Babesiose beim Hund

  • Isabel Scheu
  • 10.05.2025
  • Zecken

Babesiose: Die sogenannte Hundemalaria und ihre Gefahren

Babesiose, auch als „Hundemalaria“ bekannt, ist eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. Die Krankheit zerstört die roten Blutkörperchen des Hundes und kann unbehandelt zu schwerer Blutarmut, Organversagen und sogar zum Tod führen. Doch wie erkennt man Babesiose? Welche Symptome treten auf, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über diese gefährliche Zeckenkrankheit.

Was ist Babesiose?

Babesiose wird durch einzellige Parasiten der Gattung *Babesia* verursacht, die die roten Blutkörperchen des Hundes befallen und zerstören. Dies führt zu einer schweren Anämie (Blutarmut) und weiteren gesundheitlichen Komplikationen.

Die Krankheit ist vor allem in Südeuropa verbreitet, kommt aber durch den Klimawandel und das zunehmende Reisen mit Hunden auch immer häufiger in Deutschland vor.

Wie wird Babesiose übertragen?

Babesiose wird durch Zeckenstiche übertragen. Die Hauptüberträger sind:

  • Auwaldzecke (*Dermacentor reticulatus*) – Verbreitet in Deutschland und Europa.
  • Braune Hundezecke (*Rhipicephalus sanguineus*) – Ursprünglich in Südeuropa, zunehmend auch in Deutschland.

Im Gegensatz zur Borreliose kann Babesiose bereits wenige Stunden nach dem Zeckenstich übertragen werden. Deshalb ist ein effektiver Zeckenschutz besonders wichtig.

Symptome der Babesiose

Die Symptome der Babesiose können akut oder chronisch verlaufen. Nach einer Inkubationszeit von 5 bis 28 Tagen zeigen sich die ersten Krankheitszeichen.

1. Akute Symptome

Die akute Babesiose entwickelt sich schnell und kann innerhalb weniger Tage lebensbedrohlich werden:

  • Hohes Fieber (über 40 °C).
  • Schwäche und Abgeschlagenheit – der Hund wirkt müde und antriebslos.
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.
  • Dunkler, rötlich-brauner Urin durch den Abbau der roten Blutkörperchen.
  • Blasse oder gelbliche Schleimhäute (Hinweis auf Blutarmut).
  • Atemnot und Herzrasen durch Sauerstoffmangel.
2. Chronische Symptome

Einige Hunde entwickeln eine chronische Form der Babesiose, bei der die Symptome milder sind, aber über Wochen oder Monate andauern können:

  • Leichte Anämie (Blutarmut).
  • Wiederkehrendes leichtes Fieber.
  • Schwäche und allgemeines Unwohlsein.

Diagnose: Wie erkennt der Tierarzt Babesiose?

Da die Symptome unspezifisch sind und auch bei anderen Krankheiten auftreten können, ist eine gezielte Untersuchung notwendig.

1. Blutuntersuchung
  • Ein Blutbild zeigt eine Anämie und möglicherweise veränderte Leber- und Nierenwerte.
  • Der Hämokrit-Wert (Anteil der roten Blutkörperchen) ist oft stark erniedrigt.
2. Mikroskopische Untersuchung
  • Unter dem Mikroskop können *Babesia*-Parasiten in den roten Blutkörperchen nachgewiesen werden.
3. PCR-Test
  • Ein PCR-Test kann die Erreger-DNA direkt nachweisen und ist besonders in frühen Stadien zuverlässig.

Behandlung: Was tun, wenn ein Hund Babesiose hat?

Die Behandlung muss schnellstmöglich erfolgen, da die Krankheit unbehandelt oft tödlich verläuft.

1. Spezifische Medikamente gegen Babesien
  • Babesien werden mit speziellen Medikamenten wie **Imidocarb** oder **Diminazen** bekämpft.
  • Diese Wirkstoffe töten die Parasiten ab, müssen aber unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden.
2. Symptomatische Behandlung
  • Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente.
  • Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs.
  • Bluttransfusion in schweren Fällen.
3. Unterstützende Maßnahmen
  • Gelenkschonende Bewegung, da betroffene Hunde oft geschwächt sind.
  • Eine spezielle Ernährung zur Unterstützung von Leber und Nieren.

Kann Babesiose geheilt werden?

Eine frühzeitige Behandlung kann die Krankheit heilen. Allerdings können einige Hunde nach überstandener Babesiose lebenslang Träger der Erreger bleiben und bei geschwächtem Immunsystem erneut Symptome entwickeln.

Bei schweren Verläufen kann es trotz Behandlung zu Langzeitschäden kommen, insbesondere an Leber, Nieren oder dem Immunsystem.

Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Babesiose

1. Zeckenschutz
  • Spot-Ons, Tabletten oder Zeckenhalsbänder reduzieren das Risiko eines Zeckenbisses.
  • Nach jedem Spaziergang sollte der Hund gründlich auf Zecken untersucht werden.
2. Zecken schnell entfernen
  • Da Babesiose bereits wenige Stunden nach dem Zeckenstich übertragen wird, ist schnelles Entfernen entscheidend.
3. Impfung gegen Babesiose
  • Eine Impfung gegen Babesiose ist verfügbar, schützt aber nicht vollständig.
  • Besonders für Hunde in Risikogebieten oder für reisende Hunde kann die Impfung sinnvoll sein.

Fazit: Früherkennung rettet Leben

Babesiose ist eine ernsthafte Erkrankung, die unbehandelt oft tödlich verläuft. Besonders in zeckenreichen Regionen sollten Hundebesitzer wachsam sein. Frühe Symptome wie Fieber, Schwäche und blasse Schleimhäute sind Warnsignale, die schnellstmöglich tierärztlich abgeklärt werden sollten. Mit einer schnellen Diagnose und gezielten Behandlung kann die Krankheit oft erfolgreich behandelt werden. Am besten lässt sich Babesiose jedoch durch konsequenten Zeckenschutz verhindern.

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