Hund wird krank im Urlaub

  • Isabel Scheu
  • 02.07.2025
  • Urlaub mit Hund

Notfall! Was tun, wenn dein Hund im Urlaub krank wird?

Ein Urlaub mit Hund soll entspannend und sorgenfrei sein – doch was tun, wenn dein Vierbeiner plötzlich krank wird? Ob Durchfall, Erbrechen, eine Verletzung oder eine ernsthafte Erkrankung: Ein Notfall im Urlaub kann schnell stressig werden. Damit du in einer solchen Situation ruhig und besonnen handeln kannst, ist eine gute Vorbereitung entscheidend. In diesem Beitrag erfährst du, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen du ergreifen kannst, wann du einen Tierarzt aufsuchen solltest und wie du deinen Hund bestmöglich schützt.

1. Erste Anzeichen einer Erkrankung erkennen

Oft kündigen sich gesundheitliche Probleme durch subtile Veränderungen im Verhalten deines Hundes an. Achte besonders auf folgende Symptome:

  • Verminderter Appetit: Wenn dein Hund plötzlich sein Futter verweigert, kann das ein erstes Warnsignal sein.
  • Unruhe oder Apathie: Ein Hund, der sich anders als gewohnt verhält, könnte Schmerzen haben.
  • Verdauungsprobleme: Durchfall oder Erbrechen sind häufige Reaktionen auf Stress, Futterwechsel oder Infektionen.
  • Humpeln oder Schonhaltung: Eine Verletzung oder eine Entzündung der Gelenke kann der Grund sein.
  • Juckreiz oder Hautrötungen: Insektenstiche, Allergien oder Parasiten können die Ursache sein.

2. Typische Notfälle und was du tun kannst

Durchfall und Erbrechen

Diese Symptome treten häufig im Urlaub auf, zum Beispiel durch Stress, einen Futterwechsel oder verunreinigtes Wasser. Solange dein Hund nicht lethargisch ist und kein Blut im Kot oder Erbrochenen hat, kannst du zunächst Folgendes tun:

  • Mindestens 12 Stunden Futterpause einlegen, damit sich der Magen beruhigt.
  • Viel frisches Wasser anbieten, um eine Dehydrierung zu vermeiden.
  • Schonkost wie gekochtes Hühnchen mit Reis oder Kartoffeln füttern.
  • Kohletabletten oder spezielle Elektrolytlösungen aus der Reiseapotheke verabreichen.
  • Falls die Symptome länger als 24 Stunden anhalten oder dein Hund apathisch wirkt, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.
Verletzungen und Wunden

Ob Schnittwunden durch Glasscherben oder eine Bissverletzung – kleinere Verletzungen kannst du selbst versorgen:

  • Wunde mit klarem Wasser oder Kochsalzlösung ausspülen.
  • Desinfektionsmittel für Hunde verwenden (kein Alkohol, da er brennt).
  • Blutung mit einer sterilen Kompresse stoppen.
  • Falls die Wunde tief ist oder stark blutet, sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Hitzschlag

Besonders in warmen Ländern ist Überhitzung eine ernste Gefahr. Anzeichen für einen Hitzschlag sind starkes Hecheln, glasige Augen, Taumeln oder Apathie.

  • Hund sofort an einen kühlen, schattigen Ort bringen.
  • Pfoten, Bauch und Kopf mit lauwarmem (nicht eiskaltem!) Wasser kühlen.
  • Langsam Wasser anbieten, aber nicht zu viel auf einmal.
  • Falls dein Hund Bewusstseinsstörungen hat, sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Vergiftungen

Hunde können im Urlaub unbemerkt giftige Pflanzen, verdorbene Lebensmittel oder Giftköder aufnehmen. Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Zittern oder Krämpfe.

  • Versuche herauszufinden, was dein Hund gefressen hat.
  • Kein Erbrechen auslösen, außer nach tierärztlicher Anweisung.
  • Sofort einen Tierarzt oder Giftnotruf kontaktieren.

3. Wann sollte ich im Urlaub mit meinem Hund zum Tierarzt?

Manche gesundheitlichen Probleme kann man selbst behandeln, aber in bestimmten Fällen solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen:

  • Wenn dein Hund länger als 24 Stunden nicht frisst oder trinkt.
  • Wenn Erbrechen oder Durchfall länger als einen Tag anhalten oder blutig sind.
  • Bei schweren Verletzungen oder offenen Wunden.
  • Wenn dein Hund stark hechelt, taumelt oder nicht mehr reagieren kann.
  • Bei auffälligem Zittern, Krämpfen oder Lähmungen.

4. Wie finde ich einen Tierarzt im Ausland?

Damit du im Notfall nicht lange suchen musst, ist es sinnvoll, sich bereits vor der Reise über Tierärzte oder Tierkliniken am Urlaubsort zu informieren. Hier einige Tipps:

  • Speichere dir die Adresse und Telefonnummer einer nahegelegenen Tierklinik in dein Handy.
  • Erkundige dich, ob die Praxis rund um die Uhr geöffnet ist.
  • Falls du in ein Land reist, dessen Sprache du nicht sprichst, notiere dir wichtige Begriffe wie „Tierarzt“ oder „Notfall“ in der jeweiligen Landessprache.

5. Die Reiseapotheke – für den Notfall vorbereitet sein

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke kann dir helfen, kleinere Probleme selbst zu behandeln und deinem Hund schnelle Hilfe zu leisten.

  • Desinfektionsmittel und Verbandszeug für Wunden
  • Kohletabletten oder Elektrolytlösung bei Durchfall
  • Zeckenzange und Flohschutzmittel
  • Fieberthermometer
  • Beruhigungsmittel für stressanfällige Hunde

Fazit: Ruhe bewahren und vorbereitet sein

Wenn dein Hund im Urlaub krank wird, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und die Situation richtig einzuschätzen. Mit einer gut ausgestatteten Reiseapotheke und der Adresse eines nahegelegenen Tierarztes kannst du schnell handeln. Die meisten gesundheitlichen Probleme sind harmlos und verschwinden nach kurzer Zeit. Falls dein Hund jedoch starke Symptome zeigt oder sich sein Zustand verschlechtert, solltest du nicht zögern, professionelle Hilfe aufzusuchen.

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