Achtung Wasservergiftung

  • Isabel Scheu
  • 27.07.2025
  • Urlaub mit Hund am Strand

Wasservergiftung bei Hunden: Warum zu viel Wasser gefährlich sein kann

Wasser ist überlebenswichtig – nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Hunde. Doch wusstest du, dass zu viel Wasser für deinen Vierbeiner gefährlich werden kann? Besonders bei ausgiebigem Schwimmen, beim Spielen mit dem Wasserschlauch oder bei langen Trinkphasen kann es zu einer sogenannten Wasservergiftung kommen. Diese lebensbedrohliche Situation ist oft schwer zu erkennen und erfordert schnelles Handeln. In diesem Beitrag erfährst du, warum zu viel Wasser gefährlich sein kann, welche Symptome du erkennen solltest und wie du deinen Hund schützen kannst.

1. Was ist eine Wasservergiftung beim Hund?

Eine Wasservergiftung – auch als Wasserintoxikation oder Hyponatriämie bekannt – tritt auf, wenn der Hund innerhalb kurzer Zeit große Mengen Wasser aufnimmt. Dabei sinkt die Natriumkonzentration im Blut drastisch ab, da das Blut durch die große Menge an Wasser stark verdünnt wird. Dies führt dazu, dass die Zellen – besonders im Gehirn – anschwellen. Da der Schädel keinen Platz für die Schwellung bietet, entsteht ein gefährlicher Druckanstieg, der lebensbedrohliche Folgen haben kann.

2. Wie kommt es zu einer Wasservergiftung?

Eine Wasservergiftung kann in verschiedenen Situationen auftreten, insbesondere bei Aktivitäten, die mit viel Wasserkontakt verbunden sind:

Typische Auslöser einer Wasservergiftung:
  • Intensives Schwimmen: Hunde, die lange im Wasser toben und dabei unkontrolliert Wasser schlucken.
  • Apportieren im Wasser: Besonders bei Bällen oder Stöcken im Wasser kann es passieren, dass Hunde unbewusst große Mengen schlucken.
  • Spielen mit dem Wasserschlauch: Viele Hunde jagen den Wasserstrahl und nehmen dabei viel Flüssigkeit auf.
  • Trinken aus großen Wassermengen: Manche Hunde saufen aus Pools, Seen oder Gartenteichen übermäßig viel.

3. Welche Hunde sind besonders gefährdet?

Grundsätzlich kann jeder Hund eine Wasservergiftung erleiden, aber bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko:

Gefährdete Hundegruppen:
  • Kleine Hunde: Sie nehmen im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht schneller zu viel Wasser auf.
  • Hunde mit starkem Spiel- und Beutetrieb: Besonders solche, die intensiv im Wasser apportieren.
  • Wasserratten: Hunde, die leidenschaftlich gerne schwimmen und planschen.
  • Hunde mit großem Durst: Bei starker Hitze oder nach körperlicher Anstrengung kann der Trinkreflex übermäßig ausgeprägt sein.

4. Symptome einer Wasservergiftung beim Hund

Die Symptome einer Wasservergiftung können innerhalb weniger Minuten bis Stunden nach der Aufnahme großer Wassermengen auftreten. Es ist wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen, um sofort handeln zu können.

Frühe Symptome:
  • Starkes Speicheln
  • Aufgeblähter Bauch
  • Erbrechen
  • Vermehrter Harndrang
  • Unruhe oder Apathie
Fortgeschrittene Symptome:
  • Taumeln oder Koordinationsprobleme
  • Muskelzuckungen oder Krämpfe
  • Blasse Schleimhäute
  • Atemnot
  • Bewusstlosigkeit
  • Im schlimmsten Fall: Koma oder Herzstillstand

5. Erste Hilfe bei Wasservergiftung

Sobald du den Verdacht hast, dass dein Hund eine Wasservergiftung hat, ist schnelles Handeln entscheidend:

Schritt-für-Schritt-Anleitung:
  • Tierarzt verständigen: Ruf sofort einen Tierarzt an und beschreibe die Symptome.
  • Hund ruhig halten: Vermeide Aufregung und Hektik, da Stress die Symptome verschlimmern kann.
  • Wärme spenden: Decke deinen Hund leicht zu, um ihn vor Unterkühlung zu schützen.
Behandlung beim Tierarzt:
  • Der Tierarzt wird eine Infusion verabreichen, um die Elektrolyte auszugleichen.
  • Medikamente zur Entwässerung und zur Senkung des Hirndrucks können notwendig sein.
  • Intensivüberwachung, um die Kreislauffunktionen zu stabilisieren.

6. Wie kannst du eine Wasservergiftung vorbeugen?

Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du das Risiko einer Wasservergiftung minimieren:

1. Kontrollierte Wassermengen
  • Erlaube deinem Hund nicht, unkontrolliert große Mengen Wasser zu trinken.
  • Gib ihm kleine Portionen in regelmäßigen Abständen.
2. Spiel im Wasser dosieren
  • Begrenze die Zeit im Wasser und achte darauf, dass dein Hund Pausen macht.
  • Vermeide Wasserspiele mit hohem Schluckrisiko (z. B. Wasserschlauch-Jagd).
3. Aufgeweichtes Futter vermeiden
  • Füttere deinen Hund nicht direkt vor dem Baden – ein voller Magen erhöht das Risiko.
4. Warnsignale kennen
  • Beobachte deinen Hund genau während des Wassertrainings oder Planschens.
  • Unterbrich das Spiel sofort, wenn er auffällig viel Wasser schluckt.

Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Wasservergiftung ist eine ernste Gefahr, die oft unterschätzt wird. Besonders Hunde, die leidenschaftlich gern im Wasser spielen, sind gefährdet. Die Symptome können sich schnell verschlimmern und lebensbedrohlich werden. Daher ist es wichtig, die Anzeichen zu kennen und im Ernstfall sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit der richtigen Vorsicht und kontrolliertem Spielen im Wasser kannst du die Risiken jedoch deutlich minimieren und deinen Hund sicher planschen lassen.

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