Zeckenkrankheiten erkennen

  • Isabel Scheu
  • 16.05.2025
  • Zecken

Wie erkenne ich, ob mein Hund an einer Zeckenkrankheit leidet?

Zecken können gefährliche Krankheiten auf Hunde übertragen, darunter Borreliose, Anaplasmose, Babesiose und Ehrlichiose. Doch die Symptome treten oft erst Wochen nach dem Zeckenbiss auf, was die Diagnose erschwert. Wie kannst du also erkennen, ob dein Hund an einer Zeckenkrankheit leidet? In diesem Beitrag erfährst du, auf welche Anzeichen du achten solltest und wann du mit deinem Hund zum Tierarzt gehen solltest.

Warum sind Zeckenkrankheiten so gefährlich?

Zecken übertragen Bakterien, Viren und Parasiten, die das Immunsystem, die Gelenke, die Organe und sogar das Nervensystem angreifen können. Da die Symptome oft unspezifisch sind und viele Krankheiten ähnliche Beschwerden verursachen, wird eine Infektion häufig erst spät erkannt.

Die häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten beim Hund sind:

  • Borreliose: Bakterielle Infektion, die Gelenke und Nerven schädigt.
  • Anaplasmose: Bakterielle Infektion, die das Immunsystem und die Blutgerinnung beeinträchtigt.
  • Babesiose („Hundemalaria“): Parasit, der rote Blutkörperchen zerstört.
  • Ehrlichiose: Bakterielle Infektion, die das Knochenmark und die Blutgerinnung angreift.
  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Viruserkrankung, die das Nervensystem schädigt.
  • Hepatozoonose: Parasit, der durch das Fressen einer infizierten Zecke aufgenommen wird.
  • Rickettsiose: Bakterielle Infektion, die Blutgefäße und Organe schädigen kann.

Frühe Anzeichen einer Zeckenkrankheit

Die ersten Symptome treten meist **ein bis vier Wochen nach dem Zeckenbiss** auf. Je nach Krankheit können sich die Beschwerden unterscheiden, aber es gibt einige allgemeine Warnzeichen:

  • **Fieber** (über 39,5 °C)
  • **Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust**
  • **Müdigkeit und Abgeschlagenheit**
  • **Gelenkschmerzen und Lahmheit** (wechselt oft von Bein zu Bein)
  • **Geschwollene Lymphknoten**
  • **Blasse Schleimhäute** (Hinweis auf Blutarmut)
  • **Hautausschläge oder Blutergüsse**
  • **Augenentzündungen oder gerötete Augen**
  • **Nasenbluten oder blutiger Urin**

Falls dein Hund eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, solltest du ihn tierärztlich untersuchen lassen.

Symptome der häufigsten Zeckenkrankheiten

1. **Borreliose**
  • Wechselnde Lahmheit
  • Gelenkentzündungen
  • Fieber und Appetitlosigkeit
  • Verhaltensänderungen
2. **Anaplasmose**
  • Fieber und Muskelschmerzen
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Blutungen (Nasenbluten, blutiger Urin)
  • Gelenkentzündungen
3. **Babesiose („Hundemalaria“)**
  • Fieber und schwere Blutarmut
  • Gelbliche oder blasse Schleimhäute
  • Dunkler, braun-rötlicher Urin
  • Zusammenbruch oder Atemnot
4. **Ehrlichiose**
  • Fieber und Abgeschlagenheit
  • Blutungen und Blutergüsse
  • Augenentzündungen
  • Gewichtsverlust
5. **FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)**
  • Fieber und Krampfanfälle
  • Lähmungen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Verhaltensänderungen
6. **Hepatozoonose**
  • Chronische Muskelschmerzen
  • Fieber und Abgeschlagenheit
  • Blutarmut
  • Vergrößerte Milz
7. **Rickettsiose**
  • Hautausschläge oder rote Flecken
  • Blutungen und Blutarmut
  • Augenentzündungen
  • Gelenkschmerzen

Wann solltest du zum Tierarzt gehen?

Falls dein Hund nach einem Zeckenbiss eines oder mehrere der oben genannten Symptome zeigt, solltest du ihn unbedingt tierärztlich untersuchen lassen. Besonders alarmierend sind:

  • Plötzliche Lahmheit ohne ersichtlichen Grund
  • Fieber über 39,5 °C
  • Blutiger Urin oder Nasenbluten
  • Starke Schwäche oder Kollaps
  • Neurologische Symptome wie Zittern oder Lähmungen

Viele Zeckenkrankheiten können bei frühzeitiger Behandlung mit Antibiotika oder speziellen Medikamenten gut therapiert werden. Unbehandelt können sie jedoch zu chronischen Schäden oder sogar zum Tod führen.

Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Zeckenkrankheiten

1. Zeckenschutzmittel verwenden
  • Spot-Ons, Tabletten oder Zeckenhalsbänder helfen, Zecken abzuwehren.
2. Tägliche Zeckenkontrolle
  • Besonders an Kopf, Ohren, Bauch und Achseln nach Zecken suchen.
3. Zecken schnell entfernen
  • Da einige Erreger erst nach Stunden übertragen werden, kann eine schnelle Entfernung das Infektionsrisiko senken.
4. Risikogebiete meiden
  • Zecken kommen vor allem in hohen Gräsern, Wäldern und Feuchtgebieten vor.

Fazit: Früherkennung rettet Leben

Zeckenkrankheiten sind tückisch, da ihre Symptome oft erst Wochen nach dem Biss auftreten. Falls dein Hund plötzlich Fieber, Lahmheit oder ungewöhnliche Verhaltensweisen zeigt, solltest du nicht zögern, einen Tierarzt aufzusuchen. Der beste Schutz ist eine Kombination aus Zeckenprophylaxe, täglicher Kontrolle und schneller Entfernung von Zecken.

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