Wie lange bleiben Zecken am Hund?
- Isabel Scheu
- 08.05.2025
- Zecken
Wie lange bleibt eine Zecke am Hund? Und warum das wichtig ist
Zecken sind blutsaugende Parasiten, die sich an der Haut von Hunden festbeißen und sich mehrere Stunden bis Tage vom Blut ihres Wirts ernähren. Doch wie lange bleibt eine Zecke tatsächlich am Hund? Und warum ist die Dauer des Bisses entscheidend für das Risiko einer Krankheitsübertragung? In diesem Beitrag erfährst du, wie lange Zecken saugen, welche Krankheiten sie übertragen können und warum schnelles Entfernen so wichtig ist.
Wie lange bleibt eine Zecke am Hund?
Die Dauer, die eine Zecke am Hund bleibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Zeckenart, dem Entwicklungsstadium und den äußeren Bedingungen. Grundsätzlich gibt es drei Phasen des Zeckenbisses:
1. Die Suchphase (bis zu mehrere Stunden)
Nach dem Kontakt mit dem Hund krabbelt die Zecke auf der Haut umher, um eine geeignete Stelle zum Beißen zu finden. Sie bevorzugt Körperstellen mit dünner Haut, wenig Fell und guter Durchblutung, wie die Ohren, den Bauch oder die Achseln.
2. Die Saugphase (1 bis 10 Tage)
Sobald die Zecke eine geeignete Stelle gefunden hat, ritzt sie die Haut auf und verankert sich mit ihren Mundwerkzeugen. Der eigentliche Saugvorgang dauert je nach Entwicklungsstadium und Zeckenart unterschiedlich lange:
- **Larven** saugen etwa 2 bis 3 Tage.
- **Nymphen** bleiben zwischen 3 und 5 Tagen.
- **Adulte (erwachsene) Zecken** können bis zu 10 Tage am Hund bleiben, wenn sie nicht entfernt werden.
Während dieser Zeit nimmt die Zecke Blut auf und gibt Speichel in die Wunde ab, der Betäubungsstoffe und Enzyme enthält, um unbemerkt zu bleiben.
3. Die Abfallphase
Wenn die Zecke vollgesogen ist, lässt sie sich von selbst fallen, um sich weiterzuentwickeln oder Eier zu legen. Eine vollgesogene Zecke kann bis zu 200-mal ihr ursprüngliches Gewicht erreichen.
Warum ist die Dauer des Bisses so wichtig?
Die Zeit, die eine Zecke am Hund bleibt, beeinflusst das Risiko einer Krankheitsübertragung. Je länger die Zecke saugt, desto größer ist die Gefahr, dass Krankheitserreger in den Blutkreislauf des Hundes gelangen.
1. Borreliose (durch den Gemeinen Holzbock)
Die Übertragung des Bakteriums *Borrelia burgdorferi* beginnt erst nach **12 bis 24 Stunden**, da die Bakterien zunächst aus dem Darm der Zecke in ihre Speicheldrüsen wandern müssen. Eine frühzeitige Entfernung kann daher eine Infektion verhindern.
2. Babesiose (durch die Auwaldzecke)
Babesien, auch als "Hunde-Malaria" bekannt, können bereits nach **6 bis 24 Stunden** übertragen werden. Diese Einzeller befallen die roten Blutkörperchen und können schwere Anämie verursachen.
3. Anaplasmose
Die Übertragung des Bakteriums *Anaplasma phagocytophilum* erfolgt in der Regel nach **12 bis 24 Stunden** und kann zu Fieber, Lahmheit und Immunschwäche führen.
4. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Das FSME-Virus kann **sofort nach dem Zeckenbiss** übertragen werden, da es sich bereits im Speichel der Zecke befindet. Eine frühzeitige Entfernung schützt daher nicht vor einer Infektion.
Wie kannst du verhindern, dass eine Zecke lange am Hund bleibt?
Da das Infektionsrisiko mit der Dauer des Zeckenbisses steigt, ist es wichtig, Zecken so schnell wie möglich zu entfernen. Hier sind einige bewährte Maßnahmen:
1. Tägliche Zeckenkontrolle
- Nach jedem Spaziergang solltest du deinen Hund gründlich absuchen, besonders an Kopf, Ohren, Bauch und Achseln.
- Mit den Händen gegen die Fellrichtung streichen, um kleine Zecken zu ertasten.
- Ein Zeckenkamm hilft, noch nicht festgebissene Zecken aus dem Fell zu entfernen.
2. Zecken sofort entfernen
- Je früher eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Infektionsrisiko.
- Nutze eine Zeckenzange, einen Zeckenhaken oder eine spitze Pinzette.
- Ziehe die Zecke langsam und gerade heraus, ohne sie zu quetschen.
3. Zeckenschutzmittel verwenden
- Spot-Ons, Tabletten oder Zeckenhalsbänder können Zecken abschrecken oder töten, bevor sie sich festbeißen.
- Natürliche Mittel wie Kokosöl oder Schwarzkümmelöl können ergänzend helfen, bieten aber keinen vollständigen Schutz.
4. Risikogebiete meiden
- Zecken lauern besonders in hohem Gras, Wiesen und Unterholz.
- In der Hauptsaison (Frühjahr bis Herbst) sollten Hunde nach Spaziergängen besonders gründlich untersucht werden.
Fazit: Frühzeitige Entfernung schützt vor Krankheiten
Zecken bleiben je nach Entwicklungsstadium zwischen 1 und 10 Tagen am Hund. Je länger die Zecke saugt, desto größer ist das Risiko einer Krankheitsübertragung. Während FSME sofort übertragen werden kann, dauert es bei Borreliose oder Babesiose meist mehrere Stunden. Eine regelmäßige Kontrolle und schnelle Entfernung sind daher der beste Schutz vor Infektionen. Zusätzlich können Zeckenschutzmittel helfen, Zeckenbisse von vornherein zu vermeiden.
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