Hitze und Hund
- Isabel Scheu
- 04.08.2025
- Sommer
Hitze und Hund: Warum hohe Temperaturen für Hunde gefährlich sein können
Sonnenschein und warme Temperaturen locken viele Hundebesitzer nach draußen. Doch was uns Menschen angenehm erscheint, kann für Hunde schnell zur tödlichen Gefahr werden. Hunde haben ein anderes Wärmeregulationssystem als Menschen und können Hitze deutlich schlechter verkraften. In diesem Beitrag erfährst du, warum hohe Temperaturen für Hunde gefährlich sind, welche Anzeichen auf Überhitzung hindeuten und wie du deinen Vierbeiner optimal schützen kannst.
1. Warum sind hohe Temperaturen für Hunde so gefährlich?
Hunde können nur in sehr begrenztem Umfang schwitzen – und zwar lediglich über die Pfotenballen. Ihre Hauptmethode zur Kühlung ist das Hecheln. Doch bei extremen Temperaturen oder körperlicher Anstrengung reicht das Hecheln oft nicht aus, um die Körpertemperatur effektiv zu senken. Während wir Menschen unseren Körper durch Schwitzen und Verdunstungskälte abkühlen, staut sich bei Hunden die Hitze im Körper. Das kann schnell zu einem gefährlichen Wärmestau und schließlich zu einem Hitzschlag führen.
Warum Hunde so hitzeempfindlich sind:
- Geringe Schweißdrüsenaktivität – Kühlung nur durch Hecheln und Pfoten
- Dichtes oder langes Fell kann die Wärme speichern
- Hunde mit kurzer Schnauze (brachycephale Rassen) haben Schwierigkeiten beim Atmen und Kühlen
- Übergewicht belastet den Kreislauf zusätzlich
- Fehlendes Bewusstsein für die eigene Überhitzung – viele Hunde spielen trotz Hitze weiter
2. Wie heiß ist zu heiß für Hunde?
Grundsätzlich wird es für Hunde bereits ab etwa 25 °C problematisch, insbesondere wenn direkte Sonneneinstrahlung und körperliche Aktivität hinzukommen. Asphalt und Sand können sich bei hohen Temperaturen extrem aufheizen und die Pfoten verbrennen.
Temperatur-Grenzen für Hunde:
- 20–25 °C: Vorsicht bei körperlicher Anstrengung
- 25–30 °C: Gefahr von Überhitzung bei Bewegung oder Sonneneinstrahlung
- Über 30 °C: Hohe Hitzschlaggefahr selbst im Schatten
- Über 35 °C: Lebensbedrohliche Zustände möglich
3. Symptome einer Überhitzung beim Hund
Die Symptome eines drohenden Hitzschlags sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Es ist wichtig, frühzeitig zu reagieren, um schwerwiegende Folgen zu verhindern.
Frühe Anzeichen:
- Starkes Hecheln und erhöhter Speichelfluss
- Unruhe und Nervosität
- Taumeln oder schwankender Gang
- Hellrote oder dunkelrote Zunge und Schleimhäute
- Erhöhte Körpertemperatur (über 39 °C)
Fortgeschrittene Symptome:
- Starkes Speicheln und Erbrechen
- Durchfall, teilweise blutig
- Schwäche, Apathie oder Zusammenbruch
- Krämpfe und Zittern
- Bewusstlosigkeit oder Kreislaufversagen
4. Erste Hilfe bei Überhitzung
Sobald du Anzeichen einer Überhitzung bemerkst, musst du sofort handeln:
1. Hund in den Schatten bringen
- Vermeide direkte Sonneneinstrahlung und lege den Hund an einen kühlen, schattigen Ort.
- Entferne Halsband und Geschirr, um die Atmung zu erleichtern.
2. Körpertemperatur senken
- Kühle den Hund mit lauwarmem Wasser, niemals mit eiskaltem Wasser (Schockgefahr!).
- Beginne an den Pfoten, Beinen und am Bauch und arbeite dich langsam vor.
- Verwende feuchte Tücher, die du regelmäßig erneuerst.
3. Flüssigkeit anbieten
- Biete kleine Mengen kühles Wasser an, aber zwinge den Hund nicht zum Trinken.
- Isotonische Lösungen können helfen, den Elektrolythaushalt zu stabilisieren.
4. Tierarzt aufsuchen
- Auch wenn sich dein Hund scheinbar erholt hat, ist eine tierärztliche Untersuchung notwendig.
- Der Tierarzt überprüft Kreislauf und Organe, um Folgeschäden auszuschließen.
5. So schützt du deinen Hund vor Hitze
1. Spaziergänge anpassen
- Gehe früh morgens oder spät abends spazieren, wenn die Temperaturen kühler sind.
- Meide Asphalt und Sand – sie können die Pfoten verbrennen.
2. Schattenplätze schaffen
- Zu Hause und unterwegs immer einen schattigen Platz anbieten.
- Im Auto niemals den Hund allein lassen – auch nicht für kurze Zeit!
3. Ausreichend Wasser bereitstellen
- Sorge dafür, dass dein Hund jederzeit Zugang zu frischem Wasser hat.
- Auf Reisen tragbare Trinkflaschen mitnehmen.
4. Kühlmöglichkeiten nutzen
- Kühlmatten, nasse Handtücher oder spezielle Kühlwesten helfen bei heißen Temperaturen.
- Ein Planschbecken oder eine Schale mit Wasser bietet Erfrischung im Garten.
5. Fellpflege nicht vernachlässigen
- Ein gepflegtes Fell ohne Verfilzungen fördert die Luftzirkulation und verhindert Hitzestau.
- Bei langhaarigen Rassen kann ein sommerlicher Schnitt die Hitze etwas erträglicher machen.
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Hohe Temperaturen sind für Hunde eine ernsthafte Gefahr. Da sie ihre Körpertemperatur nur begrenzt regulieren können, ist es wichtig, auf Anzeichen von Überhitzung zu achten und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Indem du Spaziergänge in die kühleren Stunden verlegst, immer ausreichend Wasser bereitstellst und deinen Hund niemals im Auto lässt, kannst du Hitzeproblemen effektiv vorbeugen. Im Notfall zählt schnelles Handeln – Erste Hilfe und ein Tierarztbesuch können deinem Hund das Leben retten.
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