FSME bei Hunden
- Isabel Scheu
- 13.05.2025
- Zecken
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Hunde: Ist dein Hund gefährdet?
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine durch Zecken übertragene Viruserkrankung, die beim Menschen schwere neurologische Schäden verursachen kann. Doch wie sieht es bei Hunden aus? Können auch sie sich mit FSME infizieren, und wenn ja, welche Symptome treten auf? In diesem Beitrag erfährst du, ob FSME für Hunde gefährlich ist, wie du deinen Vierbeiner schützen kannst und wann ein Tierarztbesuch notwendig ist.
Was ist FSME?
FSME ist eine Viruserkrankung, die das zentrale Nervensystem angreift und zu einer Gehirn- oder Hirnhautentzündung führen kann. Das FSME-Virus wird durch den Stich infizierter Zecken – insbesondere des Gemeinen Holzbocks (*Ixodes ricinus*) – übertragen.
Die Krankheit tritt vor allem in Mitteleuropa, Osteuropa und Skandinavien auf. In Deutschland gibt es zahlreiche FSME-Risikogebiete, insbesondere in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Sachsen.
Können Hunde an FSME erkranken?
Ja, aber FSME ist bei Hunden **deutlich seltener** als beim Menschen. Während Menschen nach einem Zeckenstich ein hohes Infektionsrisiko haben, scheinen Hunde wesentlich widerstandsfähiger gegen das Virus zu sein. Dennoch können Hunde in seltenen Fällen an FSME erkranken, besonders wenn ihr Immunsystem geschwächt ist oder sie in stark betroffenen Regionen leben.
Obwohl viele Hunde nach einer Infektion keine Symptome zeigen, kann es in Einzelfällen zu schwerwiegenden neurologischen Ausfällen kommen.
Wie wird FSME übertragen?
Das FSME-Virus befindet sich im Speichel der infizierten Zecke und wird bereits **innerhalb weniger Minuten nach dem Stich** auf den Wirt übertragen. Das bedeutet, dass eine schnelle Zeckenentfernung – anders als bei Borreliose oder Anaplasmose – nicht vor einer Infektion schützen kann.
Hunde können sich nur über Zecken infizieren, nicht durch direkten Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren.
FSME-Symptome beim Hund
Falls ein Hund an FSME erkrankt, treten die ersten Symptome meist **7 bis 14 Tage nach der Infektion** auf. Die Krankheit verläuft oft in zwei Phasen:
1. Frühe Phase (erste Symptome)
- Hohes **Fieber** (über 40 °C)
- **Schwäche und Antriebslosigkeit**
- **Appetitlosigkeit**
- Gelenk- und Muskelschmerzen
2. Neurologische Phase (bei schweren Verläufen)
Wenn das Virus das zentrale Nervensystem befällt, kann es zu schwerwiegenden neurologischen Störungen kommen:
- **Gleichgewichtsstörungen und unsicherer Gang**
- **Muskelzittern oder Krämpfe**
- **Lähmungen, besonders der Hinterbeine**
- **Überempfindlichkeit auf Berührungen oder Licht**
- **Aggressivität oder Verhaltensänderungen**
In schweren Fällen kann FSME tödlich verlaufen, da es zu einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) kommt.
Diagnose: Wie erkennt der Tierarzt FSME?
FSME kann nicht durch einen einfachen Bluttest nachgewiesen werden. Die Diagnose basiert auf:
- Den Symptomen des Hundes.
- Der Krankengeschichte (z. B. Aufenthalt in einem FSME-Risikogebiet).
- Bluttests zum Ausschluss anderer Erkrankungen wie Borreliose oder Anaplasmose.
- In schweren Fällen: Entnahme von Nervenwasser (Liquoruntersuchung), um eine Gehirnentzündung nachzuweisen.
Behandlung: Was tun, wenn der Hund FSME hat?
Da FSME durch ein Virus verursacht wird, gibt es **keine direkte Heilung**. Die Behandlung erfolgt symptomatisch:
1. Entzündungshemmende Medikamente
- Zur Linderung der Schmerzen und Entzündungen.
2. Fiebersenkende Mittel
- Falls der Hund starkes Fieber hat.
3. Infusionen
- Zur Stabilisierung des Kreislaufs.
4. Krampflösende Medikamente
- Falls der Hund an Muskelkrämpfen oder neurologischen Ausfällen leidet.
Die Prognose ist schwer vorhersehbar. Während einige Hunde sich vollständig erholen, behalten andere langfristige neurologische Schäden. In schweren Fällen kann FSME tödlich enden.
Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor FSME
1. Zeckenschutz
- Spot-Ons, Tabletten oder Zeckenhalsbänder können helfen, Zeckenbisse zu verhindern.
- Nach Spaziergängen sollte der Hund gründlich auf Zecken untersucht werden.
2. Risikogebiete meiden
- FSME tritt vor allem in bestimmten Gebieten Deutschlands und Europas auf.
- Wenn möglich, sollte man Spaziergänge durch hohes Gras und dichte Wälder in diesen Regionen vermeiden.
3. Zecken schnell entfernen
- Obwohl FSME sofort übertragen werden kann, reduziert eine schnelle Entfernung das Risiko anderer Infektionen.
4. Stärkung des Immunsystems
- Ein gesunder Hund hat eine bessere Chance, mit einer Infektion fertigzuwerden.
5. Gibt es eine FSME-Impfung für Hunde?
Nein, im Gegensatz zum Menschen gibt es **keine FSME-Impfung für Hunde**. Deshalb ist Zeckenschutz die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung.
Fazit: Ist dein Hund durch FSME gefährdet?
FSME ist bei Hunden selten, kann aber schwere neurologische Schäden verursachen. Besonders Hunde, die in FSME-Risikogebieten leben oder dort spazieren gehen, haben ein höheres Risiko. Da es keine spezifische Behandlung oder Impfung gibt, ist **Zeckenschutz die beste Vorbeugung**. Falls dein Hund nach einem Zeckenstich plötzlich Fieber, Lähmungen oder Koordinationsprobleme zeigt, solltest du ihn sofort zum Tierarzt bringen.
Kategorien
Top Neuigkeiten
Rauchen und Hunde
Rauchen und Hunde: Wie...
Frühlingstoxine
Frühlingstoxine: Diese...