Die häufigsten Zeckenarten
- Isabel Scheu
- 02.05.2025
- Zecken
Die häufigsten Zeckenarten und ihre Verbreitung in Deutschland und Europa
Zecken sind nicht nur lästige Blutsauger, sondern können auch gefährliche Krankheiten auf Hunde und Menschen übertragen. In Deutschland und Europa gibt es mehrere Zeckenarten, die sich in ihrer Lebensweise, ihrem bevorzugten Lebensraum und den Krankheitserregern, die sie übertragen, unterscheiden. In diesem Beitrag erfährst du, welche Zeckenarten am häufigsten vorkommen, wo sie verbreitet sind und welche Gefahren sie für Hunde darstellen.
Warum ist es wichtig, Zeckenarten zu kennen?
Verschiedene Zeckenarten bevorzugen unterschiedliche Lebensräume und tragen unterschiedliche Krankheitserreger in sich. Während einige nur in bestimmten Regionen vorkommen, breiten sich andere durch Klimaveränderungen und eingeschleppte Wirte immer weiter aus. Wer die häufigsten Zeckenarten kennt, kann das Risiko für seinen Hund besser einschätzen und gezielte Schutzmaßnahmen ergreifen.
1. Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)
🔹 Verbreitung:
- Weit verbreitet in ganz Deutschland und Europa.
- Häufig in Wäldern, Wiesen, Gärten und Parks.
🔹 Gefahren für Hunde:
- Überträgt Borreliose (Bakterium Borrelia burgdorferi), das zu Gelenkentzündungen und neurologischen Störungen führen kann.
- Träger von Anaplasmose, einer Erkrankung, die das Immunsystem schwächt.
- Kann Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf Menschen übertragen (bei Hunden sehr selten).
🔹 Aktivitätszeit:
- Besonders aktiv von März bis Oktober, aber auch an warmen Wintertagen aktiv.
2. Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
🔹 Verbreitung:
- Vor allem in Süd- und Ostdeutschland, aber zunehmend auch in Nord- und Westdeutschland.
- In ganz Europa verbreitet, bevorzugt feuchte Auenwälder, Flussniederungen und Wiesen.
🔹 Gefahren für Hunde:
- Überträgt Babesiose („Hunde-Malaria“), die rote Blutkörperchen zerstört und unbehandelt tödlich enden kann.
- Kann Rickettsien übertragen, die bei Hunden Fieber und Schwäche auslösen.
🔹 Aktivitätszeit:
- Früh aktiv (ab Februar), kann auch im Spätherbst und Winter aktiv sein.
3. Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
🔹 Verbreitung:
- Eigentlich in Südeuropa und tropischen Regionen beheimatet, wird aber zunehmend in Mitteleuropa gefunden.
- Kann in beheizten Räumen (z. B. Hundezwingern, Wohnungen) überleben.
🔹 Gefahren für Hunde:
- Überträgt Ehrlichiose, eine Infektionskrankheit, die Blutgerinnungsstörungen verursacht.
- Kann Babesiose und Anaplasmose übertragen.
🔹 Aktivitätszeit:
- Ganzjährig aktiv, besonders in warmen und trockenen Umgebungen.
4. Hyalomma-Zecke (Hyalomma marginatum)
🔹 Verbreitung:
- Eigentlich in Afrika, Asien und Südeuropa verbreitet, wurde in den letzten Jahren vermehrt in Deutschland gesichtet.
- Bevorzugt trockene und warme Gebiete.
🔹 Gefahren für Hunde:
- Kann das Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen (bei Hunden nicht nachgewiesen, aber für Menschen gefährlich).
- Träger von Rickettsien, die Fiebererkrankungen verursachen.
🔹 Aktivitätszeit:
- Vor allem in heißen Sommermonaten aktiv.
5. Igelzecke (Ixodes hexagonus)
🔹 Verbreitung:
- Kommt in Deutschland häufig in Gärten und städtischen Parks vor.
- Bevorzugt feuchte, schattige Orte.
🔹 Gefahren für Hunde:
- Kann Borreliose und Anaplasmose übertragen.
🔹 Aktivitätszeit:
- Ganzjährig aktiv, besonders im Frühjahr und Herbst.
Wie kannst du deinen Hund vor Zecken schützen?
1. Regelmäßige Zeckenkontrolle
- Nach jedem Spaziergang solltest du deinen Hund absuchen.
- Besonders gefährdete Stellen: Kopf, Ohren, Achseln, Bauch, Pfoten.
2. Zeckenschutzmittel
- Spot-on-Präparate: Tropfen, die auf die Haut aufgetragen werden.
- Zeckenhalsbänder: Schützen über mehrere Monate.
- Tabletten: Töten Zecken nach dem Biss ab.
3. Impfungen
- Eine Impfung gegen Borreliose ist verfügbar, schützt aber nicht gegen andere Zeckenkrankheiten.
4. Gartenpflege
- Kurzes Gras verringert die Zeckengefahr.
- Zecken abweisende Pflanzen (z. B. Lavendel) können helfen.
Fazit: Zecken breiten sich aus – Schutz ist wichtiger denn je
Die häufigsten Zeckenarten in Deutschland und Europa sind der Gemeine Holzbock, die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke. Durch den Klimawandel und den internationalen Reiseverkehr kommen jedoch zunehmend exotische Zecken wie die Hyalomma-Zecke vor. Da Zecken gefährliche Krankheiten übertragen können, ist ein konsequenter Schutz für Hunde unerlässlich. Achte auf vorbeugende Maßnahmen und überprüfe deinen Hund regelmäßig auf Zecken, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.
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