Borreliose beim Hund
- Isabel Scheu
- 09.05.2025
- Zecken
Borreliose beim Hund: Symptome, Diagnose und Behandlung
Borreliose ist eine der bekanntesten und gefährlichsten durch Zecken übertragenen Krankheiten bei Hunden. Die Infektion verläuft oft unbemerkt, kann jedoch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Doch welche Symptome deuten auf Borreliose hin? Wie wird sie diagnostiziert? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über Borreliose beim Hund.
Was ist Borreliose?
Die Lyme-Borreliose wird durch das Bakterium *Borrelia burgdorferi* verursacht und von Zecken auf Hunde übertragen. Der Gemeine Holzbock (*Ixodes ricinus*) ist in Deutschland der Hauptüberträger dieser Infektion. Die Bakterien gelangen über den Zeckenspeichel in den Blutkreislauf des Hundes und breiten sich dort aus.
Ein besonderes Risiko besteht darin, dass die Krankheit oft schleichend verläuft und erst Wochen oder Monate nach der Infektion Symptome auftreten. Unbehandelt kann Borreliose zu schweren Gelenkentzündungen, Nervenschäden und Organschäden führen.
Wie wird Borreliose übertragen?
Zecken müssen mehrere Stunden saugen, bevor sie die Borrelien auf den Hund übertragen. Das Risiko einer Infektion steigt, wenn die Zecke länger als **12 bis 24 Stunden** am Hund bleibt. Eine frühzeitige Entfernung reduziert das Infektionsrisiko erheblich.
Nicht jede Zecke trägt Borrelien in sich, und nicht jeder infizierte Hund erkrankt an Borreliose. Studien zeigen, dass etwa **5–10 % der infizierten Hunde tatsächlich Symptome entwickeln**.
Symptome der Borreliose beim Hund
Borreliose ist eine tückische Krankheit, da die Symptome erst Wochen bis Monate nach der Infektion auftreten können. Die Krankheit verläuft oft in Schüben und äußert sich durch folgende Anzeichen:
1. Frühe Symptome
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Appetitlosigkeit
- Leichtes Fieber
2. Späte Symptome (Wochen bis Monate nach der Infektion)
- Wechselnde Lahmheit: Ein oder mehrere Gelenke entzünden sich, die Lahmheit kann zwischen verschiedenen Beinen wechseln.
- Schmerzen in Muskeln und Gelenken: Der Hund bewegt sich steif und vermeidet Bewegung.
- Schwellungen an den Gelenken: Besonders Knie-, Schulter- und Ellenbogengelenke sind betroffen.
3. Schwere Verlaufsformen
- Neurologische Symptome: Zittern, unsicherer Gang, Verhaltensänderungen.
- Herzprobleme: Herzrhythmusstörungen (sehr selten bei Hunden).
- Nierenversagen: In schweren Fällen kann sich eine Lyme-Nephritis entwickeln, die tödlich enden kann.
Diagnose: Wie erkennt der Tierarzt Borreliose?
Da die Symptome von Borreliose unspezifisch sind, ist eine sichere Diagnose oft schwierig. Der Tierarzt wird folgende Methoden zur Untersuchung nutzen:
1. Anamnese
- Hat der Hund in den letzten Monaten Zecken gehabt?
- Gab es Veränderungen im Verhalten oder Anzeichen von Lahmheit?
2. Blutuntersuchung
- Antikörpertest (ELISA, Western Blot): Zeigt an, ob der Hund Antikörper gegen Borrelien gebildet hat.
- PCR-Test: Weist direkt die Borrelien-DNA nach, wird aber selten eingesetzt.
3. Gelenkuntersuchung
- Bei Lahmheit kann eine Gelenkflüssigkeitsanalyse Hinweise auf eine Entzündung durch Borrelien geben.
Da viele Hunde Borrelien-Antikörper im Blut haben, aber nicht erkrankt sind, ist es wichtig, Symptome und Laborergebnisse gemeinsam zu bewerten.
Behandlung: Was tun, wenn der Hund Borreliose hat?
Eine frühzeitige Behandlung kann die Symptome lindern und die Heilungschancen verbessern. Die Therapie besteht in der Regel aus:
1. Antibiotika
Die wichtigste Behandlung ist eine mindestens **vierwöchige Antibiotikatherapie**, meist mit **Doxycyclin** oder **Amoxicillin**. In vielen Fällen verbessern sich die Symptome innerhalb weniger Tage.
2. Schmerzmittel und Entzündungshemmer
Falls der Hund unter Gelenkschmerzen oder Lahmheit leidet, können entzündungshemmende Medikamente (z. B. NSAIDs wie Carprofen) helfen.
3. Unterstützung der Gelenke
Bei wiederkehrenden Gelenkentzündungen können Nahrungsergänzungsmittel mit **Glucosamin und Omega-3-Fettsäuren** helfen, die Gelenkgesundheit zu unterstützen.
4. Tierärztliche Kontrolle
Nach der Antibiotikatherapie sollte der Tierarzt den Hund erneut untersuchen, um den Erfolg der Behandlung zu überprüfen.
Kann Borreliose geheilt werden?
Früh erkannte und behandelte Borreliose kann vollständig ausheilen. Bei spät erkannter oder unbehandelter Borreliose kann die Krankheit jedoch chronisch werden, was bedeutet, dass der Hund immer wieder unter Gelenkentzündungen oder anderen Beschwerden leidet.
Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Borreliose
1. Zeckenschutz
- Spot-Ons, Zeckenhalsbänder oder Tabletten können Zeckenbefall vorbeugen.
- Nach Spaziergängen sollte der Hund gründlich auf Zecken untersucht werden.
2. Zecken schnell entfernen
- Da Borrelien erst nach 12–24 Stunden übertragen werden, kann eine schnelle Entfernung das Infektionsrisiko senken.
3. Borreliose-Impfung
- Eine Impfung kann das Risiko einer Infektion verringern, ist aber nicht immer zu 100 % wirksam.
- Besonders in Hochrisikogebieten kann die Impfung sinnvoll sein.
Fazit: Früherkennung ist entscheidend
Borreliose ist eine ernsthafte Krankheit, die bei Hunden zu Lahmheit, Gelenkentzündungen und sogar Organschäden führen kann. Da Symptome oft erst spät auftreten, ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend. Eine rechtzeitige Antibiotikabehandlung kann die Krankheit meist gut kontrollieren. Der beste Schutz vor Borreliose ist jedoch eine konsequente Zeckenprophylaxe.
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