Ehrlichiose
- Isabel Scheu
- 09.05.2024
- Gesundheit
Ehrlichiose beim Hund: Symptome, Ansteckung und Schutz
Ehrlichiose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. Besonders verbreitet in Südeuropa, wird sie in Deutschland als "Reisekrankheit" oder "Mittelmeerkrankheit" bezeichnet. Die Infektion verläuft in drei Phasen und kann bei immungeschwächten Hunden schwerwiegende Folgen haben.
Überträger: Braune Hundezecke
Die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) ist der Hauptüberträger der Ehrlichiose in Europa. Ursprünglich in Südeuropa beheimatet, hat sich die Zecke durch den Klimawandel und die Einreise infizierter Hunde aus dem Ausland auch in nördlichen Regionen ausgebreitet. Die Zecke kann in Wohnungen, Tierheimen und Hundepensionen überleben und sich dort stark vermehren. Sie ist inzwischen in einigen nordeuropäischen Städten häufiger anzutreffen als der gemeine Holzbock.
Wie erfolgt die Ansteckung?
Ehrlichiose wird durch den Stich der braunen Hundezecke übertragen. Der Erreger, *Ehrlichia canis*, befällt vor allem Monozyten und Makrophagen, spezielle weiße Blutkörperchen. Nach dem Zeckenstich vermehren sich die Erreger innerhalb von 1 bis 3 Wochen in den Blutzellen und dringen dann in Organe wie Leber, Herz, Lunge, Nieren und Milz vor. Die akute Krankheitsphase kann bis zu 4 Wochen andauern und äußert sich durch verschiedene, oft unspezifische Symptome.
Symptome der Ehrlichiose
- Fieber
- Blasse Schleimhäute
- Lethargie und Gewichtsverlust
- Erbrechen
- Atemnot
- Angeschwollene Lymphknoten
- Nasenbluten
- Punkt- und fleckförmige Blutungen in der Haut
- Bewegungsstörungen, Anfälle, Lähmungen und andere neurologische Symptome
Subklinische und chronische Ehrlichiose
Nach der akuten Phase kann die Erkrankung in eine subklinische Phase übergehen, die Monate bis Jahre andauern kann. In dieser Zeit befinden sich die Erreger vor allem in der Milz, und der Hund zeigt keine erkennbaren Symptome. Bei manchen Hunden entwickelt sich danach eine chronische Phase mit schwerwiegenden Symptomen, wie plötzlicher Erblindung, Gelenkschmerzen oder Niereninsuffizienz. In dieser Phase sind die Heilungschancen geringer.
Besteht der Verdacht auf Ehrlichiose?
Besteht der Verdacht, sollte der Hund sofort einem Tierarzt vorgestellt werden. In der akuten Krankheitsphase können eine vergrößerte Milz oder Herzmuskelveränderungen festgestellt werden. Ein Blutbild zeigt häufig eine verringerte Anzahl von Blutplättchen (Thrombozyten). In der chronischen Phase sind Antikörper im Blut nachweisbar, und oft ist die Zahl der Blutzellen verringert. Die Diagnose wird durch den direkten Nachweis des Erregers mittels mikroskopischer Blutuntersuchung oder PCR-Test gesichert.
Behandlung der Ehrlichiose
Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, meist über einen Zeitraum von etwa 4 Wochen, wobei zweimal täglich beispielsweise Doxycyclin verabreicht wird. Unterstützende Maßnahmen wie Infusionen können bei bestimmten Symptomen hilfreich sein. Zwei Wochen nach Abschluss der Behandlung sollte ein PCR-Test durchgeführt werden, um den Erfolg der Therapie zu überprüfen. Da der Erreger in Milz und Knochenmark verbleiben kann, ist eine erneute Behandlung manchmal erforderlich.
Schutz vor Ehrlichiose
Es gibt keine Impfung gegen Ehrlichiose. Ein effektiver Zeckenschutz ist daher der beste Schutz. Neben der Anwendung von Anti-Zecken-Mitteln (Spot-On-Produkte, Halsbänder oder Tabletten) sollte der Hund regelmäßig nach Zecken abgesucht werden.
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