheln:
  • Wärmeregulierung: Bei hohen Temperaturen oder körperlicher Anstrengung.
  • Stress und Aufregung: Hecheln kann auch bei Angst oder Nervosität auftreten.
  • Schmerz und Unwohlsein: Manche Hunde hecheln, wenn sie Schmerzen haben.
  • Krankheiten: Hitzschlag, Herzprobleme oder Fieber können ebenfalls Hecheln auslösen.

4. Wann wird Hecheln zum Warnsignal?

Gelegentliches Hecheln ist völlig normal – vor allem nach dem Spielen oder an heißen Tagen. Doch es gibt auch Situationen, in denen das Hecheln auf ein Problem hinweist:

Alarmierende Anzeichen:
  • Starkes und ununterbrochenes Hecheln, auch in Ruhe
  • Hecheln in Kombination mit Zittern oder Taumeln
  • Blasse, bläuliche oder dunkelrote Zunge und Schleimhäute
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit
Typische Ursachen für extremes Hecheln:
  • Hitzschlag: Lebensbedrohliche Überhitzung des Körpers
  • Herzprobleme: Eingeschränkte Pumpleistung und Sauerstoffversorgung
  • Lungenerkrankungen: Erschwerte Atmung und unzureichende Sauerstoffaufnahme
  • Schmerzen: Bei Verletzungen oder Entzündungen

5. Was tun, wenn dein Hund stark hechelt?

Wenn dein Hund plötzlich stark und ungewöhnlich hechelt, solltest du folgende Maßnahmen ergreifen:

Sofortmaßnahmen:
  • Bringe den Hund an einen kühlen, schattigen Ort.
  • Biete frisches, kühles Wasser an – aber keine großen Mengen auf einmal.
  • Kühle den Hund vorsichtig mit lauwarmem Wasser ab (nicht eiskalt!).
  • Überwache die Atmung und den Kreislauf.
  • Kontaktiere umgehend einen Tierarzt, wenn sich der Zustand nicht verbessert.

6. Wie kannst du Überhitzung vorbeugen?

Damit dein Hund gar nicht erst in die Situation kommt, sich durch extremes Hecheln abkühlen zu müssen, beachte folgende Tipps:

Vorbeugende Maßnahmen:
  • Spaziergänge in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen.
  • Immer frisches Wasser zur Verfügung stellen.
  • Bei langen Autofahrten regelmäßig Pausen einlegen und den Hund abkühlen lassen.
  • Niemals den Hund im Auto lassen – auch nicht bei moderaten Temperaturen.
  • Kühlmatten oder Kühlwesten verwenden, um die Temperatur zu regulieren.

Fazit: Hecheln als natürliche Kühlung – aber mit Grenzen

Das Hecheln ist für Hunde die wichtigste Methode, um ihre Körpertemperatur zu regulieren und Überhitzung zu vermeiden. Doch es hat seine Grenzen – insbesondere bei extremer Hitze oder intensiver körperlicher Belastung. Achte darauf, die Warnsignale deines Hundes ernst zu nehmen und ihm bei Bedarf sofort zu helfen. Mit den richtigen Maßnahmen und etwas Vorsicht kannst du sicherstellen, dass dein Vierbeiner auch an heißen Tagen gut durch den Sommer kommt.

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