
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper nicht genügend Insulin produziert oder es nicht richtig nutzen kann.
➡️ Insulin ist ein Hormon, das dafür sorgt, dass Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen gelangt.
Ohne Insulin bleibt der Zucker im Blut – der Blutzuckerspiegel steigt, die Zellen „verhungern“ regelrecht.
Beim Hund kommt vor allem Typ-1-Diabetes vor:
➡️ Insulinmangel – das Immunsystem zerstört insulinproduzierende Zellen.
Seltener: sekundärer Diabetes (z. B. durch Medikamente, Hormonstörungen oder Pankreatitis).
Typ-2-Diabetes wie beim Menschen ist beim Hund kaum relevant.
Standardtherapie:
- Zweimal täglich Insulinspritze – meist lebenslang
- Feste Fütterungszeiten und Futtermenge
- Blutzuckerkontrolle (zuhause oder beim Tierarzt)
- Bewegung & Gewichtskontrolle
💉 Die Insulinmenge wird individuell angepasst – Über- oder Unterdosierung kann gefährlich sein!
✅ Ja! Die meisten Halter:innen spritzen selbst zu Hause.
- Die Injektion erfolgt unter die Haut (meist am Nacken oder Brustkorb)
- Die Nadeln sind sehr fein – viele Hunde bemerken die Spritze kaum
- Dein Tierarzt zeigt Dir genau, wie es funktioniert
💡 Anfangs ungewohnt, aber mit Übung schnell Routine!
✅ Feste Futtermenge zu festen Zeiten, meist 2x täglich:
- Immer dieselbe Zusammensetzung (kein ständiger Wechsel)
- Keine Zwischenmahlzeiten oder Leckerli außer Plan
- Spezielle Diabetiker-Futter oder ballaststoffreiche Kost sind oft hilfreich
- Keine zucker- oder kohlenhydratreichen Snacks
➡️ Jede Änderung kann den Insulinbedarf beeinflussen
⚠️ Unterzuckerung (Hypoglykämie) – lebensbedrohlich!
- Symptome: Zittern, Schwäche, Unruhe, Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit
- Soforthilfe: Zuckerwasser, Honig ins Maul geben (bei Bewusstsein) → sofort Tierarzt
⚠️ Überzuckerung (Hyperglykämie)
- Symptome: starkes Trinken, vermehrtes Urinieren, Appetitverlust, Schwäche
- Gefährlich: kann zu Ketoazidose führen – Notfall!